Lothar Matthäus sieht den deutschen Rekordmeister FC Bayern in der Favoritenrolle bei der Titeljagd in der Bundesliga. „Für mich sind die Münchner weiter Favorit auf die Meisterschaft. Nicht nur aufgrund des Vorsprungs von vier Punkten, sondern aufgrund ihres dominanten Auftretens“, schreibt der Rekordnationalspieler in seiner Sky-Kolumne.
Matthäus erhöht Druck auf BVB-Star
Enttäuscht ist er hingegen insgesamt von Borussia Dortmund, auch wenn der Sieg beim VfL Wolfsburg sehr wichtig gewesen sei. Der BVB habe aber den Anspruch, immer die Nummer zwei hinter dem FC Bayern zu sein, was er jetzt schon seit längerer Zeit nicht mehr ist.
Matthäus nimmt BVB-Pflicht Brandt in die Pflicht
Dass Julian Brandt verbal vorangeht, indem er unter anderem sagte, dass „die Entwicklung auch irgendwann mal irgendwo ankommen muss“, gefällt dem Rekord-Nationalspieler, doch er stellt auch klar: „Diese Entwicklung erwarte ich auch von ihm persönlich.“
Brandt müsse derjenige sein, der andere mitzieht, doch bisher sei auch er zu inkonstant: „Mir gefällt es, wenn er die Binde trägt und dann auch wie Schlotterbeck in diesen Momenten mehr Verantwortung übernimmt. Aufgrund seines Talents und der langen Zugehörigkeit im Klub erwarte ich dies aber in vier von fünf Spielen und nicht in jedem fünften Spiel.“
Matthäus stellt dabei sogar einen großen Vergleich an: „Brandt muss für den BVB das sein, was (Florian) Wirtz für Leverkusen oder (Jamal) Musiala für den FC Bayern ist.“
Zu Dortmunds Glück schwächeln aber auch andere Klubs wie RB Leipzig, weshalb die Champions-League-Plätze nicht weit weg sind. Doch für die Top zwei, legt sich Matthäus fest, wird es auch mit einer Aufholjagd in dieser Saison nicht reichen.
Bayern im Vorteil - aber Bayer hat Trumpf im Ärmel
Denn das Duell um die Meisterschaft findet für ihn zwischen Bayern und Bayer statt, wobei er auf die Münchner setzt. Die Performance der Bayern sei in den ersten 15 Spielen einfach “weitaus stabiler als die der Leverkusener“ gewesen. Die Münchner hätten unter Trainer Vincent Kompany „bis auf die Niederlage in Mainz jedes Spiel dominiert“.
Matthäus sieht aber auch bei Titelverteidiger Leverkusen eine positive Entwicklung im bisherigen Saisonverlauf. Die Werkself habe „in den letzten Wochen ihre Stabilität wiedergefunden“ und sei daher „wieder in Schlagdistanz“. Und mit dem Heimspiel der Leverkusen gegen die Münchner in der Hinterhand könne es in der Rückrunde noch einmal richtig werden.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)