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Urteil zu Skandal-Spiel verkündet: Union Berlin reagiert - und erhebt schwere Vorwürfe gegen Bochum

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Urteil zu Skandal-Spiel verkündet: Union Berlin reagiert - und erhebt schwere Vorwürfe gegen Bochum

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Schwere Union-Vorwürfe gegen Bochum

Nach dem „Skandalspiel von Köpenick“ zwischen dem VfL Bochum und Union Berlin wird die Partie als 2:0 am Grünen Tisch gewertet. Union legt Berufung ein - und wettert heftig.
Trotz früher Unterzahl verteidigt der VfL Bochum bei Union Berlin bis in die Nachspielzeit ein Remis. Dann aber wird das sportliche Geschehen plötzlich komplett zur Nebensache.
Nach dem „Skandalspiel von Köpenick“ zwischen dem VfL Bochum und Union Berlin wird die Partie als 2:0 am Grünen Tisch gewertet. Union legt Berufung ein - und wettert heftig.

Sieg am Grünen Tisch für den VfL Bochum: Das „Skandalspiel von Köpenick“ wird mit 2:0 für den VfL gewertet.

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Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter dem Vorsitz von Stephan Oberholz sah es nach der mündlichen Verhandlung am Donnerstag in Frankfurt/Main als erwiesen an, dass VfL-Torwart Patrick Drewes in seiner „Spielfähigkeit eingeschränkt“ war.

Allerdings wird Union gegen das Urteil Berufung einlegen, wie der Klub am Abend mitteilte. Union-Präsident Dirk Zingler rechtfertigte dies ausführlich und erhob dabei auch harte Vorwürfe gegen den VfL und das Gericht.

„Schmierentheater Tür und Tor geöffnet“

Es sei leider „durch keinen Veranstalter zu verhindern“, dass „Personen bei Konzerten oder Sportveranstaltungen immer wieder Gegenstände auf Bühnen, in Innenräume oder auf den Rasen werfen“.

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So schlimm dies jedoch sei und so eindeutig, dass die Täter bestraft werden müssten: „Viel schlimmer ist es jedoch, wenn jemand versucht, sich aus diesen für keinen Veranstalter zu verhindernden Ereignissen einen Vorteil zu verschaffen, insbesondere dann, wenn auch unbeteiligte Dritte dadurch erheblich benachteiligt werden. Das ist hier der Fall: Der eigentliche unsportliche Skandal hat nach dem Ereignis auf dem Rasen und heute vor Gericht stattgefunden.“

Das Urteil schade dem Fußball „enorm“ und verbessere nichts, führte Zingler aus: „Vielmehr setzen wir uns der Gefahr aus, dass in Zukunft nicht die sportlichen Leistungen der Mannschaften entscheiden, wie ein Spiel ausgeht, sondern mögliche Schmähungen, Beleidigungen, Rauch oder eben der Wurf eines Gegenstandes.“

Es müsse die alleinige Verantwortung des Schiedsrichters bleiben, derartige Situationen zu bewerten: „Wenn die nutznießende Partei ihre Schwächung selber erklären kann, brauchen wir keine unparteiischen Schiedsrichter mehr und dem Betrug bzw. einem Schmierentheater ist Tür und Tor geöffnet. Die benachteiligten Parteien werden nie in der Lage sein, das Gegenteil zu beweisen.“

Bochum protestiert nach Feuerzeug-Wurf

Der VfL Bochum hatte Einspruch gegen die Wertung des 1:1 bei Union Berlin kurz vor der Winterpause eingelegt.

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Torhüter Drewes war am 14. Dezember im Kellerduell kurz vor dem Abpfiff von einem Feuerzeug aus dem Union-Block am Kopf getroffen worden.

Der 31-Jährige konnte nicht weiterspielen, musste mit Schwindel und Übelkeit ins Krankenhaus. Die Partie wurde nach rund 30 Minuten Unterbrechung ohne Drewes fortgesetzt, das Ergebnis mit einem „Nichtangriffspakt“ ins Ziel gebracht.

Mit der Entscheidung zu Bochums Gunsten zeigt sich VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig nun zufrieden: „Es ist weiterhin äußerst bedauerlich, dass es überhaupt zu diesem Vorfall und der daraus entstandenen Verhandlung gekommen ist. Am Ende sind wir natürlich trotzdem erleichtert darüber, dass das DFB-Sportgericht zu dem aus unserer Sicht einzig richtigen Urteil gekommen ist, das nach der detaillierten Aufarbeitung der Vorkommnisse möglich war. Wir wissen aus eigener Erfahrung, wie ärgerlich solch ein Strafmaß für den betroffenen Klub ist, sind aber dennoch der Auffassung, dass eine weitere Häufung dieser Unsitte nur mit maximaler Konsequenz verhindert werden kann.“

So begründet das Sportgericht die Entscheidung

„Entscheidungen am Grünen Tisch sind immer das allerletzte Mittel. Die Umstände ließen uns aber kaum andere Möglichkeiten“, begründete Oberholz seine Entscheidung: „Wir konnten keine Aspekte eines Komplotts oder eines Schmierentheaters erkennen.“

Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe hatte im Dezember den Feuerzeugwurf auf Drewes zwar verurteilt - aber auch Vorwürfe gegen den Keeper selbst erhoben.

Die Attacke sei „inakzeptabel“, schrieb Gräfe bei X, ehe er ergänzte: „Aber das Schmierentheater von Drewes auch!“ Genau auf diese Behauptung nahm Oberholz nun offensichtlich mit einem Seitenhieb Bezug.

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Gräfe stellt brisante Behauptung zu Drewes auf

Drewes war auf dem Platz behandelt worden und klagte über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen.

Später wurde Drewes in ein Krankenhaus gebracht, noch am Samstagabend konnte er die Klinik allerdings wieder verlassen.

Gräfe behauptete in seinem Post unter Berufung auf „gut informierte Kreise hier in Berlin“, dass eine weitere Diagnostik im Krankenhaus wegen „fehlenden Zeichen einer Verletzung“ abgelehnt worden sei.

„Kein Hämatom, keine Hautverletzung, keine Schramme“, schrieb Gräfe. Der Post rief zahlreiche Reaktionen hervor.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)