Während der Spiele sitzt Max Eberl abseits des großen Rampenlichts und verfolgt die Partien des FC Bayern. Doch vor Anpfiff und nach Abpfiff rückt der Sportvorstand des deutschen Rekordmeisters immer mehr in den Fokus. Vor allem die Zukunft von Joshua Kimmich und Jamal Musiala sorgt für viele Nachfragen beim Bayern-Boss.
Kimmich-Zukunft hängt von Musiala ab
Sportlich läuft es beim Tabellenführer rund. Die Mannschaft hat die Herbstmeisterschaft nach dem 1:0-Erfolg bei Borussia Mönchengladbach vorzeitig perfekt gemacht. Doch am Verhandlungstisch konnte Eberl zuletzt keine Erfolge vermelden.
Eberl deutet Musiala-Überraschung an
Dabei wären vor allem die Vertragsverlängerungen von Kimmich und Musiala elementar für die Zukunft des Vereins. Kimmich ist unter Trainer Vincent Kompany zum Chef in der Mittelfeldzentrale aufgestiegen und soll in den kommenden Jahren das Gesicht des Vereins werden. Sein Arbeitspapier läuft jedoch am Saisonende aus. Eine Einigung? Bisher Fehlanzeige.
Eberl hat im Poker um die Zukunft von Jamal Musiala zumindest ein Update abgegeben. Der Sportvorstand des FC Bayern kündigte dabei eine Überraschung an. „Von außen denkt man, es stockt, und innen arbeiten wir in Ruhe weiter. Und irgendwann wird es die Überraschung geben“, meinte Eberl vielsagend.
Doch einen Knackpunkt gibt es noch: Musiala - beziehungsweise seine Berater-Agentur - soll sich eine Ausstiegsklausel in seinem neuen Arbeitspapier wünschen. Es wäre ein Novum in der traditionsreichen Geschichte des FCB, nie zuvor hat der Klub einem Spieler eine solche Klausel gewährt. Die Fans sind ebenfalls nicht begeistert davon.
Macht Kimmich seine Zukunft von Musiala abhängig?
Doch ausgerechnet Kimmich sorgt nun dafür, dass Musiala noch bessere Karten im Poker hat. Ohnehin hat der 21-Jährige mit seinen 14 Toren und sechs Assists in 22 Pflichtspielen in dieser Saison alle Trümpfe in der Hand. Eine Zukunft ohne den Dribbelkünstler scheint in München kaum vorstellbar.
Kimmich deutete nun an, dass seine Zukunft auch von der Unterschrift Musialas abhängt.
„Es ist ein sehr entscheidender Moment in meiner Karriere und ich kenne gute Gründe zu verlängern. Die Argumente sind da. Trotzdem möchte ich abwägen, wo ich in den nächsten drei, vier Jahren den maximalen sportlichen Erfolg haben kann“, erklärte Kimmich unter anderem.
Und geht maximaler sportlicher Erfolg nur mit Musiala? Kimmich nannte keinen konkreten Namen, eine Quelle aus dem Umfeld des Vereins ist sich bei SPORT1 aber sicher, dass er sich in seiner Aussage auf Musiala bezieht: „Joshua wartet eindeutig vor allem auf Jamal.“
Musiala-Unterschrift scheint doppelt wichtig
Damit könnten Musiala und die Seinen in den Verhandlungen nun mit einem neuen, gewichtigen Argument auftreten. Nach dem Motto: Wenn ich weg bin, geht Kimmich auch. Heißt auch: Für Eberl ist die Musiala-Unterschrift nun doppelt wichtig.
Eine angeblich geforderte Ausstiegsklausel sollte aus Sicht von SPORT1-Experte Mario Basler deshalb kein Grund sein zu zögern. Er forderte im STAHLWERK Doppelpass: „Wenn Musiala nicht verlängert, werden sie einen anderen Spieler holen, damit sie die Champions League gewinnen. Aber gib doch Musiala diese verflixte Ausstiegsklausel. Der ist ein Weltklassespieler. Den muss man beim FC Bayern halten. Ganz einfach.“
Der ehemalige Profi kritisierte zugleich Kimmichs Aussagen. “Ich finde es an Kimmichs Stelle aber erschreckend, wenn er seine Zukunft abhängig macht, ob ein anderer Spieler unterschreibt oder nicht. Kimmich muss doch wissen, was er am FC Bayern hat.“
Nun warten alle Fans des deutschen Rekordmeisters darauf, dass Eberl die Fragen nach der Zukunft von Kimmich und Musiala bald ganz klar beantworten kann. Dann könnte der einen Domino-Effekt auslösen.