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Ein Bayern-Problem zeigt sich immer deutlicher

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Ein Bayern-Problem zeigt sich immer deutlicher

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Ein FCB-Problem wird immer deutlicher

Der FC Bayern kassiert die erste Saison-Niederlage in der Bundesliga. Vor allem in der Offensive liefert das Spiel in Mainz eine Erkenntnis. Diese war bereits am vergangenen Wochenende Thema.
Bayerns Sportvorstand Max Eberl analysiert die Niederlage beim FSV Mainz 05 und erklärt die defensive Anfälligkeit.
Der FC Bayern kassiert die erste Saison-Niederlage in der Bundesliga. Vor allem in der Offensive liefert das Spiel in Mainz eine Erkenntnis. Diese war bereits am vergangenen Wochenende Thema.

Hätte man in den vergangenen Wochen darüber spekulieren wollen, gegen welchen Gegner der FC Bayern die erste Saison-Niederlage kassiert, so wäre der 1. FSV Mainz 05 eigentlich die folgerichtige Wahl gewesen.

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Das liegt nicht nur daran, dass das Team von Bo Henriksen in den vergangenen Wochen in toller Form agierte und unter anderem den BVB 3:1 im heimischen Stadion besiegte. Vielmehr zeigt ein Blick in die Bundesliga-Statistik, dass die Münchner in Mainz aktuell nur wenig zu lachen haben.

Denn die 1:2-Niederlage am Samstagnachmittag war die vierte Pleite in den vergangenen fünf Bundesliga-Auswärtsspielen in Mainz. Kein anderes Team gewann seit der Saison 2020/21 häufiger zu Hause gegen die Münchner. Im DFB-Pokal gab es dagegen vor sechs Wochen einen 4:0-Sieg der Münchner.

Kimmich nimmt Mannschaft in die Pflicht

Und dennoch war der schwache Auftritt des Rekordmeisters bei den 05ern ein Beleg dafür, wo es beim Team von Vincent Kompany, der seine erste Bundesliga-Pleite als Trainer kassierte, derzeit hapert.

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„Es ist ein gefährlicher, aber auch ein entscheidender Moment, dass wir jetzt als Mannschaft zusammenstehen und weiter hart arbeiten“, nahm Joshua Kimmich bei Sky seine Mitspieler in die Pflicht.

Der Vorsprung auf Bayer Leverkusen, das 2:0 in Augsburg gewann, ist auf vier Zähler geschrumpft, Eintracht Frankfurt könnte mit einem Sieg bei RB Leipzig am Sonntag auf drei Punkte verkürzen.

Thomas Müller erklärte, dass es auf einem Fußballplatz im Dezember auch nicht so einfach sei, „aus einem Mann-gegen-Mann-Pressing herauszukombinieren“.

Müdigkeit nach den vielen englischen Wochen wollten die Münchner allerdings nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir haben vom ersten Tag an keine Entschuldigungen gesucht, das tun wir auch heute nicht. Wir müssen die Fehler bei uns suchen. Wir haben die Qualität, dieses Spiel zu gewinnen, aber heute haben wir zu viele Fehler gemacht“, betonte Sportvorstand Max Eberl.

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Kompany: „Qualität hat gefehlt“

Trainer Vincent Kompany sagte nach dem Spiel: „Wir haben gekämpft, alles gegeben. Heute hat aber ein bisschen die Qualität gefehlt, die wir normalerweise haben.“

Zum einen machte sich bemerkbar, dass der Belgier sein Innenverteidiger-Duo sprengte und den zuletzt kaum eingesetzten Eric Dier für den angeschlagenen Dayot Upamecano brachte. Die zuletzt starke Abwehr der Münchner zeigte sich nicht in bester Verfassung, beim 0:1 durch Jae-Sung Lee sahen sowohl der aufgerückte Dier als auch sein Nebenmann Minjae Kim schlecht aus.

