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FC Bayern: Der Tag, an dem Tels Karriere einen Knacks bekam

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Als Tels Karriere zu lahmen begann

Mathys Tel steht beim FC Bayern vor dem Absprung. Sollte er tatsächlich München verlassen, wäre das das traurige Ende aller Hoffnungen auf einen neuen Shootingstar. Wie konnte das passieren?
SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger gibt seine Einblicke in das Zukunftsdrama rund um Mathys Tel. Wird er die Bayern wirklich verlassen?
Mathys Tel steht beim FC Bayern vor dem Absprung. Sollte er tatsächlich München verlassen, wäre das das traurige Ende aller Hoffnungen auf einen neuen Shootingstar. Wie konnte das passieren?

Manchmal lässt sich gar nicht so richtig beurteilen, wann eine Fußballerkarriere einen Knacks erlitten hat. Viele Talente verschwinden einfach Stück für Stück vom Radar der Öffentlichkeit.

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Bei Mathys Tel - von Vincent Kompany überraschend am Mittwochabend in der Startelf aufgeboten - ist das anders. Auf den Tag genau lässt sich feststellen, wann seine Zeit beim FC Bayern in eine negative Richtung ging: Es war der 13. Februar 2024, einen Tag vor dem Champions-League-Spiel der Münchner bei Lazio Rom.

Tuchel kritisierte Tel deutlich

Im großen Sitzungssaal des Hotels „Cavalieri Waldorf Astoria“ wurde Thomas Tuchel nach der sportlichen Entwicklung von Tel gefragt. Und der damalige Bayern-Coach hielt mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg.

„Er hat sein Momentum ein bisschen verloren. Er ist nicht mehr so aggressiv, wenn er kommt, auch nicht in der Box“, erklärte Tuchel und bescheinigte dem jungen Franzosen, er habe den „absoluten wilden Drang Richtung Tor“ verloren. Eine bittere Diagnose des Trainers – und da sie in aller Öffentlichkeit stattfand, kam sie einer Demütigung Tels gleich.

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SPORT1-Informationen zufolge hat es bereits vor dieser Szene - aber auch danach - im Training immer wieder gekracht. Tuchel kritisierte Tel mehrmals deutlich für dessen Fehler. Kein Wunder also, dass für den jungen Franzosen die Trennung vom Trainer als eine neue Chance begriffen wurde. Unter Vincent Kompany sollte alles besser werden.

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Tel weiter nur Reservist

Doch in der aktuellen Saison ist Tel auch unter dem Belgier nur Ergänzungsspieler. In den wettbewerbsübergreifend 13 Einsätzen kam der 19-Jährige auf lediglich 396 Spielminuten – nur dreimal stand er bis zum finalen Champions-League-Gruppenspiel gegen Bratislava, in dem Kompany überraschend von Beginn an auf Tel setzt, in der Startelf.

Zu wenig für Tel, der sich bei TV-Experten und vor allem den Anhängern besonderer Beliebtheit erfreut.

Das hat gute Gründe: Der Franzose lernte in Windeseile Deutsch, spielt ab und zu online mit jungen Fans PlayStation und fuhr einen Autogrammjäger sogar nach Hause, als er merkte, dass dieser in seiner Nähe wohnt. Sowas kommt an.

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Tel hinkt hinterher

Doch sportlich konnte Tel nicht überzeugen. Das machten auch die Klubstrategen zuletzt deutlich. „Wir haben ein Gespräch geführt, ein sehr offenes Gespräch. Mit Vini (gemeint ist Trainer Vincent Kompany – Anm. d. Red.), mit Mathys‘ Agenten zusammen, und haben gesagt: Okay, die Spielzeiten waren nicht so. Auf der anderen Seite waren aber auch seine Leistungen nicht so, dass er sich mehr Spielzeiten hätte verdienen können“, erklärte Sportvorstand Max Eberl vor gut zwei Wochen. An Ehrgeiz mangele es dem Offensivmann aber nicht. Und: Der Bayern-Boss machte damals auch klar, dass man im Falle eines Abgangs von Tel für Ersatz sorgen müsse, der Kader sei schließlich nicht „überbreit“.

Da passte es gut ins Bild, dass der FC Bayern seine Fühler nach Christopher Nkunku vom FC Chelsea ausgestreckt und dabei sogar Tel als Verhandlungsmasse ins Spiel gebracht haben soll.

Eberl und Sportdirektor Christoph Freund hängen dem Vernehmen auch deswegen nicht am 19-Jährigen, weil dieser als Transfer von Hasan Salihamidzic gilt. Er war es, der Tel 2022 an die Isar lotste.

Rolle rückwärts der Bayern-Bosse?

Für die beiden Bosse wäre es trotzdem eine Rolle rückwärts. Denn noch vor wenigen Tagen hatte Freund Tel als sehr wichtigen Spieler bezeichnet. „Das klare Ziel ist es, dass Mathys bei uns den Durchbruch schafft“, sagte der Österreicher.

Und was will der Trainer? Kompany begegnet Tel deutlich positiver als Tuchel es tat. Doch in den vergangenen Monaten erweckte der Bayern-Trainer immer wieder den Eindruck, als würde er den Youngster fast übersehen.

Wenn er von seinen Optionen auf den Flügeln schwärmte, nannte er stets Kingsley Coman, Michael Olise, Leroy Sané und Serge Gnabry – dem Quartett attestierte er sogar Weltklasse. Den Namen Tel schob er zumeist nach. Auf der Pressekonferenz in Birmingham im Herbst musste er sogar aktiv an ihn erinnert werden. Die Episode zeigt, dass es Tel offenkundig nicht gelungen ist, großen Eindruck zu machen.

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Die Zeichen stehen auf Abschied – und zwar ins Ausland. Zwar wurde Tel immer wieder mit Bundesliga-Teams wie Werder Bremen oder Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht, aber der 21-Jährige erhofft sich wohl einen neuen Arbeitgeber mit nochmal mehr Niveau.

Egal ob Leihe oder endgültige Abschied: Ein Knacks in der noch jungen Karriere von Mathys Tel wäre ein Abschied vom FC Bayern auf jeden Fall.