Das Aus von Thomas Müller beim FC Bayern ist jetzt auch offiziell verkündet - die Art und Weise des Abgangs sorgt aber für reichlich Wirbel.
Pressestimmen: „Das Bayernopfer“
Während der Spiegel den Routinier in Anlehnung an den Begriff Bauernopfer aufgrund der nötigen Einsparungen beim Rekordmeister als „Bayernopfer“ bezeichnet, fragt Bild provokant: „Wie kann man das Ende einer Vereins-Legende so vergeigen?“

Neben Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeneß wird in vielen Medien auch Sportvorstand Max Eberl als Verlierer der Müller-Thematik ausgemacht. „Er steht in der Öffentlichkeit jetzt quasi als Lügner da“, schreibt T-Online mit Blick auf den eigentlich von Eberl erteilten Freifahrtschein an Müller. SPORT1 fasst die Pressestimmen zum Müller-Aus zusammen.
Müller weg von Bayern? „Wie kann man das so vergeigen?“
Der Spiegel: „Das Bayernopfer. Ein Vierteljahrhundert hat Thomas Müller für den FC Bayern gespielt, nun muss er gehen, unfreiwillig. Seinen Unmut darüber versteckt er kaum.“
Bild: „Wie kann man das Ende einer Vereins-Legende so vergeigen? Die größten Verlierer beim Müller-Aus sind Manager Max Eberl und Vereinspatron Uli Hoeneß. In aller Öffentlichkeit läutete Hoeneß das Aus ein! Mia san stillos … Auffällig: Eberl saß in den letzten Gesprächen mit Müller gar nicht mehr am Tisch, CEO Dreesen übernahm (wie auch schon zuletzt beim Tel-Geschäft mit Tottenham). Damit ist der Manager nach nur 14 Monaten im Amt nahezu irreparabel beschädigt."
„Macht ihn zu Eurem Kapitän bei der Klub-WM! Zeigt damit allen: Er ist unser Herzens-Anführer! Lasst ihn noch einmal auf der Weltbühne glänzen! Trainer Kompany muss ihn so lange spielen lassen, wie es vertretbar ist.“
„Die zwei giftigen Botschaften des Thomas Müller“
Welt: „Die zwei giftigen Botschaften des Thomas Müller. Das Müller-Statement hat insgesamt einen versöhnlichen Sound, aber zwei giftige Botschaften mussten offenbar trotzdem raus. Gift-Botschaft Nummer eins: „Auch wenn dies nicht meinen persönlichen Wünschen entsprach, ist es wichtig, dass der Verein seinen Überzeugungen folgt.“ Gift-Botschaft Nummer zwei: „Das Hin und Her in der Öffentlichkeit während der vergangenen Wochen und Monate hat mir verständlicherweise nicht gefallen.“
kicker: „Am Tischtuch wurde gezerrt, es aber nicht zerrissen. Ein so verdienter Spieler, eine lebende Klub-Legende, hat einen großen und würdigen Abschied verdient. Jetzt haben sich der FC Bayern und der 35-Jährige auf ein Szenario ohne Verlierer geeinigt. Wie schon auf der Zielgeraden bei den Verhandlungen bezüglich der Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala hat Vorstandschef Dreesen auch bei Müller die Verantwortung übernommen. Mit dem Resultat, dass es ein Abschied wird, bei dem sich alle Beteiligten in die Augen schauen können.“
Süddeutsche Zeitung: „Der FC Bayern bringt Müller dazu, den Laden anzuzünden, den er liebt. Nicht mal verhandeln war eine Option: Der FC Bayern setzt seinen Klubheiligen vor die Tür und der weiß noch nicht mal, wer genau mit ihm Schluss gemacht hat.“
„Eberl steht jetzt quasi als Lügner da“
Spox: Müller selbst verhindert ein unwürdiges Ende! Bei seinem Bayern-Abschied gibt es einen klaren Verlierer. Wenn sich der Klub für einen Vorstand entscheidet, sollte er ihm auch eine gewisse Dosis an Vertrauen schenken. Das scheint bei Eberl immer mehr zu schwinden.“
T-Online: „Eberls Wortbruch entlarvt Bayerns Krise. Das Müller-Aus beim FC Bayern ist jetzt zwar ein Ende mit Schrecken und kein Schrecken ohne Ende geworden. Ein unwürdiges ist es trotzdem – sowohl für Müller, aber vor allem auch für den FC Bayern. Weil der Verein Müller aber gar kein Vertragsangebot mehr gemacht hat, muss sich Eberl jetzt den Vorwurf gefallen lassen, sein Wort gebrochen zu haben. Er steht in der Öffentlichkeit jetzt quasi als Lügner da.“