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FC Bayern: Eine gefährliche Diskussion um Musiala

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FC Bayern: Eine gefährliche Diskussion um Musiala

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Geht‘s nur mit Musiala?

Der FC Bayern spielt gegen Heidenheim dominant auf, trifft aber erst, als Jamal Musiala mit von der Partie ist. Sein Auftritt wirft eine brisante Frage auf.
Jamal Musiala zeigt weiter überragende Form und trifft auch gegen Heidenheim. Bayern-Trainer Vincent Kompany wünscht sich jedoch auch für die Leistung der anderen Spieler mehr Anerkennung.
Der FC Bayern spielt gegen Heidenheim dominant auf, trifft aber erst, als Jamal Musiala mit von der Partie ist. Sein Auftritt wirft eine brisante Frage auf.

Eigentlich war er gar nicht eingeplant. Jamal Musiala machte sich im Heimspiel seiner Bayern gegen Heidenheim erst kurz nach der Pause warm. Der Youngster sollte geschont werden. Zwar mag Trainer Vincent Kompany das Wort „Belastungssteuerung“ nicht, doch einsetzen tut er sie trotzdem.

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„Jamal hat jetzt dreimal fast 90 Minuten gespielt, er war sehr müde. Wir müssen auch nicht zu viel Risiko nehmen. Jamal kann immer noch eine Rolle spielen“, erklärte der Belgier vor der Partie bei Sky.

FC Bayern: Musiala kommt für Müller

Diese Rolle musste Musiala dann tatsächlich ab der 51. Minute einnehmen. Der 21-Jährige wurde für den von Rückenschmerzen geplagten Thomas Müller eingewechselt. Nur fünf Minuten später traf der Joker zur 2:1-Führung und machte in der Nachspielzeit mit einem zweiten Tor den Deckel drauf. Endstand: 4:2 für den Rekordmeister. Der Shootingstar hatte die Bayern-Dominanz in Tore umgemünzt.

„Sie sind im Moment unheimlich abhängig von Musiala – und wenn der Musiala nichts macht, dann hast du das Gefühl, dass aus dem Spiel heraus nichts passiert. Das ist etwas, was sie bis zur Weihnachtspause besser machen müssen – und dann mit Sicherheit in der Rückrunde, wenn die Titel in der Bundesliga und Champions League vergeben werden“, sagte Ex-Bayern-Profi Didi Hamann nach dem Spiel bei Sky.

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Hamann sorgt für Verwunderung

Aussagen, die es innerhalb kürzester Zeit vom Studio des Bezahlsenders in die Münchner Arena und dort in die Ohren der bayerischen Protagonisten schafften. Wer die Vorgeschichte zwischen dem FCB und seinem Ex-Spieler kennt, kann sich vorstellen, wie das ankam. Ist Bayern zu abhängig von Musiala?

„Ich glaube, von Topspielern ist jeder Verein ein stückweit abhängig. Ich möchte nicht wissen, wie Barcelona von Messi oder Real Madrid von Ronaldo abhängig war. Es sind einfach große Spieler. Und große Spieler sind dafür da, Spiele zu entscheiden. Jamal gehört dazu“, erklärte Max Eberl und stellte sich schützend vor die von Hamann kritisierten Flügelspieler. „Wir haben eine sehr spannende Offensive, von der Jamal profitiert“, so der Sportvorstand.

Zuletzt staunte allerdings auch Ex-Weltmeister Toni Kroos über die Abhängigkeit des deutschen Rekordmeisters von seinem Ausnahmekönner.

Die Flügel lahmen

Fakt ist: Mit Kingsley Coman, Michael Olise, Serge Gnabry und Leroy Sané sind die Bayern trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Harry Kane offensiv bestens gerüstet.

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Fakt ist aber auch: Regelmäßige Treffer liefert derzeit nur Musiala. Die Flügel der Bayern lahmen aktuell. In den vergangenen acht Spielen gelang nur einmal einem Außenstürmer ein Tor: Beim 3:0 gegen Union Berlin traf Coman. Derweil hat Musiala schon zwölfmal getroffen – und das in nur 19 Spielen. In der Saison 2023/24 benötigte er für die gleiche Anzahl noch 38 Partien.

Gefährliche Diskussion

Es ist eine gefährliche Diskussion, die sich rund um den FC Bayern rankt. Denn für die anstehenden Gegner könnte die Rechnung einfach sein: Musiala ausschalten bedeutet, dass das ganze Münchner Gefüge schlagbar wird. Schon jetzt hetzt mancher gegnerische Trainer zwei, drei oder vier Spieler auf den Youngster.

Beim Rekordmeister wundert man sich indes, wie aus dem positiven Lauf des aktuell besten Mannes, ein Problem entstehen soll. Entsprechend gab sich Thomas Müller am Samstagabend in der Mixed Zone.

„Wir wollen ja positiv in den Sonntag gehen. Dementsprechend freuen wir uns, dass wir Jamals Tore sehen. Und wenn andere da eine Abhängigkeit reininterpretieren, dann ist das wunderbar für uns. Wenn Jamal fit ist, haben wir kein Problem“, sagte der Routinier auf Nachfrage von SPORT1. Offenkundig hatte Hamanns Analyse auch zu Müller schnell ihren Weg gefunden.

Musiala findet Pausen gut

Und was sagt der Mann, der über Erfolg und Misserfolg der Münchner entscheiden soll? „Wir haben viele Spieler mit vielen Qualitäten“, erklärte Musiala. Und weiter: „Ich glaube, dass da jeder seine eigene Meinung hat. Aber ich kann nur so gut sein, wie die ganze Mannschaft.“

Dass das Team wirklich nicht von ihm abhängig ist, wird sie in dieser Saison wohl noch einige Male beweisen können. Denn Musiala betonte auch, dass er die Pausen, die ihm Kompany regelmäßig verordnet, für richtig hält.