Das Jahr 2025 könnte bezüglich Kaderplanung das vielleicht wichtigste in der jüngeren Geschichte des FC Bayern werden. Zahlreiche Verträge laufen aus – darunter die so namhafter Spieler wie Joshua Kimmich, Alphonso Davies und Leroy Sané.
Der Ball liegt bei Müller
Besondere Brisanz steckt aber in den Diskussionen um Manuel Neuer und Thomas Müller. Ein Vereinswechsel ist eher unwahrscheinlich. Bei den Weltmeistern von 2014 stellt sich eher die Frage: „Weitermachen oder Karriere beenden?“
Müller hatte zuletzt auf Fragen nach seinen Zukunftsplänen keine konkrete Antwort gegeben. „Mein voller Fokus liegt jetzt auf dem Spielersein“, sagte 35-Jährige Ende November im Bayerischen Fernsehen. Und auch danach hielt sich der Rekordspieler des FC Bayern bedeckt – das lässt Raum für Spekulationen.
Müller hat freie Auswahl
Fakt ist: Müller kann sich seine Aufgabe nach der Karriere quasi aussuchen. Trainer, Management, TV-Experte, Werbefigur – ihm stehen alle Türen offen. Oder macht er auf dem Platz weiter?
„Ich sage: Das entscheidet Thomas Müller ganz allein. Der wird nicht gedrängt und lässt sich nicht drängen“, sagt SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger in der aktuellen Folge des Podcasts „Die Bayern-Woche“. Aus seiner Sicht kann der FC Bayern angesichts der Verdienste von Müller eine vom Spieler gewünschte Vertragsverlängerung kaum ablehnen.
Im Falle einer nochmaligen Zusammenarbeit müsste Müller aber vermutlich in eine neue Rolle schlüpfen – wie so oft in seiner Karriere. Denn bereits jetzt ist klar: Der Oberbayer ist kein Stammspieler mehr. Seine Stärken werden aber trotzdem noch benötigt.
„Es ist sehr wichtig für uns, eine Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern zu haben. Er hat eine sehr wichtige Rolle auf und neben dem Platz“, erklärte Trainer Vincent Kompany nach dem Sieg bei Schachtar Donezk (5:1). Über Müllers Zukunft wollte der Belgier aber explizit nicht sprechen.
Müller beschäftigt sich mit Zukunft
„Er wird von allen Seiten sehr gelobt, aber so ehrlich muss man sein: Er ist nicht mehr der große sportliche Faktor wie noch vor fünf Jahren. Das ist aber normal und das sieht er selbst auch so“, sagt Kumberger.
Dass Müller zuletzt verriet, dass er im Kopf und vom Wissen her besser sei als je zuvor, aber sein Körper es nicht immer umsetzen könne, macht den SPORT1-Chefreporter hellhörig: „Das war für mich ein Zeichen, dass er sich durchaus mit dem Thema Karierende auseinandersetzt.“
Müller, der sich in der Vergangenheit gegen namhafte Konkurrenten wie James Rodríguez, Philippe Coutinho oder Mario Götze durchsetzen konnte, ist aktuell besonders als Mann gefragt, der noch mal Feuer in die Partie bringen soll. Und vor allem neben dem Platz ist er für den FC Bayern nicht zu ersetzen. Seine Strahlkraft ist enorm – sogar bei Fans, die eigentlich nicht zum Rekordmeister halten.
Erreicht Bayern alle Kaderziele?
Wie sähe also Müllers Rolle aus, falls er wirklich noch ein Jahr als Spieler dranhängen sollte? Kumberger hat dazu eine klare Meinung: „Wenn die Bayern all ihre Ziele in Sachen Kaderplanung erreichen – also zum Beispiel Florian Wirtz zu verpflichten und Paul Wanner kurz- und mittelfristig aufzubauen –, dann wird es wenig Platz für Müller geben.“
Der Chefreporter ergänzt: „Müller ist sich dessen allerdings bewusst und ich denke nicht, dass er einem Generationswechsel im Wege stehen würde.“
Die ganze Diskussion um Thomas Müller sowie weitere Hintergründe und Analysen rund um den FC Bayern hören Sie in der aktuellen Folge des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderator Bjarne Voigt und Chefreporter Stefan Kumberger.