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Bayern-Fehlplanung offengelegt! Eberl in Erklärungsnot

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Bayern-Fehlplanung offengelegt! Eberl in Erklärungsnot

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Sucht Eberl Ausreden für Fehlplanung?

In Abwesenheit von Harry Kane wird beim FC Bayern ein echter Backup schmerzlich vermisst. Der dafür vorgesehene Mathys Tel hat mehr mit sich selbst zu kämpfen. Aber warum hat der FCB eigentlich keinen zweiten echten Neuner? Diese kritische Frage muss sich auch Max Eberl anhören.
Max Eberl spricht bei einer Weihnachtsfeier eines FC Bayern Fanclubs über einen möglichen Back-Up-Stürmer für Harry Kane.
In Abwesenheit von Harry Kane wird beim FC Bayern ein echter Backup schmerzlich vermisst. Der dafür vorgesehene Mathys Tel hat mehr mit sich selbst zu kämpfen. Aber warum hat der FCB eigentlich keinen zweiten echten Neuner? Diese kritische Frage muss sich auch Max Eberl anhören.

Der hohe Besuch im beschaulichen St. Marienkirchen am Hausruck blieb aus. Der Fanclub „Bavaria 4910“ vermeldete auf seiner Facebook-Seite, dass seine dortige Weihnachtsfeier am Sonntag kurzfristig ohne Stargast Mathys Tel stattfinden musste. Eine nicht näher genannte Verletzung verhinderte Tels Reise ins oberösterreichische Innviertel.

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Zwar kann man Tel für seine neuerliche Blessur keinen Vorwurf machen, doch die Absage steht sinnbildlich für den bisherigen Saisonverlauf des 19-jährigen Franzosen beim FC Bayern. Der erhoffte nächste Entwicklungsschritt blieb bislang aus. Und wenn er gebraucht wurde, lieferte Tel nicht.

Zudem musste der Youngster angeschlagen und krank zeitweise kürzertreten. Nach der Verletzung von Harry Kane war er daher beim 4:2-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim keine Option, gegen Donezk (5:1) in der Champions League und bei der ersten Bundesliga-Niederlage in Mainz (1:2) wurde Tel jeweils nur eingewechselt.

Kane-Backup bei Bayern? Tel ohne Torbeteiligung

Eigentlich ist Tel spätestens seit dem Abschied von Eric Maxim Choupo-Moting im Sommer genau für solche Fälle als Backup von Kane im Sturmzentrum vorgesehen, selbst wenn er ein etwas anderer Spielertyp ist und als Tempodribbler auch über den Flügel kommen kann.

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Seit seinem Wechsel 2022 von Stade Rennes hat Tel seine Explosivität und Abschlussstärke mehrmals unter Beweis gestellt, doch in dieser Spielzeit stottert sein Motor. In elf Pflichtspieleinsätzen gelang ihm keine einzige Torbeteiligung.

Sportvorstand Max Eberl wollte die Pleite in Mainz nicht allein am Fehlen von Goalgetter Kane oder an anderen Spielern festmachen. „Wir wollen keine Alibis suchen“, betonte Eberl.

Zwar steht das Comeback von Kane nach dessen Rückkehr ins Training unmittelbar bevor, doch eine Frage bleibt: Warum hat Bayern eigentlich keinen zweiten echten Neuner als Backup?

„Warum hat man Choupo-Moting nicht noch ein, zwei, drei Millionen gegeben?“

Diese Lücke in der Kaderplanung beschäftigt auch die Bayern-Fans. Beim Besuch des Fanclubs „Gneiding‘89“ in Wallerfing musste sich Eberl daher auch kritische Fragen anhören. „Warum hat man dem Choupo-Moting nicht noch ein, zwei, drei Millionen gegeben?“, wollte ein Anhänger wissen. Und: „Warum holt man nicht etwa einen alternden Star, wie Dzeko, den man nicht so teuer bezahlen muss?“

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Eberl nannte die Fragen durchaus berechtigt und lobte zunächst den ehemaligen Ersatzstürmer, der im Sommer keinen neuen Vertrag bekommen hatte: „Choupo hat seinen Job großartig gemacht.“ Aber er selbst und Sportdirektor Christoph Freund hätten im Sommer eben auch Entscheidungen fällen müssen, ergänzte Eberl. „Auch im finanziellen Rahmen.“

