Im Sommer 2022 versprachen sie sich beim VfL Wolfsburg noch viel von Bartol Franjic.
Ein teurer Flop zurück auf Anfang
„Bartol ist zwar noch jung, verfügt aber dennoch bereits über sehr viel Erfahrung, sowohl national als auch international, und hat beständig seine Leistung abgerufen“, freute sich der damalige Sportchef Marcel Schäfer über die Ankunft des 7,5 Millionen Euro teuren Mittelfeldspielers von Dinamo Zagreb.
Franjic selbst sprach von der Erfüllung eines Lebenstraums. „Schon immer“ habe der defensive Mittelfeldspieler in der Bundesliga spielen wollen: „Dafür kann ich mir keinen besseren Verein als den VfL vorstellen.“
Zweieinhalb Jahre später ist vom Zauber des Anfangs nicht mehr viel zu spüren: Franjic hat bis heute nur sechs Spiele für den VfL bestritten. Die Personalie hat sich für die „Wölfe“ als Missverständnis erwiesen, das sie gern schon hinter sich gelassen hätten. Stattdessen hat der VfL nun verkündet, dass der inzwischen 24-Jährige bereits zum dritten Mal verliehen wird.
Kauf-Option ungenutzt verstrichen
Wie die Niedersachsen am Samstag mitteilten, verlässt der Kroate Schachtar Donezk aus der Ukraine und setzt seine Leihe in der Heimat fort - bei Dinamo Zagreb, also genau dorthin, von wo er gekommen war. Er verstärkt dort den Champions-League-Teilnehmer, der seit kurzem von Fabio Cannavaro trainiert wird, dem legendären italienischen Weltmeister-Kapitän von 2006.
Franjic hat gute Erinnerungen an den Tabellendritten der kroatischen Liga: Er feierte mit seinem Jugendklub drei Meistertitel, war zeitweise Kapitän und Teil der Mannschaft, die mit einem fulminanten 3:0-Sieg gegen Tottenham Hotspur (nach 0:2 im Hinspiel) ins Viertelfinale der Europa League einzig.
In Wolfsburg dagegen folgte ein Karriere-Knick, gegen den Franjic seit längerem vergeblich ankämpft: Nach einer Saison in der Autostadt mit nur sechs Pflichtspieleinsätzen verlieh der VfL den Sechser für eine Saison an den damaligen Bundesliga-Aufsteiger aus Darmstadt, danach wurde er direkt weitervergeben an Schachtar Donezk.
In der kriegsgeplagten Ukraine fand Franjic auch nicht zu alter Form, bestritt nur acht Pflichtspiel-Einsätze (ein Tor). Die Kauf-Option, die Wolfsburg Donezk gewährt hatte, ließ Schachtar ungenutzt verstreichen.
„Willkommen in deinem Zuhause!“
Franjic, der am 14. Januar 25 wird, ist stattdessen noch immer bis 2027 an Wolfsburg gebunden. Eine Rückkehr zum eigentlichen Arbeitgeber war jedoch kein Thema. Stattdessen kann die jetzige Klubführung um Sportchef Peter Christiansen nur hoffen, dass die Nestwärme in der Heimat Franjic doch nochmal einen neun Schub gibt.
In Zagreb hoffen sie ebenfalls auf ein Happy End des Eigengewächses: „Lieber Bartole, willkommen zurück in deinem Zuhause!“, begrüßt ihn der Klub in einem Social-Media-Post, der schwelgerisch die vergangenen Erfolge Franjics in Zagreb aufzählt.
Der Schritt zurück in die Vergangenheit soll nun in eine bessere Zukunft führen. Ob der neue Leih-Deal ebenfalls eine Kaufoption beinhaltet, ist nicht bekannt.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)