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Tel der nächste Flop? Das sind die gescheiterten Bayern-Talente

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Gescheiterte Bayern-Talente

Mathys Tel hat den FC Bayern in Richtung Tottenham verlassen. Damit reiht er sich in eine Liste prominenter Namen ein, die einst als Top-Talent geholt wurden, denen der Durchbruch an der Säbener Straße aber verwehrt blieb.
Mathys Tel ist am Deadline Day zu Tottenham gewechselt. Die Fans des FC Bayern sind wegen des Abschieds des Franzosen zwiegespalten.
Alexander Kortan
Mathys Tel hat den FC Bayern in Richtung Tottenham verlassen. Damit reiht er sich in eine Liste prominenter Namen ein, die einst als Top-Talent geholt wurden, denen der Durchbruch an der Säbener Straße aber verwehrt blieb.

Der FC Bayern hat es geschafft - mal wieder. Mit Mathys Tel verlieren sie das nächste große Talent. Nach langem Hin und Her wechselte der 19-Jährige auf den letzten Drücker doch noch zu Tottenham Hotspur. Der Abgang muss eine Warnung für die Bayern sein, in Zukunft wieder mehr auf ihre jungen Talente zu setzen.

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Das nächste junge Versprechen haben sie bereits verpflichtet: Tom Bischof. Doch wo soll der Noch-Hoffenheimer ab der kommenden Saison seinen Platz finden? Schließlich ist das Mittelfeld des Rekordmeisters von Top-Stars geschmückt, die sich kaum mit einer Rolle auf der Bank zufriedengeben.

Mathys Tel wurde beim FC Bayern bisher nicht langfristig glücklich
Mathys Tel wurde beim FC Bayern bisher nicht langfristig glücklich

Droht auch Bischof ein Szenario, das prominente Vorgänger erlebt haben? Einer von ihnen spielt heute nur noch in der Landesliga, der andere stieg gleich dreimal in Folge ab. SPORT1 zeigt die großen Bayern-Talente der jüngeren Vergangenheit, deren Engagement in München sich am Ende eher als Missverständnis herausstellte.

Ryan Gravenberch (2022 – 2023)

Im Sommer 2022 überwies der FC Bayern 18,5 Millionen Euro an Ajax Amsterdam, um sich die Dienste des damals 20-Jährigen zu sichern. „Eines der größten Talente in Europa“, sagte der damalige Sportvorstand Hasan Salihamidzic verheißungsvoll. Das große Talent entpuppte sich am Ende eher als großes Missverständnis.

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Gravenberch, der nach München kam, „um viele Titel zu gewinnen“, verließ den Rekordmeister nach nur einer Saison schon wieder – nach öffentlichen Beschwerden über seine Rolle als Bankdrücker. Und auf eigenen Wunsch, mehr Spielzeit zu sammeln.

Bei 34 Pflichtspieleinsätzen stand er lediglich sechsmal in der Startelf, kam nicht über zwei Torbeteiligungen hinaus. War der Abschied trotzdem voreilig? Immerhin zahlte der FC Liverpool 40 Millionen Euro für den Niederländer - und Gravenberch zahlt(e) zurück. Die Reds sicherten sich einen Spieler, der in der laufenden Saison im Liverpooler Zentrum unverzichtbar ist und in jedem Spiel in der Startelf stand.

Tanguy Nianzou (2020 – 2022)

Erst 18 Jahre war der Franzose alt, als er im Sommer 2020 beim FC Bayern vorgestellt wurde. Als „einen der besten Spieler im Jahrgang 2002“ pries Salihamidzic den Innenverteidiger damals an. Nianzou, ablösefrei von Paris Saint-Germain verpflichtet, sagte bei seiner Ankunft hoffnungsvoll, er wolle sich „durchsetzen und viele Einsätze haben.“

Eine Aussage, die im Nachhinein betrachtet, kaum schlechter hätte altern können. Nach nur 28 Spielen in zwei Jahren verkaufte der Rekordmeister Nianzou für 16 Millionen an den FC Sevilla. Dort spielt er bis heute und gewann 2023 sogar die Europa League. Großes Verletzungspech begleitet die Karriere des Franzosen, sowohl bei den Bayern als auch in Sevilla.

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Er verpasste nicht nur die meisten Spiele in seiner Zeit in Deutschland verletzt, insgesamt fehlte er bereits 86 Spiele seit 2020. Auch aktuell laboriert er an einer Oberschenkelverletzung, die er sich im November zuzog.

Fiete Arp (2019 – 2022)

13 Minuten, davon keine einzige in der Bundesliga. Das ist die ernüchternde Bilanz von Fiete Arp bei den Profis des FC Bayern. Lediglich ein Spiel im DFB-Pokal war dem jungen Stürmer vergönnt, der im Juli 2019 für drei Millionen Euro vom Hamburger SV nach München kam.

Ein Transfer, der bereits fünf Monate vorher eingetütet wurde und heftige Kritik der Hamburger Fans nach sich zog. Von Lügen und Geldgier war damals die Rede, die Fans sahen wenig Sinn in einem Wechsel zum Rekordmeister.

