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Kovac ein harter Hund? Bayern-Anekdote spricht dagegen

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Ist Kovac wirklich ein harter Hund?

Niko Kovac soll beim BVB mit harter Hand dafür sorgen, dass die schlingernden Borussen wieder auf Kurs kommen. Der kroatische Coach will sich möglichst schnell den Respekt der Spieler erarbeiten - etwas, was ihm in seiner Bayern-Zeit schwer gefallen war.
Niko Kovac startet am Sonntag seine erste Einheit als BVB-Trainer. SPORT1 zeigt erste Eindrücke des Trainings.
Johannes Fischer
Niko Kovac soll beim BVB mit harter Hand dafür sorgen, dass die schlingernden Borussen wieder auf Kurs kommen. Der kroatische Coach will sich möglichst schnell den Respekt der Spieler erarbeiten - etwas, was ihm in seiner Bayern-Zeit schwer gefallen war.

Seit Mittwochabend ist klar: Niko Kovac wird neuer Cheftrainer bei Borussia Dortmund. Der frühere Bayern-Coach soll dem taumelnden Bundesligisten wieder in die Erfolgsspur führen, nachdem das Kapitel Nuri Sahin mit einer 1:2-Niederlage in Bologna schon nach einem guten halben Jahr beendet wurde.

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Nachdem U19-Coach Mike Tullberg die Schwarzgelben übergangsweise noch bis zum Heidenheim-Spiel am Samstag mit seiner besonderen Energie betreuen wird, soll Kovac ab Sonntag dafür sorgen, dass die Zügel weiter angezogen werden.

Niko Kovac hat bei Borussia Dortmund übernommen
Niko Kovac hat bei Borussia Dortmund übernommen

Bobic: Kovac genau der richtige Mann für den BVB

Dessen erste Worte als kommender BVB-Trainer gehen jedenfalls in diese Richtung: „In erster Linie geht es für uns alle jetzt darum, den absoluten Willen, ein großes Herz und die Bereitschaft für harte Arbeit mitzubringen, um Borussia Dortmund in der Bundesliga, der Champions League und im Sommer bei der Klub-WM bestmöglich zu vertreten.“

Damit gab der kroatische Coach gleich zu verstehen, dass es bei ihm auf die elementaren Dinge des Fußballs ankommt.

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„Er wird eine klare Struktur vorgeben und Disziplin reinbringen“, unterstrich auch Fredi Bobic im STAHLWERK Doppelpass. Für den früheren Frankfurter Sport-Vorstand, der bei der Eintracht Kovacs Chef war, werde „jeder Spieler die Möglichkeit haben, sich vor ihm zu präsentieren, auch diejenigen aus der zweiten Reihe. Es wird auf jeden Fall die Mannschaft beflügeln, es wird allerdings keine einfache Aufgabe sein. Aber wenn man an einem Strang zieht, dann kann der BVB noch in die Champions League kommen.“

Bobic weiter: „Niko ist sehr konsequent, man sich in der Sache mit ihm gut kabbeln, was überhaupt nicht schlimm ist. Auch wenn ihm einige ehemalige Spieler die Empathie absprechen und sagen, man könne überhaupt nicht mit ihm reden - das stimmt überhaupt nicht. Er kann sich auch entschuldigen, wenn er mal einen Fehler begangen hat. Er ist ein hervorragender Mensch und ich bin mir sicher, dass er den BVB wieder auf den richtigen Kurs bringt.“

Niko Kovac wollte mit Thomas Müller ein Exempel statuieren
Niko Kovac wollte mit Thomas Müller ein Exempel statuieren

Auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg glaubt daran, dass Dortmund die Champions-League-Qualifikation noch schafft. „Die Qualität ist ja da. Niko ist jetzt genau der richtige Trainer, um die Mannschaft wachzurütteln und einen guten Endspurt hinzulegen“, sagte Effenberg über seinen früheren Teamkollegen beim FC Bayern: „Überall wo er war, hat er relativ schnell funktioniert. Er wird die Mannschaft an der Ehre packen. Er wird mit Sicherheit auch Disziplin einfordern.“

Kovac als harter Hund und kompromissloser Übungsleiter? Beim FC Bayern denkt man darüber möglicherweise ein bisschen anders. In seiner Zeit beim Rekordmeister holte der heute 54-Jährige zwar 2019 das Double, wurde aber im folgenden Herbst nach einer Niederlagenserie entlassen.

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Bayern-Stars meutern gegen Kovac - und bleiben unbestraft

In München blieb vor allem negativ in Erinnerung, dass Kovac ausgerechnet bei Thomas Müller ein Exempel statuieren wollte und den Publikumsliebling auf der Bank versauern ließ. Seine damalige Aussage, Müller bekomme „mit Sicherheit auch seine Minuten, wenn Not am Mann sein sollte“, sei allerdings missverständlich gewesen, wie er später erklärte.

„Aus heutiger Sicht hätte Thomas damals sehr viel mehr spielen müssen. Aus jetziger Sicht hätte ich das nicht mehr gemacht“, räumte Kovac im vergangenen Oktober bei Sky seinen Fehler ein.

Geht es nach Bild-Reporter Christian Falk, hatte der Bayern-Coach zu diesem Zeitpunkt allerdings schon längst seine Autorität bei der Mannschaft verloren. Genau genommen habe er sie schon zu seiner Anfangszeit in München eingebüßt, als er sich mit dem Team im Juli 2018 auf eine US-Sommertour begab.

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Damals habe demnach nicht weniger als eine Spielerrevolte stattgefunden, nachdem Kovac seinen Profis verboten hatte, sich ins nächtliche Miami aufzumachen, um nach schlauchenden Trainingseinheiten zu feiern.

„Indem er nichts sagte, hatte Kovac bei uns verloren“

In der Folge hätten Rafinha, David Alaba und Franck Ribéry die WhatsApp-Gruppe mit dem Namen „Miami Nights“ ins Leben gerufen, in der die Abendplanung vorangetrieben worden seien. Kurze Zeit später hätten die Bayern-Stars das Hotel verlassen - unter den Augen des damaligen Co-Trainers Robert Kovac.

Die wilde Party-Nacht habe ihren Lauf genommen, wobei einige der Spieler offenbar erst um sechs Uhr morgens im Bett waren.

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Der Fehler des neuen Bayern-Trainers sei aber erst im Anschluss passiert: Vor der nächsten Trainingseinheit seien die Bayern-Stars auf eine Standpauke ihres neuen Coaches gefasst gewesen, doch diese blieb aus.

„Wenn ein Trainer so eine ‚Mr. ­Hart‘-Ansage macht, muss er Konsequen­zen ziehen. Wir hätten das akzeptiert“, zitiert Falk in seinem Buch einen nicht namentlich genannten Bayern-Spieler: „Indem er nichts sagte, hatte Kovac bei uns verloren“.

In der Folge sei die Mannschaft in Miami noch ein weiteres Mal für eine Partynacht ausgerückt, und so sei es in den nächsten Monaten munter weitergegangen. Der Respekt vor Kovac sei damit von Anfang an weggewesen.