Paukenschlag an der Alten Försterei! Wie der 1. FC Union Berlin am frühen Freitagnachmittag mitteilte, sind Chefcoach Bo Svensson und sein Trainerteam mit sofortiger Wirkung freigestellt worden.
Alter Bekannter bei Union gehandelt
Eine Entscheidung darüber, wer die Mannschaft ab dem 2. Januar auf die weitere Saison vorbereitet, werde in den kommenden Tagen fallen, hieß es weiter. Am Freitagabend kursierten bereits erste Namen potenzieller Nachfolger. Dabei wurde vor allem der des Ex-Unioners Steffen Baumgart genannt, unter anderem bringt ihn die regionale Märkischen Oderzeitung ins Spiel. Auch viele Fans in den sozialen Medien hoffen auf eine Rückkehr.
Holt Heldt Baumgart ein zweites Mal?
Baumgart spielte von 2002 bis 2004 für die Eisernen und ist seit seinem Aus beim HSV im November ohne Job. Seine Zeit bei Union bezeichnete Baumgart in einem rbb-Interview als seine „schönste Fußballerzeit“. Und: Union-Geschäftsführer Horst Heldt holte Baumgart einst 2021 zum 1. FC Köln.
Laut Bild gilt ein Engagement Baumgarts bei den Köpenickern allerdings als unwahrscheinlich. Auch eine Rückkehr von Erfolgscoach Urs Fischer ist demnach ausgeschlossen. Der kicker berichtet, dass Union eine externe Lösung und keinen Interimstrainer präsentieren wolle.
Heldt: „Deutliche Veränderung notwendig“
Die Trennung von Svensson begründete Heldt auf der Klub-Webseite wie folgt: „Nach eingehender Analyse des bisherigen Saisonverlaufs sind wir überzeugt, dass für eine Trendumkehr eine deutliche Veränderung notwendig ist. Wir haben uns daher entschieden, die Zusammenarbeit mit Bo Svensson, Babak Keyhanfar, Kristoffer Wichmann und Tijan Njie nicht fortzusetzen.“
Die nur drei Absätze lange Mitteilung enthielt auch einen Dank von Heldt „bei Bo Svensson und seinem Team für die geleistete Arbeit“, man wünsche „ihnen alles Gute für ihren weiteren Weg“.
Svensson erst seit Sommer bei Union
Svensson hatte Union erst im vergangenen Sommer als Trainer übernommen - der frühere Mainzer war damals als absoluter Wunschkandidat verpflichtet worden und wurde Nachfolger von Nenad Bjelica, von dem sich Union im Mai getrennt hatte.
In der Bundesliga hinken die Köpenicker, die zum Neustart in 2025 (11. Januar) auf den 1. FC Heidenheim treffen, als Tabellen-Zwölfter den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Der Klub wartet mittlerweile seit acht Spielen auf einen Sieg, weist lediglich 17 Punkte auf.
Bittere Pleite in Bremen als Knackpunkt
Nach dem bitteren Aus im DFB-Pokal bei Drittligist Arminia Bielefeld setzte es Niederlagen gegen den VfL Wolfsburg und Meister Leverkusen. Beim 2:3 beim VfB Stuttgart wiederum verspielte die Mannschaft eine Zwei-Tore-Führung, während gegen Schlusslicht VfL Bochum trotz rund 80 Minuten in Überzahl nur ein 1:1 heraussprang. Zuletzt hatte es eine 1:4-Pleite bei Werder Bremen gegeben.
Bereits nach dieser Pleite hatte Heldt ein Treuebekenntnis zu Svensson vermieden. Er werde das „erstmal sacken lassen“, hatte der 55-Jährige angekündigt. Die Tendenz sei „nicht zufriedenstellend“, über Weihnachten müsse man sich nun „erstmal sammeln“. Das Ergebnis der Krisengespräche verkündete Union nun drei Tage nach Heiligabend.
In der Saison zuvor hatten sich die Berliner erst am letzten Spieltag den Klassenerhalt gesichert, unter Svensson hatte der Neustart in eine ruhigere Spielzeit erfolgen sollen. Doch auch mit dem Dänen geriet Union nach einem vielversprechenden Saisonstart in eine Abwärtsspirale - die nun ein neuer Coach stoppen soll.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)