Stefan Effenberg hat Mike Tullberg im SPORT1-Doppelpass deutlich für seine offene Kommunikation bezüglich der Wiederauswechslung von Karim Adeyemi kritisiert.
Effenberg kritisiert Tullberg
„Das kannst du so nicht machen als Trainer. Du kannst sagen: Das hatte taktische Gründe, wir wollten das 2:1 halten. Aber einen Spieler wie Adeyemi, der eventuell noch zum Verkauf steht, da so hinzustellen und ihm da eigentlich das abzusprechen, was man verlangt, finde ich grenzwertig“, erklärte der ehemalige Nationalspieler.

Adeyemi war im Bundesligaspiel gegen den FC Heidenheim erst in der Halbzeit eingewechselt und kurz vor Spielende wieder ausgewechselt worden. Der Interimstrainer von Borussia Dortmund, der am Sonntagmorgen von Niko Kovac abgelöst wurde, erklärte dies nach dem Spiel offen mit fehlender Laufleistung des BVB-Mittelfeldspielers.
„Karim ist ein wichtiger Spieler für uns. Er kam aus einer Verletzung, aber im Endeffekt ist er nicht genug gelaufen“, hatte Tullberg erklärt: „Ich wollte elf Spieler haben, die bereit waren, genug zu laufen. Karim war ein bisschen müde, deswegen habe ich ihn wieder rausgenommen. Karim ist ein entscheidender Spieler für den Verein, das wird er weiterhin sein. Aber heute war es so, dass ich mich entschieden habe, ihn wieder rauszunehmen.“

„Adeyemi erfüllt taktische Aufgaben nicht“
Rückendeckung erhielt Tullberg in der Expertenrunde vom Journalisten und SPORT1-BVB-Podcaster Oliver Müller. „Adeyemi hat zwischendurch richtig geile Spiele gemacht. Er hat aber immer wieder diese Phasen, wo er beispielsweise seine taktischen Aufgaben nicht erfüllt, wo er vorne nicht anläuft. Diese Ansage ist inhaltlich komplett richtig“, sagte der langjährige Reporter.
Effenberg fügte im Anschluss an, dass dies allerdings nicht in der Öffentlichkeit geschehen dürfte. „Dann sag das nach dem Spiel hinter verschlossener Tür. Das macht viel mehr Sinn und du triffst den Spieler dann auch mehr, als es öffentlich zu machen“, befand der 56-Jährige.
Auch von Tullbergs exzessivem Jubel zeigte sich Effenberg zuvor etwas irritiert: „Ich fand das too much. Es war ein Sieg gegen Heidenheim. Ich hatte ja schon viele Trainer, aber so einen noch nie.“