Vor drei Wochen saß Fabian Wohlgemuth im STAHLWERK Doppelpass bei SPORT1 und musste sich gegen wilde Spekulationen wehren, sein Trainer Sebastian Hoeneß werde den VfB Stuttgart im Sommer verlassen und womöglich zu RB Leipzig wechseln.
VfB zündet nächste Stufe mit Hoeneß
Ungläubig schaute der Sportvorstand der Schwaben, als er das hörte – fast so, als wüsste er bereits, dass es anders kommen würde.

Hoeneß verlängert ohne Ausstiegsklausel beim VfB Stuttgart
Und es ist anders gekommen. Am Samstag gab der Klub auf seiner Mitgliederversammlung die Vertragsverlängerung mit Hoeneß bis 2028 bekannt.
Besonders bemerkenswert: In Hoeneß’ neuem Vertrag gibt es keine Ausstiegsklausel mehr. Im vorherigen Arbeitspapier, das bis 2027 datiert war, war eine solche noch enthalten.
„Sebastian ist die perfekte Antwort auf alles, was mit unserer Mannschaft passiert - auch in Bezug auf die sportliche Weiterentwicklung“, sagte Wohlgemuth exklusiv bei SPORT1. „Wir haben gemeinsam in den vergangenen zwei Jahren vieles an Boden gut gemacht. Diesen Weg können wir jetzt verbindlich und ohne Ausstiegsklausel weitergehen.“

„Neue Phase in der Entwicklung unseres Vereins“
Hoeneß übernahm den VfB am 3. April 2023 und sicherte in der Relegation gegen den Hamburger SV den Klassenerhalt. In der Saison 2023/24 wurde der VfB unter Hoeneß Vizemeister und qualifizierte sich erstmals seit 15 Jahren für die Champions League.
Dem VfB ist mit der Ausweitung der Vertragsdauer ein echter Coup gelungen. „Mit diesem gegenseitigen Bekenntnis von Klub und Trainer beginnt nun eine neue Phase in der Entwicklung unseres Vereins“, erzählt Wohlgemuth weiter.
„Das Statement unseres Trainers zeugt auch von Vertrauen in die Perspektiven des Fußballstandorts Stuttgart, auch wenn Sebastian in den vergangenen Monaten immer wieder mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht wurde“, betonte der VfB-Boss.
Darum bleibt Hoeneß beim VfB
Hoeneß ist glücklich im Schwabenland – das hat er stets betont. Und dass er auf eine Ausstiegsklausel verzichtet, zeigt seine Liebe zum VfB.
Er selbst erklärte auf der VfB-Homepage: „Ich freue mich sehr über die Vertragsverlängerung, weil ich davon überzeugt bin, dass wir gemeinsam noch viel erreichen können. Als ich vor knapp zwei Jahren zum VfB kam, war die sportliche Situation auf Tabellenplatz 18 äußerst schwierig. Dennoch hat sich der Wechsel damals richtig angefühlt – und genauso richtig fühlt es sich jetzt an, den Vertrag zu verlängern.“
Gerüchte um RB Leipzig und Hoeneß
In den vergangenen Wochen gab es zahlreiche Spekulationen um die Zukunft des 41-Jährigen, da auch RB Leipzig großes Interesse nachgesagt wurde. Zudem fielen die Namen Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen im Zusammenhang mit Hoeneß.
Diese Gerüchte dürften nun für längere Zeit verstummen – nicht zuletzt, weil die Verantwortlichen mit der Streichung der Ausstiegsklausel ein klares Zeichen setzten für das besondere Verhältnis zwischen dem Klub und Hoeneß.
Dieter Hoeneß froh über Entwicklung
Auch Hoeneß’ Vater Dieter, der seinen Sohn berät, dürfte froh sein. Er sagte 2023 in einem SPORT1-Interview: „Sebastian fühlt sich in Stuttgart pudelwohl. Er hat sich in der kurzen Zeit nicht nur beim VfB, sondern auch privat im Ländle sehr gut eingelebt.“
Auf die Frage, ob sein Sohn, der 2020 mit dem FC Bayern II Drittligameister wurde, eines Tages auch die erste Mannschaft der Münchner übernehmen könnte, antwortete Hoeneß senior damals: „Fragen Sie mich in fünf oder sechs Jahren noch mal.“
Das wäre dann 2028 – so lange hat sein Sohn nun in Stuttgart verlängert.