Doch auch auf der anderen Seite des Feldes haperte es gewaltig. Über die gesamte Spielzeit taten sich die Münchner äußerst schwer, zu klaren Chancen zu kommen. Der Pfostenschuss von Michael Olise in der 12. Minute war lange Zeit die beste Chance, der Anschlusstreffer von Leroy Sané kurz vor dem Ende markierte den ersten und einzigen Schuss auf das Tor von Mainz-Torwart Robin Zentner.

Musiala bleibt blass

Dieser Abschluss war allerdings ein Zufallsprodukt. Ein Schuss von Joshua Kimmich wurde von einem Mainzer Verteidiger abgefälscht und landete vor den Füßen von Sané, der nur noch ins leere Tor einschieben musste.

Und so manifestierte sich der Eindruck, der auch in den vergangenen Wochen vorherrschte. Die (zu) große Abhängigkeit der Bayern-Offensive von zwei Spielern: Harry Kane und Jamal Musiala.

In Abwesenheit des verletzten Torjägers war es zuletzt Musiala, der die Offensivhoffnungen der Münchner fast im Alleingang schultern musste.

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Bestes Beispiel ist das Spiel gegen den 1. FC Heidenheim am vergangenen Wochenende: Auch hier taten sich die Münchner offensiv trotz erdrückender Dominanz schwer, Musiala wurde beim Stand von 1:1 in der 51. Minute eingewechselt und stellte mit seinem Doppelpack die Weichen für den 4:2-Sieg der Kompany-Elf. Auch beim 1:1 gegen den BVB vor zwei Wochen sorgte Musiala spät für den Ausgleich.

Gegen Mainz erwischte auch der 21-Jährige, der bereits acht Saisontore aufzuweisen hat, nicht seinen besten Tag. Und schon haperte es gewaltig im Offensivspiel der Bayern.

Olise steht in der Bundesliga zwar auch bereits bei fünf Treffern, der letzte datiert allerdings aus dem Oktober. Immerhin überzeugte der Franzose beim 5:1-Sieg gegen Schachtar Donezk am vergangenen Dienstag in der Champions League. Sané erzielte gegen die Mainzer erst seinen zweiten Saisontreffer.

Bayern hofft auf Kane-Rückkehr

Die Abhängigkeit der Bayern von Musiala ist unübersehbar, sie war bereits nach dem Heidenheim-Spiel ein Thema. „Sie sind im Moment unheimlich abhängig von Musiala – und wenn der Musiala nichts macht, dann hast du das Gefühl, dass aus dem Spiel heraus nichts passiert“, hatte Sky-Experte Dietmar Hamann am vergangenen Samstag erklärt.

Nach der Niederlage in Mainz betonte der ehemalige Bayern-Spieler: „Man muss klar sagen: Musiala war heute blass – und wenn er blass ist, dann ist Bayern blass.“

Die Münchner hätten Fehler gemacht, die sie über viele Wochen nicht gemacht hätten, ergänzte Hamann, der betonte, dass die Verletztensituation der Münchner (gegen Mainz fehlten acht Spieler) nicht geholfen habe.

„Die Bayern werden es nicht hören wollen, aber es ist so: Wenn Musiala vorne nichts macht, dann passiert vorne auch nichts“, meinte Hamann.

Ob Müdigkeit oder fehlende Form: Die Bayern mögen froh sein, dass die Winterpause vor der Tür steht, in dieser dürfte sich auch die Personalsituation deutlich entspannen. Zuvor steht aber am kommenden Freitag ein enorm wichtiges Bundesliga-Spiel gegen RB Leipzig an.

Immerhin: Kompany darf gegen die Sachsen dann wieder auf einen Einsatz von Kane hoffen. „Ihm geht es gut“, sagte der Bayern-Trainer, der zudem verriet, dass es für den englischen Starstürmer fast für einen Einsatz in Mainz gereicht hätte. „Wir hoffen, dass er beim nächsten Spiel dabei ist.“

Denn ein Musiala allein mag gegen die zweitbeste Defensive der Bundesliga (14 Gegentore) kaum ausreichen.