Eintracht Frankfurt hat zum Jahresende einen bitteren Rückschlag erlitten. Die Hessen unterlagen im Nachbarschafts-Duell gegen den 1. FSV Mainz 05 mit 1:3 (0:2), damit wartet das Team von Trainer Dino Toppmöller seit nunmehr fünf Pflichtspielen auf einen Sieg.
Unglaubliches Torwart-Eigentor
Besonders im Mittelpunkt der Begegnung stand Frankfurts Torhüter Kaua Santos, der eine unglückliche Rückkehr ins Tor der Hessen hinlegte. In der 15. Spielminute spielte der 21-Jährige einen Pass auf Ellyes Skhiri, der ihn unter Bedrängnis in hohem Bogen Richtung eigenes Tor zurückschoss.
Der brasilianische Keeper schätzte die Flugbahn falsch ein, lenkte den Ball mit dem Unterarm zunächst an die Latte, von dort sprang er zurück an den Unterarm des 21-Jährigen und von dort ins Tor zur 1:0-Führung für Mainz. Es erinnerte an das legendäre Eigentor von Tomislav Piplica, der 2002 eine Bogenlampe mit den Hinterkopf ins eigene Gehäuse bugsiert hatte.
„Die ein oder andere Situation ist ein bisschen glücklich für uns gelaufen“, gab Sportdirektor Niko Bungert bei Sky zu, „der Torwart sah bei zwei Buden nicht gut aus.“ SGE-Sportvorstand Markus Krösche übte leise Kritik an seinem Schlussmann. „Er hat Entscheidungen getroffen, die nicht gut waren. Er wird daraus lernen, und es wird ihn stärker machen.“
Großer Santos-Fehler auch beim dritten Gegentor
Nur fünf Minuten nach Santos‘ irrem Fehler sah Nadiem Amiri auf Mainzer Seite die Rote Karte, nachdem er im Mittelfeld überhart und mit offener Sohle in einen Zweikampf mit Ellyes Skhiri ging. Doch die Mainzer erhöhten nur wenige Minuten nach dem Platzverweis auf 2:0, Robin Koch fälschte einen Schuss von Paul Nebel unhaltbar für Kaua Santos ins eigene Tor ab (27.). In Überzahl und mit viel Ballbesitz rannte die Eintracht in der Folge an, verpasste aber den Anschlusstreffer.
Im zweiten Durchgang kam es für die Hessen und Torhüter Kaua Santos dann knüppeldick: Zunächst verpasste der eingewechselte Can Uzun eine 100-prozentige Großchance für Frankfurt, wenig später klingelte es auf der anderen Seite.
Mainz-Joker Nikolas Veratschnig, der erst eine Minute zuvor eingewechselt wurde, erlief einen viel zu kurz geratenen Pass von SGE-Schlussmann Santos und passte zu Jae-Sung Lee. Der Südkoreaner schoss auf das Tor und zentral auf Santos, der den Ball nur nach vorne klatschen konnte. Dort nahm Nebel den Ball auf und erzielte sein zweites Tor. Santos fiel nach dem Gegentor rückwärts zu Boden und konnte sein Pech nicht fassen (58.).
„Eieiei, hätte er mal nur am Morgen beim Trainer angerufen und gesagt, er habe Schnupfen“, scherzte Sky-Experte Erik Meijer nach dem Spiel.
Santos war nur deshalb in die Startformation gerückt, weil Stammkeeper Kevin Trapp kurzfristig krankheitsbedingt ausgefallen war. Bereits zu Saisonbeginn hatte Santos die etatmäßige Nummer eins vertreten und hatte dabei zwischen starken Auftritten auch die ein oder andere Unsicherheit gezeigt.
Nach dem dritten Mainzer-Treffer rannte die Heim-Mannschaft vergeblich an, Rasmus Kristensen verkürzte nach einem Eckball immerhin noch per Kopf (75.).
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)