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Fiete Arp (grau) und Michael Cuisance (orange) beim Training des FC Bayern
Fiete Arp (grau) und Michael Cuisance (orange) beim Training des FC Bayern

In gewisser Weise sollten sie recht behalten, denn Arp ging im September 2020 freiwillig in die Reserve der Bayern. „Dieser Weg mit der U23 ist mit Abstand der beste für mich, weil ich mich noch weiter an den Verein gewöhnen kann und im Blickfeld bleibe“, sagte der damals 20-Jährige im Podcast „Split it“ von SPORT1. Insgesamt kam Arp auf 42 Spiele für Bayern II, ihm gelangen acht Tore und drei Vorlagen.

Im Sommer 2022 wechselte der Stürmer nach einer einjährigen Leihe fest zu Holstein Kiel. Mit den Störchen stieg er zwei Jahre später erstmals in die Bundesliga auf. In der laufenden Saison kommt Arp häufig zu Kurzeinsätzen von der Bank, machte zuletzt mit seinem späten Tor die faustdicke Überraschung gegen Borussia Dortmund perfekt.

Michael Cuisance (2019 – 2022)

„Er bringt technisch sehr viel mit, hat ein großes Potenzial und Talent“. Das waren die Worte von Salihamidzic im August 2019, als der FC Bayern Michael Cuisance, aus Gladbach verpflichtete. Der Franzose, damals gerade 20 Jahre alt geworden, galt als Mega-Talent und kostete acht Millionen Euro.

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Drei Jahre später mussten die FCB-Verantwortlichen ein ernüchterndes Urteil fällen. Das große Potenzial konnte Cuisance nicht entfalten, er schaffte es zu keinem Zeitpunkt, sich beim Rekordmeister durchzusetzen. Nach einer Leihe bei Olympique Marseille verabschiedete sich der Mittelfeldspieler im Januar 2022 mit nur 13 Pflichtspieleinsätzen im Gepäck in Richtung Italien.

Beim FC Venedig begann eine unglaubliche Pechsträhne. Denn: Cuisance stieg daraufhin in drei Jahren mit all seinen Klubs ab. Erst in Venedig (2022), danach bei Sampdoria Genua (2023) und zuletzt beim VfL Osnabrück (2024).

Trotz des Abstiegs blieb Cuisance in der 2. Bundesliga, da ihn Hertha BSC verpflichtete. Dort läuft es für den Franzosen wesentlich besser. Der 25-Jährige ist im Mittelfeld der „Alten Dame“ absolut gesetzt, erzielte sieben Tore und legte vier weitere auf.

Renato Sanches (2016 – 2019)

Mit großen Vorschusslorbeeren und zu dieser Zeit als jüngster Europameister der Geschichte schlug der damals 18-Jährige an der Säbener Straße auf. Im Champions-League-Duell mit Benfica Lissabon überzeugte Sanches die Bayern-Verantwortlichen so sehr, dass diese den Mittelfeldspieler für 35 Millionen Euro vom portugiesischen Rekordmeister verpflichteten.

Renato Sanches bei seiner Vorstellung 2016
Renato Sanches bei seiner Vorstellung 2016

Den hohen Erwartungen – Pep Guardiola nannte ihn „einen der besten jungen Spieler in Europa mit einer großartigen Zukunft“ - konnte er allerdings nie gerecht werden. In seiner Debüt-Saison kam er nur selten zum Einsatz, sodass er in der Saison 2017/18 zu Swansea City verliehen wurde.

Auch aufgrund von Verletzungen kam der Portugiese auf der Insel kaum zum Zug. Nach dem Abstieg der Waliser kehrte er nach München zurück, wo er mehr Einsatzzeit bekam, sich aber dennoch nie nachhaltig durchsetzen konnte. Nach 53 Pflichtspielen und fünf Scorerpunkten war das Kapitel FC Bayern nach drei Jahren beendet.

Über Lille landete Sanches bei PSG, das ihn erst an die AS Rom und in der aktuellen Saison wieder an seinen Jugendverein Benfica Lissabon verlieh. Aktuell ist der 27-Jährige verletzt.

Sinan Kurt (2014 – 2016)

Von der Bundesliga in die Landesliga – und damit der wohl größte Absturz eines Bayern-Talents jemals. Sinan Kurt wechselte 2014 als 18-Jähriger für drei Millionen Euro aus der Jugend von Borussia Mönchengladbach an die Isar.

„Eines der größten deutschen Talente“, schrieb der FC Bayern damals bei seiner Verpflichtung, die einen Shitstorm von Gladbach-Fans auf Kurts Social-Media-Accounts auslöste. Die magere Statistik nach zwei Jahren Bayern: Genau 45 Minuten Einsatzzeit bei den Profis. Am 25. April 2015 debütierte Kurt gegen Hertha BSC, ansonsten wurde der heute 28-Jährige in 33 Spielen bei der U19 und der zweiten Mannschaft eingesetzt.

Immerhin acht Tore und vier Vorlagen gelangen dem ehemaligen U19-Nationalspieler, ehe sich dieser 2016 für einen Bruchteil der ursprünglichen Ablösesumme in Richtung Berlin verabschiedete.

Nach Stationen bei der Hertha, in Tirol, beim SV Straelen, in der Slowakei, der Türkei und knapp drei Jahren gänzlich ohne Verein, heuerte Kurt im vergangenen Jahr beim Landesligisten Holzheimer SG an. Ein beispielsloser Absturz innerhalb von gut zehn Jahren.