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Verpokert? Kritik an Werder nach überraschendem Abgang

Verpokert? Kritik an Werder

Oliver Burkes Abschied von Werder Bremen hat nicht nur Enttäuschung über den Stürmer zur Folge. In lokalen Medien werden auch der sportlichen Führung um Clemens Fritz Fehler vorgehalten.
Auch an Clemens Fritz werden wegen Oliver Burke kritische Fragen gestellt
Auch an Clemens Fritz werden wegen Oliver Burke kritische Fragen gestellt
© IMAGO / Jan Huebner
Oliver Burkes Abschied von Werder Bremen hat nicht nur Enttäuschung über den Stürmer zur Folge. In lokalen Medien werden auch der sportlichen Führung um Clemens Fritz Fehler vorgehalten.

Oliver Burke wird den Werder Bremen zum Saisonende verlassen - was viel Enttäuschung über Burke zur Folge hat, aber auch Kritik am Klub.

Das Presseecho in der Hansestadt beinhaltet nicht nur für den schottischen Stürmer Schelte, sondern auch für die Werder-Verantwortlichen.

„Trügerische Sicherheit“

„Werder war sich zu sicher“, kommentiert das lokale Sportmedium Deichstube, verbreitet auch über die Kreiszeitung Syke.

„Dass der Spieler die Verantwortlichen des SV Werder Bremen am Ende vor vollendete Tatsache gestellt hat und ihnen keine Chance mehr zur Nachbesserung des Angebots ließ, zählt definitiv nicht zum guten Ton und hätte anders gelöst werden können, nein müssen“, heißt es in dem Meinungsbeitrag: „Andererseits müssen sich Werder Bremens Bosse um Sportchef Clemens Fritz aber den Vorwurf gefallen lassen, beim Werben um den Stürmer Fehler gemacht zu haben.“

Das erste Angebot, in dem das Grundgehalt um rund 40 Prozent reduziert ausgefallen sei, „begeistert jedenfalls keinen Arbeitnehmer und belastet das Gesprächsklima erheblich. Ein Ausdruck von großer Wertschätzung ist es nicht, eher von trügerischer Sicherheit, sich mit dem Spieler schon irgendwie zu einigen.“

Fritz bedauert Burkes Entscheidung

Werder hatte am Mittwoch bestätigt, dass Burke ein Angebot für eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages abgelehnt hat. Medienberichten zufolge steht Ligakonkurrent Union Berlin vor einer Verpflichtung des 28-Jährigen.

„Wir bedauern Olivers Entscheidung und hätten ihn auch gerne hierbehalten“, wird Clemens Fritz, Geschäftsführer Fußball bei Werder Bremen, zitiert. In den letzten Gesprächen sei den „zuvor geäußerten Vorstellungen des Spielers entsprochen“ worden, zudem seien „die in den letzten Wochen gezeigten starken Leistungen einbezogen“ worden. „Anscheinend gibt es aber ein Angebot, dass sowohl finanziell als auch von der Laufzeit her deutlich höher ist als das unsere“, sagte Fritz: „Daher können und wollen wir auch nicht alles mitgehen.“

Laut Bild soll Burke in Berlin etwa 1,8 Millionen Euro pro Jahr verdienen - das nachgebesserte Angebot von Werder war demnach weniger als halb so hoch.

Leistungsschwankungen von Burke bei Werder

Burke steht seit 2022 bei den Norddeutschen unter Vertrag. Nach zwischenzeitlichen Leihen zum FC Millwall und Birmingham City galt er in Bremen bereits als ausgemustert, zuletzt machte der bullige Stürmer aber mit starken Leistungen auf sich aufmerksam.

In 22 Ligapartien in dieser Saison kommt er auf fünf Tore, drei davon erzielte er in den zurückliegenden drei Spielen. Erstmals in Deutschland gespielt hatte Burke in der Saison 2016/17 bei RB Leipzig.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)