Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe hat den Feuerzeugwurf auf den Torhüter Patrick Drewes beim Spiel des VfL Bochum gegen Union Berlin verurteilt - aber auch Vorwürfe gegen den Keeper selbst erhoben.
Gräfe kritisiert Skandalopfer Drewes
Die Attacke sei „inakzeptabel“, schrieb Gräfe bei X, ehe er ergänzte: „Aber das Schmierentheater von Drewes auch!“
Drewes war beim 1:1 der Bochumer an der Alten Försterei von einem aus dem Union-Block geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen worden. Der 31-Jährige war auf dem Platz behandelt worden und klagte über Unwohlsein, Übelkeit und Kopfschmerzen.
Gräfe stellt brisante Behauptung zu Drewes auf
Später wurde Drewes in ein Krankenhaus gebracht, noch am Samstagabend konnte er die Klinik allerdings wieder verlassen. Weil er die Abreise des Teams aus Berlin verpasste, reiste mit dem VfL-Mannschaftsarzt nach Bochum zurück.
Gräfe behauptete in seinem Post unter Berufung auf „gut informierte Kreise hier in Berlin“, dass eine weitere Diagnostik im Krankenhaus wegen „fehlenden Zeichen einer Verletzung“ abgelehnt worden sei.
„Kein Hämatom, keine Hautverletzung, keine Schramme“, schrieb Gräfe. Der Post rief zahlreiche Reaktionen hervor.
So wiesen diverse X-User Gräfe darauf hin, dass eine Gehirnverletzung auch ohne äußere Merkmale auftreten könne. Gräfes sarkastische Replik in einer von mehreren weiteren Wortmeldungen: „Oder es ist eben das erste schwere Schädeltrauma durch ein Feuerzeug ohne äußere Verletzung. Eine Sensation.“
Des weiteren verteidigte sich Gräfe so: „Das ist keine Täter-Opfer-Umkehr, wenn man anmerkt, dass das Opfer gemäß der Ärzte keine erkennbare Verletzung hat.“ Es gehe ihm um eine ehrliche Einordnung des Vorfalls, den er so beschreibt: „Er (Drewes, Anm.) wird gestreift, sammelt das Feuerzeug auf, geht runter und ist später benommen und nichts ..“
Die Partie am Samstag war kurz vor Ende nach dem Vorfall unterbrochen worden. Als die Teams auf den Platz zurückkehrten, hatten sie sich für die verbleibenden Minuten auf einen Nichtangriffspakt geeinigt.