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Klopp ist jetzt der Bundesliga-Buhmann - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Klopp ist jetzt der Bundesliga-Buhmann - Kolumne von Tobias Holtkamp

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Klopp jetzt der Bundesliga-Buhmann

Jürgen Klopp übernimmt ab Januar seinen Posten bei Red Bull. Für SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp bringt das nicht nur Vorteile.
Die Abneigung gegenüber Red Bull in den deutschen Stadien ist seit Jahren ein Thema. Nun gerät auch Jürgen Klopp ins Fadenkreuz.
Jürgen Klopp übernimmt ab Januar seinen Posten bei Red Bull. Für SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp bringt das nicht nur Vorteile.

Eine interessante Fußball-Frage wird 2025 mit großer Sicherheit geklärt: Fliegen RB dank Jürgen Klopp zukünftig die Sympathien zu? Oder geht die Sache andersherum aus, also, wird Jürgen Klopp wegen RB jetzt unsympathisch? Es ist durchaus denkbar, dass eher das zweite Szenario eintritt.

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Die Bilder aus Kiel am Wochenende, wo der ehemalige Meistertrainer von Borussia Dortmund, der zum 1. Januar als Fußballchef bei Red Bull einsteigt, mit einem Banner über die gesamte Fankurve als „Totengräber des deutschen Fußballs“ bezeichnet wurde, lassen zumindest erahnen, was Klopp und dem Getränke-Konzern in den kommenden Monaten bevorstehen könnte.

Dass das Fadenkreuz, dass in der Choreo sowohl über Klopps Gesicht als auch denen von Oliver Mintzlaff (ebenfalls RB), Martin Kind (ehemaliger Geschäftsführer von Hannover 96) und Dietmar Hopp (Ex-Mäzen der TSG Hoffenheim) lag, geschmacklos und komplett daneben war, darüber herrschte an allen relevanten Stellen sofort Einigkeit. Der DFB prüft Konsequenzen, der Verein verurteilt die Aktion seiner Fans auf Schärfste.

Aktion der Kiel-Fans erhält Zuspruch

Die Negativ-PR hätte sich Holstein Kiel, das ja auch sportlich in der Bundesliga enttäuscht, besser erspart. Nicht nur bundesweit, auch im Ausland wurde über die Aktion berichtet.

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Dennoch gab es innerhalb der Ultra-Szene auch jede Menge Zuspruch für das Zeichen, das die Holstein-Anhänger mit der Choreo gesetzt haben. In Foren und unter Postings ganz unterschiedlicher Ultra-Gruppierungen wurde die Aktion gegen RB und sein neues „Gesicht“ Klopp gefeiert und wertgeschätzt. „Starke Aktion“, „Echt gelungen“ und „Genauso muss das sein“ sind Kommentare, die einigen Beifall erhielten.

Der Wind für Jürgen Klopp, die Anzeichen sind seit der Verkündung seines in diversen Fanlagern aus unterschiedlichen Gründen unbeliebten neuen Arbeitgebers deutlich, hat sich gedreht. Klopp ist für viele der neue Bundesliga-Buhmann.

Fans urteilen knallhart

Auch beim BVB, dem Verein, den er in der Bundesliga nicht nur über sieben Jahre trainierte, sondern auch zu zwei Deutschen Meisterschaften und dem DFB-Pokalsieg führte, haben unzählige Anhänger mit ihm gebrochen.

Die größte Fanseite schwatzgelb.de urteilte knallhart, Klopp habe mit dem Wechsel „sein wahres Gesicht offenbart. Eines, das man in Dortmund hoffentlich so bald nicht wieder sieht.“ Klopp sei jetzt „wie jeder andere in diesem dreckigen Business."

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Weiter: „Wenn man ehrlich ist, war er schon lange keiner mehr von uns. Wer Millionen um Millionen scheffelt und jeden noch so dahergelaufenen Werbedeal annimmt, bewegt sich zunehmend in einer Welt fernab jener, die ihn vergöttern: den Fans.“ In Mainz, das er in die Bundesliga führte, ist der Tenor ähnlich.

Klopp: lieber international als national?

Man kann nur erahnen, was los ist, wenn Klopp bei Bundesligaspielen von RB im Stadion sein wird, speziell auswärts. Eigentlich müsste man ihm und dem Unternehmen davon abraten.

Auf der anderen Seite haben sie die teure Personalie genau deswegen getätigt, um Jürgen Klopp für sich zu nutzen, inhaltlich auf jeden Fall, aber auch für PR-Zwecke und als Galionsfigur.

Es wird spannend, wie sie das handhaben. Klopp, als Typ und als Marke, bedeutet auf jeden Fall Aufmerksamkeit. Wahrscheinlich ist es klüger, darüber beraten sie, die neue Strahlkraft zunächst vor allem international zu nutzen.

Dass die Partien gegen Mainz und den BVB in der Rückrunde in Leipzig stattfinden, ist für die Bundesliga wohl eher Vor- als Nachteil. Mögliche Anfeindungen und unschöne Bilder sind im RB-Reich, wo Klopps Energy neue Kräfte freisetzen soll, nicht zu erwarten.