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Hoeneß? "Kompany ist erfolgreich bei den Bayern, aber…"

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„Sebastian wäre bereit für Bayern“

Sebastian Hoeneß schreibt beim VfB Stuttgart seine persönliche Erfolgsgeschichte. Vereinsikone Karlheinz Förster adelt Hoeneß im exklusiven SPORT1-Interview und traut dem Erfolgscoach den Trainerposten beim FC Bayern zu.
Stuttgart-Trainer Sebastian Hoeneß spricht im Interview über das Champions-League-Aus des VfB und die bisherige Saison.
Reinhard Franke
Sebastian Hoeneß schreibt beim VfB Stuttgart seine persönliche Erfolgsgeschichte. Vereinsikone Karlheinz Förster adelt Hoeneß im exklusiven SPORT1-Interview und traut dem Erfolgscoach den Trainerposten beim FC Bayern zu.

Karlheinz Förster ist eine Legende des VfB Stuttgart. Von 1976 bis 1986 trug er das Trikot mit dem Brustring und wurde 1984 mit dem Verein Deutscher Meister. Nach seiner aktiven Karriere arbeitete er als Spielerberater. Den VfB trägt Förster weiterhin im Herzen.

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Im exklusiven SPORT1-Interview spricht der 66-Jährige über die Entwicklung bei den Schwaben, Trainer Sebastian Hoeneß und huldigt ihn.

Karlheinz Förster ist der Meinung Sebastian Hoeneß (im Bild) sei bereit für den FC Bayern
Karlheinz Förster ist der Meinung Sebastian Hoeneß (im Bild) sei bereit für den FC Bayern

SPORT1: Herr Förster, was machen Sie gerade? Sie sind doch sicher immer noch nah am VfB dran…

Karlheinz Förster: In meinem Alter kann man sich schon etwas mehr Ruhe gönnen. (lacht) Ich bin noch im Beratergeschäft tätig und habe drei, vier junge Spieler, die ich betreue. Und ich bin immer noch oft beim VfB und schaue mir auch die Spiele an. Ich bin sehr erfreut, was beim VfB passiert, seit Sebastian Hoeneß da ist, aber auch Alex Wehrle, Fabian Wohlgemuth und Rouven Casper. Ich hätte nie gedacht, dass im Verein nach der Relegation 2023 so gut gearbeitet wird. Man darf das auch mal ganz positiv sehen.

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SPORT1: Ja, natürlich…

Förster: Die vergangenen zwei Jahre liefen beim VfB top. Mich freut das natürlich, weil ich zehn Jahre für den Klub gespielt habe. Das ist auch keine Schmeichelei von mir, es ist die Wahrheit. Man kann dem VfB nur weiter die Daumen drücken, dass es so weiterläuft.

Förster hält VfB-Titel für möglich

SPORT1: Der VfB steht unter den letzten Vier im Pokal. Wie glücklich sind Sie?

Förster: Der Pokal ist immer etwas Besonderes. Zu meiner aktiven Zeit war ich mit dem VfB nur einmal im Endspiel, und da haben wir gegen die Bayern 2:5 verloren. Das war nicht so toll. (lacht) Wenn der Verein jetzt das Finale erreicht, sind die Chancen groß, dass der Pokal mal wieder nach Stuttgart geholt wird. Es ist immer viel Arbeit, einen Titel zu gewinnen, da brauchst du auch das nötige Quäntchen Glück. Aber beim VfB ist alles drin. Das habe ich damals im Pokal selbst erlebt.

Karlheinz Förster wurde 1984 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister
Karlheinz Förster wurde 1984 mit dem VfB Stuttgart deutscher Meister

SPORT1: Wäre es im Falle einer Niederlage unruhig geworden in Cannstatt? Was glauben Sie?

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Förster: Nein. Es wäre eine große Enttäuschung gewesen, aber aufgrund der vielen Erfolge in den vergangenen zwei Jahren hätte man sich logischerweise geärgert. Man hätte zwar bei einem Ausscheiden zusätzliches Geld verloren, doch es wäre kein Drama gewesen.

VfB-Legende sauer: „Ich kenne Sebastian, und es ist unfassbar“

SPORT1: Sebastian Hoeneß regte sich vor dem Pokalspiel darüber auf, wie schnell die Fallhöhe im Fußball ist: „Vor acht Tagen waren wir Weltmeister, acht Tage später sind wir Bademeister.“ Wie sehen Sie das?

Förster: Ich kenne Sebastian, und es ist unfassbar. Mit ihm kamen der Aufschwung und die ganzen Erfolge. Wenn man dann nur drei Spiele hintereinander mal nicht gewinnt, dann ist die Kritik voll daneben. Dafür habe ich null Verständnis. Ich bin kein Schleimer und sage das nicht, weil ich Sebastian kenne. Ich versuche das so zu beurteilen, wie ich es sehe. Natürlich hat Wohlgemuth gute Spieler gebracht, aber jetzt darf man eigentlich gar nichts kritisieren. Es waren nur drei Spiele, die verloren wurden. Da hat mir der Spruch mit dem Bademeister sehr gefallen.

