Kingsley Coman hat in einem ausführlichen Interview über mehrere interessante Personalien des FC Bayern gesprochen.
Coman: Problem mit Kompany-System
Der französische Nationalspieler verriet im Gespräch mit Rio Ferdinand auf dessen YouTube-Channel unter anderem, wie er Harry Kane im Vergleich mit Robert Lewandowski einschätzt, wo er die Schwierigkeit im Spiel von Trainer Vincent Kompany sieht und was er von Ex-Bayern-Coach Thomas Tuchel hielt.
Bayern-Star Kane sei dem langjährigen Kollegen Lewandowski recht ähnlich, meinte Coman zunächst: „Aber ich würde sagen, dass Harry ein bisschen mehr Einfluss auf das Spiel hat.“
Coman: Darum ist Kane weniger im Strafraum
Kane sei mehr in den Spielaufbau involviert, während „Lewy ein Strafraumstürmer ist.“ Auch Lewandowski könne sich zwar fallen lassen, aber Kane spiele „fast wie ein Zehner oder Mittelfeldspieler, daher ist er offensichtlich manchmal weniger in der Box.“
Ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Superstürmern: Lewandowski bewege sich im Strafraum wie ein „Killer“, Kane verfüge dafür über einen starken Abschluss aus der Ferne: „Er ist auch außerhalb des Sechzehners wirklich gefährlich.“
Die Bayern starten am Samstag mit der Partie gegen Borussia Mönchengladbach in den zweiten Teil der Bundesligasaison. Unter Trainer Kompany liegen die Münchner als Spitzenreiter auf Titelkurs.
Über den Spielstil von Kompany sagte Coman: „Vom ersten Moment an hat er uns gesagt, wie er das Spiel sieht, wie er uns spielen lassen will und dass wir ihm vertrauen müssen. Es gefällt mir.“
Bayern-Star erklärt das Risiko des Kompany-Systems
Der Belgier lässt sein Team allerdings sehr hoch verteidigen. „Das einzige Problem mit hohem Pressing ist, dass es im Rücken Räume gibt“, befand Coman. Dies sei aber kein großes Hindernis, wenn man schnelle Verteidiger habe.
„Das schwierigste ist, die Intensität aufrecht zu halten und es alle drei Tage zu wiederholen“, führte Coman aus.
Vor Kompany erlebte der Franzose unter anderem Tuchel und Julian Nagelsmann an der Seitenlinie. „Ich mag Tuchel“, befand der Offensivspieler.
Dieser habe in München zwar keine wahnsinnig guten Ergebnisse gehabt, aber „ich erinnere mich an seine erste Rede in der Umkleide. Wir dachten alle: ‚Wir sind zurück.` Da war so viel Power.“
Tuchel habe zudem eine gewisse Simplizität mitgebracht: „Er sagte, ich will euch in euren natürlichen Positionen haben, ich will euch aufstellen, wo ihr gut seid. Im Spiel könnt ihr euch anpassen. Das ist für ein Nationalteam (Tuchel ist seit kurzem England-Trainer, Anm.) perfekt.“
Coman: Unter Nagelsmann war ich Wing-Back
Bei Nagelsmann habe man, „auch wenn er es gut gemacht hat“, in verschiedenen Positionen gespielt: „Ich habe Wing-back (Außenverteidiger in einer Fünferkette, Anm.) gespielt.“
Nagelsmann war bis März 2023 Trainer der Bayern, ehe er durch Tuchel ersetzt wurde. Dieser betreute das Team noch bis zum Ende der darauffolgenden Saison. Seit dem Sommer hat Kompany das Sagen.
Coman gehört unter dem noch jungen Coach zur erweiterten Stammelf. In 19 Spielen steuerte er vier Tore und zwei Assists bei.