Im November des vergangenen Jahres sorgte Uli Hoeneß mit einer kühnen Titelansage für Wirbel. Bei einem Forum der Zeitung Finanz und Wirtschaft betonte er: „Was ich zusagen kann, ist die Deutsche Meisterschaft.“
Hitzlsperger kritisiert Hoeneß-Ansage
Damit habe sich der Ehrenpräsident des FC Bayern im eigenen Klub nicht nur Freunde gemacht, vermutet Thomas Hitzlsperger. Der ehemalige Nationalspieler und heutige TV-Experte sagte im kicker: „Ich weiß nicht, ob sich darüber bei Bayern alle gefreut haben.“
Hoeneß, so die Einschätzung des 42-Jährigen, „will die verloren gegangene Dominanz zurück, und das steht ihm auch zu“. Der Double-Gewinn von Bayer Leverkusen in der vergangenen Saison habe Hoeneß gekränkt, glaubt Hitzlsperger, „und dann trifft er eben so eine Aussage“.
Als Hoeneß diese Aussagte tätigte, hatten die Bayern als Tabellenführer sechs Punkte Vorsprung, mittlerweile sind es nur noch vier auf den ersten Verfolger aus Leverkusen.
Hitzlsperger: „Leverkusen wird Meister“
Dass die Meisterschaft schon zugunsten der Münchner entschieden ist, glaubt der Deutsche Meister von 2007 nicht - im Gegenteil: „Ich habe es vor der Saison gesagt, und ich bleibe dabei: Leverkusen wird Meister.“
Die Situation beim vormals stärksten Bayern-Konkurrenten Borussia Dortmund sieht Hitzlsperger skeptisch.
Mit der Verpflichtung von Nuri Sahin als jungen Trainer habe der BVB bewusst das Zeichen gesetzt, die Mannschaft entwickeln zu wollen, so der ehemalige Premier-League-Profi: „Nur: Ich weiß nicht, wie viel Geduld die Verantwortlichen in Dortmund wirklich haben. Sobald die Champions-League-Plätze in Gefahr geraten, zeigt sich, wie groß die Überzeugung ist.“
Vor dem Rückrundenauftakt am Freitag gegen Bayer Leverkusen liegt Dortmund in der Bundesliga-Tabelle nur auf Platz sechs.