Mit dieser Vorstellung von Bayer Leverkusen hatten die wenigsten gerechnet. Gerade nach dem schlechten Start in die Rückrunde galt der Bundesligist als klarer Außenseiter gegen Atletico Madrid.
Respekt, Herr Schmidt!
Doch dass die Spanier im Vorjahr im Champions-League-Finale standen und derzeit erneut Real Madrid und dem FC Barcelona in der Primera Division herausfordern, sorgte beim Bundesligisten keineswegs für übergroßen Respekt.
Ganz im Gegensatz zu den peinlichen Klatschen der Vorsaison gegen Manchester United und Paris St. Germain machten die Leverkusener von Anfang an mit einer engagierten und couragierten Leistung klar, dass sie diesmal nicht nur zum Trikottausch mit dem prominenten Gegner angetreten waren.
Roger Schmidt, nach der Negativserie mit nur einem Sieg im neuen Jahr bereits angezählt, hatte sein Team auf den Punkt heiß gemacht und nahezu perfekt eingestellt – Bellarabi, Calhanoglu und Co. knüpften endlich wieder an den Power-Fußball vom Saisonauftakt an.
Diesen unbedingten Siegeswillen lebte der Bayer-Trainer am Spielfeldrand vor, exemplarisch wurde das bei seiner handfesten Auseinandersetzung mit Atletico-Coach Diego Simeone und dessen Assistent Hernan Burgos deutlich.
Gerade beim Verbalduell mit dem regelmäßig verhaltensauffälligen Trainerstab des spanischen Topklubs machte Schmidt genau das deutlich, was er hinterher selbstbewusst so kommentierte: "Das lasse ich mir nicht bieten."
Vor dem Hintergrund der viel kritisierten Anschmeichelei von Paderborns Coach Andre Breitenreiter am letzten Wochenende gegenüber dem scheinbar übermächtigen FC Bayern zeigten die Leverkusener, wie man mit Mut, Entschlossenheit und Aggressivität auch im Konzert der Großen mithalten kann.
Im Rückspiel in Madrid dürfte es dennoch ganz eng werden, trotzdem hat der Auftritt von Bayer und speziell von Schmidt der ganzen Bundesliga gut getan.