Seit einigen Wochen stehen Zsolt Löw und Peter Krawietz als Interimsduo an der Seitenlinie von Bundesligist RB Leipzig. Dass im Hintergrund Jürgen Klopp die Fäden zieht, weist das Duo zurück.
So krachte es einst bei Klopp und dem RB-Trainer
RB-Trainer: Diese Rolle spielt Klopp
„Wir sind mit Jürgen natürlich im Austausch, und uns ist bewusst, dass wir jederzeit einen Ratschlag einholen könnten. Nach erfolgreichen Spielen gratuliert er natürlich auch”, sagte Krawietz in einem Interview mit der Sport Bild. Löw betont: „Wir spüren die Unterstützung aus dem Hintergrund, aber es gibt keine regelmäßigen Termine.“
Ein Schatten-Trainer sei der Global Head of Football von Red Bull jedoch nicht, stellen die beiden Interimstrainer klar.
„Nein“, sagte Löw auf die entsprechende Nachfrage: „Ich verstehe zwar, dass das viele Leute denken. Aber Pete arbeitet schon so lange mit Kloppo zusammen. Er weiß, was Jürgen denkt. Dazu besitzen Pete und ich zusammen eine große Erfahrung und sehen die Mannschaft jeden Tag auf dem Trainingsplatz. Daher haben wir alle Informationen rund um das Team und treffen hier auch alle Entscheidungen.“
Als es zwischen Klopp und dem RB-Trainer krachte
Löw und Krawietz bringen langjährige Erfahrung als Co-Trainer mit. Krawietz war Assistent von Klopp bei Borussia Dortmund und dem FC Liverpool - erstmals kreuzten sich die Wege aber schon bei Mainz 05, als Klopp noch Profi war.
„Ich war ein 24 Jahre alter Sportstudent an der Uni und im Trainerstab bei Mainz 05″, blickte Krawietz zurück und erzählte eine kuriose Anekdote: „Bei der Videoanalyse habe ich Jürgen, dem Rechtsverteidiger, erzählt, dass er sich doch bitte aktiv anbieten soll, weil mein Auftrag war, dass wir unser Aufbauspiel verbessern. Das Ganze missfiel dem besagten Rechtsverteidiger aber sehr, und die Gespräche endeten durchaus lautstark (lacht)."
Löw: So liefen die Diskussionen mit Tuchel
Löw agierte als rechte Hand von Thomas Tuchel bei Paris Saint-Germain, beim FC Chelsea und Bayern München.
“Thomas ist einer der zehn besten Trainer der Welt. Wir haben gemeinsam eine Spielweise entwickelt, mit der wir nicht nur Pressing und Tempo spielen, sondern auch mit Ballbesitz. Wir hatten darüber viele Diskussionen, weil ich immer stark meine Meinung vertreten hatte. Am Ende kamen wir aber immer auf einen Nenner”, sagte Löw.
Langfristig bleibt er aber nicht bei RB in der Verantwortung. “Wir sind hier für einen neuen Impuls im Saisonendspurt. Nach dem letzten Heimspiel und der Brasilien-Tour gehen wir dann erst mal in unseren wohlverdienten Urlaub”, sagte der 45-Jährige.
Wer wird neuer Trainer bei RB Leipzig?
Die Suche nach einem neuen Trainer läuft bereits auf Hochtouren - und die Anforderungen sind hoch. Gesucht wird ein Trainer, der mit jungen Spielern arbeiten kann, sie entwickelt und in ein taktisch ambitioniertes System einbindet.
Leipzig will seiner DNA treu bleiben. Krawietz formuliert es so: “Die Spielidee muss zu dem kompatibel sein, wofür RB-Fußball steht. Gleichzeitig muss diese Idee auch weiterentwickelt werden.”
Immer wieder kursieren bekannte Namen im Zusammenhang mit dem Trainerposten. Unter den möglichen Optionen befinden sich Oliver Glasner (Crystal Palace), Roger Schmidt (vereinslos), Danny Röhl (Sheffield Wednesday), Alexander Blessin (St. Pauli) und Cesc Fabregas (Como 1907).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)