Uli Hoeneß kann sich eine neuerliche Zusammenarbeit zwischen dem FC Bayern und Julian Nagelsmann gut vorstellen. Der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters würde den Bundestrainer gerne erneut an der Seitenlinie in München sehen.
Hoeneß öffnet Nagelsmann die Tür
„Zwischen dem FC Bayern und Julian ist das Tischtuch nicht zerschnitten”, sagte Hoeneß im Interview mit der az. Die Bayern hatten sich im März 2023 von Nagelsmann getrennt.

Aktuell stelle sich die Frage nach dem Trainer nicht, führte Hoeneß aus, „aber in ein paar Jahren, wenn er mal nicht mehr beim DFB tätig sein sollte und wir einen Trainer suchen sollten, wird er sicher auch einer derjenigen sein, über die man nachdenken kann.“
Hoeneß: „So geht es einfach nicht“
Für den Moment hofft Hoeneß aber auf mehr Konstanz auf dem Trainerstuhl: Mit dem aktuellen Coach Vincent Kompany habe man einen Mann, der „endlich mal wieder ein Trainer ist, der länger bei uns bleiben könnte, was dem Verein guttäte“.
Die ursprüngliche Trennung von Nagelsmann, der für Thomas Tuchel weichen musste, ist Hoeneß weiter ein Dorn im Auge.
„Diese Trennung habe ich kritisch gesehen. Wir haben damals seit Weihnachten nicht mehr gut gespielt, aber das ist eigentlich noch kein Grund gewesen, so eine Notbremse zu ziehen“, erklärte der Bayern-Macher.
Dies habe er auch dem damaligen Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidzic zu verstehen gegeben, der die Trennung zusammen mit Vorstands-Boss Oliver Kahn bereits eingeleitet hatte.
„Da habe ich ihm gleich gesagt, dass ich zum Beispiel den Zeitpunkt schwierig finde. Und wie das dann gelaufen ist, Julian war im Urlaub und nicht zu erreichen - so geht es einfach nicht. Eine Trennung kann man machen, aber sie muss geregelt ablaufen. Das war hier nicht wirklich der Fall“, urteilte Hoeneß.
Kahn und Salihamidzic drohte früheres Ende
Zu verhindern sei die Trennung aber kaum noch gewesen, meinte der 73-Jährige, der beim FCB nach wie vor im Aufsichtsrat sitzt.
Eine Umkehr der Entscheidung von Kahn und Salihamidzic hätte auch eine Entlassung der beiden Vorstände bedeutet: „Oliver und Hasan hatten Thomas Tuchel schon mehr oder weniger zugesagt. Und was willst du dann machen? Es gab für uns nur zwei Möglichkeiten: Entweder, die Entlassung zu verhindern, dann hätten die zwei aber ebenso ihren Hut nehmen können. Oder das mit ihnen durchzuziehen.“
Die Bayern beendeten die Saison mit den beiden Führungskräften, trennten sich dann aber doch von ihnen.