Die Zukunft von Alphonso Davies beim FC Bayern war lange Zeit ungewiss - das hinterließ auch beim Linksverteidiger Spuren.
Davies: „War mental erschöpft“
„Ich war physisch und mental erschöpft“, sagte Davies in einem Interview mit dem kanadischen Portal One Soccer. Die Aussagen des 24-Jährigen bezogen sich insbesondere auf die Länderspielpause im vergangenen November, als Davies auf die Reise zur kanadischen Nationalmannschaft verzichtete.

„Ich hatte das Gefühl, nicht bei 100 Prozent zu sein, wenn ich zum Nationalteam kommen würde. Das war immer in meinem Kopf. Ich habe immer daran gedacht“, sagte Davies. „Ich habe versucht, mich auszuruhen, weil ich wusste, dass mein Vertrag ausläuft.“
Davies: „Physisch war ich erschöpft“
Mit Nationaltrainer Jesse Marsch habe er ein offenes Gespräch gehabt. „Ich habe ihm gesagt, dass ich fit sein muss. Aber physisch war ich erschöpft“, führte Davies weiter aus. Gleichzeitig habe er in München „für einen neuen Vertrag gekämpft“.
Generell sei es keine einfache Zeit gewesen, ständig sei er mit Schlagzeilen wie „Geht er?“, „Bleibt er?“, „Was macht er?“ konfrontiert worden. „Natürlich versuchst du, nicht zu viel zu lesen. Aber heutzutage ist es schwer, einfach das Handy auszumachen und sich zu fokussieren.“
Immer wieder wurde Davies vor allem mit Real Madrid in Verbindung gebracht. „Da sind all diese großen Klubs“, kommentierte der Bayern-Profi die Wechselgerüchte. „Du versuchst natürlich, nicht darüber nachzudenken. Aber deine Gedanken kreisen. Ich musste sie beiseiteschieben, den Fußball vergessen und den Kopf freibekommen.“ Er habe darüber nachgedacht, was sein nächster Schritt sein soll.
„Zeichen, dass ich den Klub liebe“
Schließlich entschied er sich Anfang Februar zu einer Verlängerung seines Vertrags bei den Bayern. Sein neues Arbeitspapier läuft bis 2030. „Die Unterschrift war ein Zeichen, dass ich den Klub liebe und ich glücklich bin“, bekräftigte Davies.
Schließlich sei der Verein mit seiner Verpflichtung Anfang 2019 auch ein gewisses Risiko eingegangen, als er als 16-Jähriger aus Vancouver kam. „Ich bin sehr dankbar, dass sie mir die Möglichkeit gegeben haben. Sie haben etwas in mir gesehen, um mich hierher zu bringen. Und sie glauben an mich.“
Müller? „Er wäre bestimmt ein guter Trainer“
Zudem schwärmte Davies von seinem Teamkollegen Thomas Müller.
„Ich unterhalte mich oft mit Thomas. Er wäre in Zukunft bestimmt ein guter Trainer. Er gibt mir hier und da Ratschläge. Einen Routinier wie ihn zu haben, der mit dir und den anderen jungen Spielern spricht, ist sehr hilfreich“, sagte Davies.
Müllers Vertrag läuft nach der Saison aus. Noch ist bezüglich der Zukunft des langjährigen Bayern-Profis keine Entscheidung gefallen.