Ein Schritt zurück, um den nächsten Schritt nach vorn zu machen?
Irankunda: Trainer-Duo frohlockt
Das 18 Jahre alte Top-Talent Nestory Irankunda verlässt den FC Bayern München im Winter vorerst, die Münchener verleihen ihn bis zum Saisonende an den Schweizer Erstligisten Grasshopper Club Zürich. Der australische Offensivspieler, im vergangenen Sommer von Adelaide United zu Bayern gewechselt war, trifft in Zürich auf den deutschen Trainer Tomas Oral und Assistent Michael Henke, langjähriger Co von Ottmar Hitzfeld bei Bayern und vorher in Dortmund. SPORT1 hat mit beiden gesprochen, was sie sich von Irankunda erhoffen.
Irankunda? Oral verspricht sich viel
Bei den Grasshoppers, die nach 18 Spieltagen den vorletzten Platz der Schweizer Super League belegen, hofft Irankunda auf eine andere Art von Spielpraxis, als ihm bislang in München vergönnt war.
Während der Sommervorbereitung 2024 trainierte Irankunda zwar mit der Profimannschaft unter Trainer Vincent Kompany und stand zweimal bei Pflichtspielen im Kader, zum Einsatz kam er aber noch nicht. In der Vorrunde der Regionalliga Bayern absolvierte Irankunda dafür 15 Spiele für die Amateure des FC Bayern, in denen er vier Tore erzielte und weitere vier vorbereitete. In der UEFA Youth League kam er dreimal für die U19 der Münchner zum Einsatz und traf einmal.
Oral ist angetan von dem, was er bislang von Irankunda gesehen hat: „Er bringt viel Tempo, einen sehr guten Torabschluss und Unbekümmertheit mit“, erklärt er bei SPORT1. Auch „körperliche Robustheit“ könne der 1,75 Meter kleine Australier vorweisen.
Henke ergänzt: Irankunda sei „ein sehr talentierter Spieler, der sich bei uns weiterentwickeln und uns mit seinen Qualitäten weiterhelfen kann“.
Leihe als „notwendiger Zwischenschritt“
In der australischen A-League hält der gebürtige Tansanier Irankunda den Rekord für die meisten Tore eines Spielers in der A-League vor dem 18. Geburtstag, für die Nationalmannschaft hat er auch schon fünf Spiele bestritten und einen Treffer erzielt.
Was noch fehlt? „Er braucht noch Zeit und Entwicklung, um sich zu integrieren“, sagt Oral. Die Leihe sei ein „notwendiger Zwischenschritt zwischen der U23 und der Profimannschaft des FC Bayern“.
Für die als Tabellen-Elfter vom Abstieg bedrohten Züricher, die Oral und Henke im Herbst als Retter verpflichtet haben, ist der Irankunda-Deal eine glückliche Fügung - die sich im besten Fall zur Win-Win-Situation für beide Seiten entwickeln soll: „Ich erhoffe mir von Irankunda vor allem Unberechenbarkeit in der Offensive, Geschwindigkeit und gern Tore“, sagt Oral.