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SPORT1: Wie bewerten Sie die jüngste Schwächephase mit den drei Niederlagen, und wie sehen Sie Hoeneß in dieser schwierigen Phase?

Förster: Das war nicht mehr so gut, leider ist man gegen PSG aus der Champions League ausgeschieden. Aber es war auch irgendwie klar. Es gab so viele Spiele in dieser Saison, da verliert man auch mal das eine oder andere Spiel. Aber wenn der VfB am Ende unter den ersten Fünf landet, dann sind alle überglücklich. Ich glaube, dass die Champions-League-Quali wieder möglich ist. Auch die Europa League wäre ein Erfolg. Sebastian ist mit dieser kleinen Schwächephase gut umgegangen. Das war neu für ihn. Diese Erfahrungen muss er machen.

„Sebastian ist aktuell der beste deutsche Trainer“

SPORT1: Viele halten Sebastian Hoeneß aktuell für den besten deutschen Trainer. Sie auch?

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Förster: Ja. Sebastian ist aktuell der beste deutsche Trainer. Das kann man schon so sagen. Er hat auch in Hoffenheim gute Leistungen abgeliefert, hatte nur etwas Pech, weil rund acht Spieler krank oder verletzt waren. Das mit dem besten deutschen Trainer trifft schon zu.

SPORT1: Hoeneß war zuletzt beim BVB im Gespräch, bei Bayer Leverkusen ist er auch ein Thema, sollte Alonso im Sommer gehen. Kann der VfB trotz laufenden Vertrags darauf hoffen, dass Hoeneß über den Sommer bleibt?

Förster: Ich glaube nicht, dass Sebastian nach Leverkusen wechseln würde. Er passt perfekt zum VfB und hat hier alles, was er braucht. Und er ist hier noch nicht fertig. Er kann in den nächsten Jahren mit dem VfB immer unter die Top 5 kommen. Und das Stadion ist auch schöner. (lacht)

SPORT1: Aber das Gehalt wäre etwas fürstlicher.

Förster: Das ist schon klar. Aber ich würde das nicht machen. Sebastian, bleib in Stuttgart. Man muss auch abwarten, was in München passiert.

FC Bayern: Folgt Hoeneß auf Kompany?

SPORT1: Wie meinen Sie das?

Förster: Kompany ist erfolgreich bei den Bayern, aber Sebastian ist ein Trainer, der einen großen Klub trainieren könnte. Der BVB hätte gepasst. Sahin hatte viel zu wenig Erfahrung, das musste schiefgehen. Sebastian hat inzwischen diese Erfahrung. Völlig ohne Emotionen gesehen muss ich eins sagen: Sebastian wäre für den BVB ein Top-Trainer.

SPORT1: Sehen Sie in Hoeneß den nächsten Bayern-Trainer?

Förster: Ja. Mittlerweile ist er so weit. Die zweite Mannschaft hat er ja schon mal trainiert, kennt also das Umfeld in München. Er hat beim VfB gezeigt, was er aus einer Mannschaft machen kann. Er hat bewiesen, wie es in der Bundesliga abgeht. Vor anderthalb Jahren wäre es zu früh gewesen, aber jetzt hat er so tolle Arbeit abgeliefert, da ist es ganz anders. Sebastian wäre bereit für Bayern.

SPORT1: Angelo Stiller, immerhin Nationalspieler, und Atakan Karazor haben still und leise ihre Verträge langfristig verlängert. Das zeigt ja, dass beim VfB etwas wächst, oder?

Förster: Ganz genau. Das spricht für die gute Arbeit von Hoeneß und den Verantwortlichen. Sebastian hatte Stiller ja schon bei Bayern II und in Hoffenheim und kannte ihn also gut. Er hat ihm gesagt, dass er zum VfB kommen soll. Und keiner hatte den Spieler auf dem Schirm. Kein anderer Verein war so schnell dran an Stiller wie der VfB. Er hat sich mit Sebastian nach oben gepirscht.

SPORT1: Spielt die Vertragsverlängerung von Manuel Neuer beim FC Bayern dem VfB bei Alex Nübel in die Karten?

Förster: (lacht) Etwas. Nübel ist ein Top-Torwart, und ihn würden wir ungern verlieren. Irgendwann wird er nach München zurückkehren, ewig kann Neuer nicht im Tor stehen. Aber der VfB hat auch im Nachwuchsbereich talentierte Torhüter. Fest steht: Nübel wird der nächste Neuer.

SPORT1: Am Samstag geht es nach Dortmund – ein tolles Duell, vor allem, weil jetzt Niko Kovac dort neuer Trainer ist. Wie schwer wird es gerade deshalb für den VfB?

Förster: Ich kann mir nicht vorstellen, dass der BVB jetzt dermaßen groß aufspielt, nur weil Kovac neuer Trainer ist. Das spielt keine Rolle. Er muss auch erstmal schauen, dass er richtig aufstellt. So einfach ist es nicht. Meistens hat das Team mit einem neuen Trainer das erste Spiel gleich gewonnen. Aber der VfB hat in Dortmund alle Chancen zu gewinnen.