Fußball-Deutschland diskutiert über Bochums Sieg am Grünen Tisch im „Skandalspiel von Köpenick” gegen Union Berlin - nun hat sich auch DFB-Sportdirektor Rudi Völler in die Diskussion eingeschaltet.
Zoff um Urteil: Das sagt Völler
„Das Einzige, wo ich ein bisschen Bauchschmerzen habe, ist, falls diese zwei Punkte mehr für Bochum am Ende der Saison entscheidend sein sollten bei einem Nicht-Abstieg“, sagt der 64-Jährige am Rande der Vorführung der neuen DFB-Doku in Dortmund auf SPORT1-Nachfrage.
„Denn dadurch würde ein Dritter geschädigt werden”, sagt Völler in einem Gespräch mit SPORT1 und Sky. Den Klassenerhalt gönne er den Bochumern, „aber nicht nur durch diese zwei Punkte“.
Völler: „Union hätte auch Einspruch eingelegt“
Dass die Entscheidung des Sportgerichts nicht für alle Parteien verständlich ist, kann Völler verstehen. „Das Problem ist: Bei solchen Entscheidungen gibt es nie die hundertprozentige Wahrheit. Glücklich kann mit solchen Entscheidungen niemand sein, aber man muss einfach mal ein Zeichen setzen.“
„Wenn es umgekehrt gewesen wäre, hätten die Verantwortlichen von Union Berlin - das sage ich einfach mal so aus dem Bauch heraus - ähnlich gehandelt und auch Einspruch eingelegt“, vermutet Völler.
VfL-Torwart wurde mit Feuerzeug beworfen
Der VfL Bochum hatte Einspruch gegen die Wertung des 1:1 bei Union Berlin kurz vor der Winterpause eingelegt. VfL-Torhüter Patrick Drewes war am 14. Dezember im Kellerduell kurz vor dem Abpfiff von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen worden.
Der 31-Jährige konnte nicht weiterspielen, musste mit Schwindel und Übelkeit ins Krankenhaus. Die Partie wurde nach rund 30 Minuten Unterbrechung ohne Drewes fortgesetzt, das Ergebnis mit einem „Nichtangriffspakt“ ins Ziel gebracht.
Union legt Berufung gegen das Urteil ein - und erhob am Donnerstag schwere Vorwürfe in Richtung der Bochumer und des Gerichts.