Etwa zwei Stunden nach der offiziellen Verkündung von Thomas Müllers Aus beim FC Bayern nach dieser Saison hat sich sein ehemaliger Mitspieler und langjähriger Nationalmannschaftskollege Toni Kroos zu Wort gemeldet - mit einer etwas anderen Botschaft als die meisten Weggefährten.
Vielsagender Tweet von Toni Kroos
„Zu viele Köche verderben den Brei“, schrieb der Weltmeister-Kollege von 2014 auf X. Mehr als diese sechs Worte hinterließ er nicht, einen Bezug auf die offizielle Verkündung Müllers stellte er selbst nicht her. Die Mehrzahl der Fans versteht es jedoch als Kommentar zum Thema Müller und der Vielstimmigkeit der Bayern-Führung - mit der Kroos eine Vorgeschichte hat.

Kroos entfacht Ärger vieler Bayern-Fans
Unter Kroos' Tweet finden sich auch zahlreiche negative Stimmen, unter anderem wird dem sechsmalige Gewinner der Champions-League vorgeworfen, eine „eigene Agenda gegen den FC Bayern“ voranzutreiben.
Andere wiederum amüsieren sich über die gereizten Antworten: „Bayernfans drehen durch, weil ein Ex-Spieler völlig zurecht den Umgang mit einer Legende kritisiert“, schrieb ein User.

Kroos erlebte einen unschönen Bayern-Abgang
Der 35-Jährige erlebte im Weltmeister-Jahr 2014 selbst einen unschönen Abgang aus München, nach welchem er auch häufiger Kritik an den damaligen Verantwortlichen Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß äußerte - die als Aufsichtsräte nun auch eine tragende Rolle im Fall Müller spielten.
Klubpatron Hoeneß kassierte vor einigen Wochen öffentlich die Aussage von Sportvorstand Max Eberl ein, der im Januar den Eindruck erweckt hatte, Müller könne selbst über seine Zukunft bei Bayern entscheiden.
Auch Kroos stand 2014 mit Hoeneß im Widerstreit, wie er später berichtete.
„Herr Hoeneß kam damals zu mir und meinte, was mein Berater fordert, ist eine Frechheit“, sagte Kroos 2020 in seinem Podcast Einfach mal Luppen. Sein Berater Volker Struth, der dem Gespräch beiwohnte, sprach von „marktgerechten Forderungen“. So wäre Kroos bei den Forderungen nicht unter den fünf Bestverdienern gewesen.
Rummenigge soll Kroos zudem gesagt haben, dass er „kein Weltklasse-Spieler“ sei, womit er ihm einen weiteren Grund gegeben habe, München zu verlassen. Kroos wechselte in der Folge für lediglich 25 Millionen Euro zu Real Madrid, wo er zur Klub-Legende wurde und vergangene Saison seine Karriere beendete.
Legendärer Dopa-Auftritt und gehässiger Konter
Auch danach gab es mehrfach Knatsch mit Hoeneß. Legendär ist sein Auftritt im Doppelpass auf SPORT1 nach der EM 2021, als er wetterte: „Toni Kroos hat in den letzten 15 Minuten nicht einmal die Mittellinie überquert. Der hat immer in diesem Mittelkreis quer gespielt, aber ich muss mal einen ausspielen, mich mal umhauen lassen.“
Auch Kroos' DFB-Comeback vor der EM 2024 sah Hoeneß anfangs kritisch, sprach von einem „Titanic-Signal“ - relativierte dies später aber.