Zur Wahrheit gehört auch: Choupo-Moting hatte in seiner guten Phase im Herbst 2022, als noch Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic die sportlichen Geschicke leiteten, einen neuen Mega-Vertrag bekommen. Statt fünf Millionen Euro verdiente der Kameruner daraufhin zehn Millionen. Zu viel für einen Backup. Zumal der Angreifer bei aller Sympathie keine Identifikationsfigur, der man auch mal mehr zahlen könnte, darstellt.

Eberl verteidigt Kaderplanung: „Haben unsere Zwänge“

Zwar habe der Klub auf der Jahreshauptversammlung fantastische Zahlen präsentiert, meinte Eberl. Aber: „Wir im Sport haben unsere Zwänge, wie die Kaderkosten aussehen dürfen.“

Beim geforderten Dzeko sei zudem fraglich, ob er die ihm zugedachte Rolle so akzeptiere. Dzeko werde sich „nicht hinter Harry Kane setzen und warten, bis er diese ein, zwei Spiele bekommt“, argumentierte Eberl und verwies darauf, dass der 38 Jahre alte Ex-Wolfsburger noch bis vor kurzem Stammspieler bei Inter Mailand gewesen war und mittlerweile in der Türkei bei Fenerbahce gesetzt ist.

Kleindienst? Eberl lässt aufhorchen

Und dann ließ Eberl mit einem spannenden Gedankenspiel aufhorchen: „Natürlich hätte man über Tim Kleindienst nachdenken können - macht man das?“

Der 29-Jährige wechselte im Sommer vom 1. FC Heidenheim zu Borussia Mönchengladbach und startete dort voll durch. Mit neun Ligatreffern und fünf Assists ist er absoluter Leistungsträger der Fohlen und feierte im Herbst zudem sein Debüt für die Nationalmannschaft. Eine Entwicklung, die er als Edelbackup von Kane wohl kaum genommen hätte.

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„Harry Kane ist natürlich ein Spieler, der jedes Spiel spielen will. Und der will auch 90 Minuten spielen“, weiß auch Eberl. Das erschwert natürlich die Suche nach einem Stürmer für gewisse Momente. „Was kann ich dem Spieler versprechen, wenn ich ihn verpflichte? Ich kann ihm sagen: ‚Hoffe darauf, dass Harry sich verletzt, weil du nur dann spielst.‘ Daneben gibt es finanzielle Rahmenbedingungen, diesen Spieler zu bezahlen“, erklärte der 51-Jährige.

Dennoch hat die Niederlage in Mainz eine gewisse Fehlplanung im Bayern-Kader offengelegt. Gegen Mainz „hätte uns ein Spieler wie Harry oder eine Alternative gutgetan. Den hatten wir nicht“, sah auch Eberl ein.

Eberl bittet um Geduld: „Ihr müsst uns Zeit geben“

Zugleich bat er die kritischen Fans um Nachsicht. „Aber auch ihr müsst uns ein Stück weit Zeit geben, diesen Kader peu à peu anzupassen an die Ansprüche, die wir haben. Da gehört es bestimmt dazu, einen Offensivspieler zu holen - irgendwann mal.“

Im Winter ist allerdings nicht mit Nachjustierungen des Kaders zu rechnen. Neuverpflichtungen in der kommenden Transferperiode schloss Eberl zuletzt mehrfach aus. „Wie sagt man so schön: Bayern ist auch kein Geldscheißer“, sagte Eberl am vergangenen Wochenende. Hinzu kommt, dass gerade im Winter die Preise speziell für Stürmer erfahrungsgemäß in Höhe schießen.

Und so bleibt auch Eberl vorerst nichts anderes übrig, als dem vorhandenen Personal sein Vertrauen auszusprechen. „Wir haben diese Saison schon sehr viele Tore geschossen. Gegen Mainz hat es ein bisschen gehakt, da war es ein bisschen ruckelig. Aber ansonsten sind wir offensiv nicht so schlecht aufgestellt und haben genug Spieler, die Tore schießen können.“