Als Uli Hoeneß am 25. Februar bei der Premiere der Dokumentation über Thomas Müller vor die Mikrofone trat, traf er eine Aussage, die er heute bereut.
Hoeneß bereut Müller-Aussage
„Ich ärgere mich wahnsinnig, dass ich das gesagt habe. Ich wollte Thomas eigentlich eine Brücke bauen“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern am Sonntag bei Blickpunkt Sport im Bayerischen Rundfunk: „Ich wusste zu diesem Zeitpunkt schon, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Es wäre besser gewesen, wenn er die Entscheidung getroffen hätte und nicht der FC Bayern.“
Wovor Hoeneß bei Müller Angst hatte
Hoeneß' Angst: „Ich habe viele große Spieler erlebt, die aufgehört haben: Günter Netzer, Wolfgang Overath, Franz Beckenbauer oder auch Gerd Müller - bei allen hat es am Ende gekracht. Sie wollten nicht einsehen, dass sie nicht mehr so gut sind, wie sie es gerne hätten.“

Der Bayern-Patron hatte bei der Premiere im Februar erklärt, dass „ein Thomas Müller, der ständig auf der Bank sitzt, auch nicht die Lösung sein kann“.
Ein Satz, der bei Müller nicht gut angekommen sein soll. Und sich damit einreiht in die unglückliche Außendarstellung im Umgang mit der Zukunft eines der größten Spieler in der Geschichte des FC Bayern.
FC Bayern: Hoeneß gesteht Fehler bei Müller ein
„Man muss sagen, dass von unserer Seite Fehler gemacht wurden. Man hat Thomas zu lange das Gefühl gegeben, dass man möglicherweise den Vertrag doch verlängert“, räumte Hoeneß nun ein.
Am 5. April teilte der Klub schließlich mit, dass die Ära Müller im Sommer nach 17 Profijahren enden wird.
„Thomas war darauf nicht vorbereitet und war auch sauer. Deswegen hat es eine gewisse Zeit gedauert, bis man sich zu einer gemeinsamen Erklärung zusammengefunden hat“, führte der 73-Jährige weiter aus.
„Diesen Dauerzustand wollte man Müller ersparen“
„Thomas hat nicht zu viel Geld verlangt“, klärte Hoeneß noch einmal auf: „Der Trainer und die sportliche Leitung haben es aus sportlichen Gründen entschieden, weil sie der Meinung waren, dass es auf Dauer nicht der richtige Weg ist, dass ein so riesiger, verdienter Spieler auf der Bank sitzt. Diesen Dauerzustand wollte man ihm ersparen.“

Müller selbst betonte am Ende trotz aller Ungereimtheiten, dass zwischen ihm und dem Klub nichts hängenbleibe.
Darauf setzt auch Hoeneß: „Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass Thomas Müller einer derjenigen ist, die wir unbedingt an den FC Bayern binden müssen.“