Historischer Bundesliga-Moment in Leverkusen: Beim 3:1-Sieg der Werkself gegen die TSG Hoffenheim hat Schiedsrichter Robin Braun die erste VAR-Durchsage der Liga-Geschichte gemacht.
Historischer VAR-Moment
„Strafstoß wurde überprüft. Nach Ansicht der Bilder lag eine Abseitsstellung vor. Deswegen lautet die Entscheidung: Kein Strafstoß, Abseits!“, erklärte Braun den Zuschauern über sein Headset.

Zuvor hatte der 28-Jährige nach einem Foul von Hoffenheims David Jurásek an Nathan Tella auf Elfmeter entschieden. Nach Sichtung der Bilder wurde jedoch klar: Der Leverkusen-Angreifer hatte bei dem abgefälschten Steckpass von Granit Xhaka im Abseits gestanden.
„Ich bin ehrlicherweise erleichtert, dass alles geklappt hat, keine Versprecher dabei waren und es hoffentlich den Mehrwert gebracht hat, der gewünscht ist“, sagte Braun später bei DAZN.
VAR-Durchsage bleibt zunächst aus
Zum Zeitpunkt der Entscheidung führte Leverkusen durch Tore von Victor Boniface (15.) und Jeremie Frimpong (19.) bereits mit 2:0. Patrik Schick legte in Hälfte zwei nach (51.). Nach einer Gelb-Roten Karte gegen Alejandro Grimaldo (61.) betrieb Hoffenheim durch Gift Orban Ergebniskosmetik (62.).
Am Samstag war die erste VAR-Durchsage in Deutschland noch ausgeblieben. In den Partien zwischen Bayern München und Holstein Kiel (4:3), dem FC St. Pauli und dem FC Augsburg (1:1) sowie zwischen Fortuna Düsseldorf und dem SSV Ulm (3:2) in der 2. Liga mussten die Unparteiischen keine Ansagen über die Lautsprecher machen.
Das Pilotprojekt nach dem Vorbild der US-Football-Liga NFL ist zunächst auf die neun Stadien der Mitgliedsvereine der initiierenden DFL-Kommission Fußball beschränkt und soll bis Saisonende 67 Spiele umfassen. Der Referee soll sich dabei in zwei Fällen über die Lautsprecher zu Wort melden: Wenn er für die Überprüfung einer Entscheidung am Monitor war, oder wenn er eine Entscheidung nach VAR-Eingriff ändert.
Per Knopfdruck kann der Schiedsrichter hierfür sein Headset freigeben und ist dann über die Stadionlautsprecher ebenso zu hören wie im Live-Fernsehbild. In erster Linie geht es um mehr Transparenz für die Zuschauer in den Stadien, für die die Eingriffe des Video-Assistenten (VAR) bislang oft wenig nachvollziehbar waren.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)