Lange Zeit sah es so aus, als könnte Borussia Dortmund trotz einer schwachen Leistung die drei Punkte zu Hause behalten. Bis in die Nachspielzeit führten die Schwarz-Gelben nach einem Treffer von Giovanni Reyna - dann schockte Hoffenheims Jacob Bruun Larsen den BVB doch noch und traf zum 1:1-Endstand.
Schlotterbecks knallharte Abrechnung
Viel zu wenig aus Sicht der Hausherren. Nico Schlotterbeck nahm anschließend kein Blatt vor den Mund und redete Klartext.
Schlotterbeck knallhart
„Ich glaube, das war das schlechteste Heimspiel, das wir in dieser Saison gemacht haben“, fand der Abwehrspieler bei DAZN deutliche Worte. „Wir hatten unglaublich viele Ballverluste und keine Klarheit in unserem Spiel. Das war teilweise Wahnsinn. In der zweiten Halbzeit sind wir kaum noch in die gegnerische Hälfte gekommen. Das war ein Heimspiel für uns, wir mussten gewinnen, um oben dran zu bleiben - das ist unerklärlich. Wir haben ein unglaublich schlechtes Spiel gemacht.“
Das reine Resultat sei für Schlotterbeck daher am Ende nur die Spitze des Eisbergs gewesen. Ihn störte vor allem die lasche Grundeinstellung seiner Mannschaft.
„Wie wir heute agiert haben, völlig kraftlos, das geht einfach nicht. Wir haben das in der Halbzeitpause angesprochen, da ist es auch etwas lauter geworden. Trotzdem haben wir es auch im zweiten Durchgang nicht besser himbekommen. Das war nicht gut, das muss man so deutlich sagen.“
Wie sich das erklären lässt? Mit dem Spiel in der Champions League gegen Barcelona am Mittwoch? „Wir sind alle Fußballprofis, das ist vier Tage her. Da erwarte ich, dass die Mannschaft über 90 Minuten Vollgas gibt. Das war heute zu wenig. Zu wenig von allen, von der ganzen Mannschaft. Da nehme ich mich natürlich auch in die Pflicht. Wir wollten und haben viel probiert, aber es hat einfach nichts geklappt.“
Schlotterbeck: „Sehr unsauber und unseriös“
Der DFB-Star ergänzte: „Wir haben so viele Bälle verloren, waren sehr unsauber und unseriös. Wie viele Schüsse musste der Oli (Oliver Baumann, Hoffenheims Torhüter; Anm. d. Red.) insgesamt halten? Bestimmt nicht viele. Ich sage es noch einmal: Es war zu wenig. Wir sind Borussia Dortmund. Wenn wir gegen Hoffenheim spielen und gewinnen müssen, um oben dran zu bleiben, muss jeder an seine Leistungsgrenze gehen. Das haben wir heute nicht gemacht, das erwarte ich aber von den Jungs.“
Der BVB steht auf dem achten Rang, elf Punkte hinter Tabellenführer Bayern.
Schlotterbeck hatte sich am Mittwoch gegen Barca verletzt, wurde mit einer Trage vom Feld transportiert. Trotzdem stand der Verteidiger gegen die TSG in der Startelf.