Wie geht es weiter mit Leroy Sané? Der 28-Jährige spielt in diesem Jahr bereits seine fünfte Saison für den FC Bayern München - ob auch eine sechste Spielzeit folgen wird, ist derweil noch offen. Wie auch in den Fällen von Manuel Neuer, Thomas Müller, Joshua Kimmich oder Alphonso Davies läuft der Vertrag von Sané im Sommer 2025 aus.
Erstaunliche Werte zu Sané
Nach SPORT1-Informationen ist es zwar unwahrscheinlich, dass sich beide Seiten noch vor Ende des Kalenderjahres auf einen neuen Vertrag einigen. Dennoch spricht viel für eine Verlängerung des Arbeitspapiers des Flügelspielers, der für seinen Ellenbogenschlag im Spiel gegen Borussia Dortmund ohne Sperre davon kam.
Sané fühlt sich in München wohl und steht bei Bayerns neuem Trainer Vincent Kompany, der ihn noch aus gemeinsamen Zeiten bei Manchester City kennt, hoch im Kurs. Der Belgier hält viel vom deutschen Nationalspieler. Auch teamintern wird er als der Flügelspieler mit dem größten Potenzial angesehen, wie SPORT1 weiß.
Wie Sky berichtet, habe es in den vergangenen Tagen erneut Gespräche gegeben. Klar ist, dass die Bayern weiterhin an ihrem Plan festhalten, die Gehaltsausgaben für ihre Stars zu senken. Sané hatte zuletzt in der Sport Bild signalisiert, dass es ihm nicht primär ums Geld gehe.
Sané ein Chancentod?
Was seine Leistung angeht, sollte er jedoch noch etwas Überzeugungsarbeit leisten. Mit bislang einem Treffer in der Bundesliga sucht Sané noch nach seiner Form aus der Vorsaison. Genauer gesagt aus der damaligen Hinrunde. Seit der Rückrunde 2023/24 zeigt die Formkurve beim deutschen Nationalspieler deutlich nach unten.
Zwar stellte Sané mit acht Bundesliga-Toren seinen persönlichen Saisonrekord ein (2015/16 für Schalke und 2022/23 für Bayern auch 8 Treffer), allerdings stammten diese allesamt aus den ersten neun Spielen. Anschließend blieb Sané auch wegen gesundheitlicher Probleme ein Jahr lang torlos und vergab laut Statistik-Dienstleister Sportec Solutions die letzten sieben Großchancen der Saison. Bezwingen konnte der zum Chancentod mutierte Sané die Torflaute erst am 8. Spieltag der laufenden Spielzeit.
Vom Chancenwucher befreit scheint Sané seither dennoch nicht. Gegen Borussia Dortmund am vergangenen Spieltag gab kein Spieler mehr Torschüsse ab als Sané, der viermal erfolglos abschloss.
Auch im Vergleich zur hochqualitativen Konkurrenz auf den Flügeln in Michael Olise, Kingsley Coman oder Serge Gnabry geriet Sané dabei ins Hintertreffen. Nur einer der letzten 56 Torschüsse war für Sané von Erfolg gekrönt. Eine Quote, die seine Konkurrenten jeweils übertreffen. Für den Bayern-Star ist die mangelnde Effizienz vor dem Tor derweil nichts Neues. Schon in der Saison 2022/23 hatte Sané 15 seiner 16 Großchancen vergeben.
Flügelspieler sind bekanntlich aber nicht nur für ihre Qualitäten als Torjäger gefragt. Ebenso wichtig ist das Kreieren von gefährlichen Situationen für die weiteren Mitspieler. Allerdings zeichnen die Statistiken von Sané in diesem Bereich ein ähnliches Bild.
Wie auch in Sachen Tore stellte Sané in der vergangenen Saison eine persönliche Bestleistung von elf direkten Vorlagen auf. Wobei auch hier zehn aus der Hinrunde stammten. Unter dem Strich folgte auf eine sensationelle Hinrunde eine enttäuschende und von Verletzungen geprägte Rückrunde.
Ein überraschender Wert im Dribbling
Vergleichbar erfolglos zeigt sich Sané in diesem Jahr zudem in offensiven 1-gegen-1-Duellen. Mit 40 Prozent gewonnen Dribblings weist nur Gnabry eine ebenso schwache Quote auf, während Michael Olise (54 Prozent) und Kingsley Coman (60 Prozent) die beiden DFB-Stars in den Schatten stellen. Zum Vergleich: der eigentlich talentierte Dribbler gewann noch im Vorjahr 65 Prozent der Duelle.
Erfolgreichere Prozentzahlen legt Sané in der Defensive auf, wo der offensive Risikospieler auf eine beachtliche Zweikampfquote von 59 Prozent kommt. Trotz der im Vergleich zu seinen Konkurrenten hohen Erfolgsrate bei defensiven Ausflügen nutzt Sané diese Vorzüge zu selten.
Nur alle 24 Minuten führt Sané einen Defensivzweikampf. Zwar ist dies nicht die Hauptaufgabe eines Offensivspielers, dennoch helfen Gnabry und Coman rund doppelt so oft wie Sané bei der Arbeit gegen den Ball.
Die Arbeitsmoral des Flügelspielers lässt sich jedoch nicht in allen Bereichen kritisieren. Pro 90 Minuten setzt Sané im Schnitt zu 36 Sprints an und wird dabei nur von Konrad Laimer (39) übertroffen.
Ob diese Zahlen ein weiteres Engagement von Sané über den Sommer hinaus rechtfertigen, ist nun die große Frage. Umso größer dürfte der Druck auf dem zweifellos hoch veranlagten Sané lasten, seinen Wert für den deutschen Rekordmeister in den kommenden Monaten unter Beweis zu stellen.