Home>Fußball>Bundesliga>

Das Juwel, das Mourinho wollte - aber der BVB verkannte

Bundesliga>

Das Juwel, das Mourinho wollte - aber der BVB verkannte

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Das Juwel, das der BVB verkannte

Nnamdi Collins gehört bei Eintracht Frankfurt schon jetzt zu den großen Überraschungen der Saison. Dass der 20-Jährige den Durchbruch schafft, ist dabei alles andere als selbstverständlich. Beim BVB werden sie sich über die Entwicklung ärgern.
Eintracht Frankfurt gewinnt beim 1. FC Heidenheim souverän und untermauert den zweiten Platz in der Bundesliga. Trainer Dino Toppmöller hält sich zwar noch bedeckt, lobt aber den Teamgeist.
Nnamdi Collins gehört bei Eintracht Frankfurt schon jetzt zu den großen Überraschungen der Saison. Dass der 20-Jährige den Durchbruch schafft, ist dabei alles andere als selbstverständlich. Beim BVB werden sie sich über die Entwicklung ärgern.

Es war einfach nicht sein Abend! Oder besser gesagt: Es war nicht der Abend von Eintracht Frankfurt. Bei der Pokal-Pleite in Leipzig am Mittwochabend erreichte kaum ein Spieler die herausragende Form der vergangenen Wochen. Auch nicht Nnamdi Collins.

{ "placeholderType": "MREC" }

Und trotzdem: Die Formkurve des Youngsters zeigt steil nach oben - eine Entwicklung, die der BVB dem 20 Jahre alten Senkrechtstarter nicht zugetraut hatte.

Seit seinem Pokal-Auftritt gegen Mönchengladbach Ende Oktober (2:1) ist Collins kaum mehr aus der Mannschaft wegzudenken.

Collins überzeugt in Frankfurt

Damals hatte Eintracht-Coach Dino Toppmöller den U21-Nationalspieler nach dem frühen Platzverweis von Arthur Theate als schnelle Notlösung eingewechselt. Der Youngster dankte es seinem Trainer mit einem blitzsauberen Auftritt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Zur Belohnung durfte er drei Tage später, beim 7:2-Sieg der Frankfurter in der Bundesliga gegen Bochum, über die volle Distanz ran und glänzte prompt mit seiner ersten Tor-Vorlage zum zwischenzeitlichen 4:0 durch Nathaniel Brown.

Eintracht-Trainer Dino Toppmöller und auch Frankfurt-Boss Markus Krösche halten viel von dem pfeilschnellen, technisch versierten Verteidiger, der sowohl außen als auch im Zentrum spielen kann.

Collins? „Wir vertrauen ihm“

Toppmöller bezeichnete ihn zuletzt als „kleine Maschine“, auch wenn diese Bezeichnung nicht ganz auf seine Körpergröße von über 1,90 Meter zutrifft.

„Mit welcher Wucht er immer wieder rechts durchbricht, ist toll“, lobte Toppmöller. Collins zahlt den Wurf ins eiskalte Wasser mit guten Leistungen zurück. „Wir vertrauen ihm“, ist Krösche von dem einstigen BVB-Juwel überzeugt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Im Alter von gerade einmal zwölf Jahren war Collins in den Nachwuchs der Dortmunder gewechselt. Bei Schwarz-Gelb durchlief er sämtliche Jugendmannschaften, wurde zunächst als Spielmacher und Stürmer ausgebildet. Sogar beim älteren Jahrgang gehörte Collins oftmals zu den Führungsspielern.

Schon in jungen Jahren zog er das Interesse eines Top-Klubs auf sich. Der FC Chelsea wollte Collins im zarten Alter von gerade einmal 16 Jahren unbedingt auf die Insel locken. Die Londoner legten ihm einen genauen Entwicklungs- und Karriereplan vor, waren sogar bereit, bis zu fünf Millionen Euro an den BVB zu überweisen.

Durchbruch beim BVB gelingt nicht

Doch der damalige Sportdirektor Michael Zorc, der als großer Förderer von Collins galt, und auch der damalige Trainer Lucien Favre waren überzeugt von ihm, erkannten sein Potential und wollten ihn auf keinen Fall abgeben. Außerdem wollte Collins seinen Durchbruch unbedingt bei seinem Herzensverein schaffen. Doch so richtig gelang es ihm nicht.

Noch vor zwei Jahren gewann er mit der A-Jugend die Meisterschaft in der Junioren-Bundesliga. Ein Jahr später führte er die U19 des BVB als Kapitän aufs Feld und zog mit dem Team bis ins Finale ein. Doch seine nächsten Entwicklungsschritte ließen auf sich warten - auch weil er immer wieder in die A-Jugend zurückgestuft wurde und sich im Herrenbereich in der 3. Liga kaum beweisen konnte (acht Einsätze).

Die Begründung: Die Verantwortlichen sahen Collins noch nicht so weit - anders als diverse andere Vereine. Übersahen die Dortmund etwa sein Potenzial?

Mourinho machte Jagd auf Collins

Sowohl die Eintracht aus Frankfurt als auch die AS Rom meldeten im Sommer 2023 Interesse an Collins an. Niemand Geringeres als der damalige Rom-Coach José Mourinho hätte ihn gerne in seiner Mannschaft gehabt. Der 20-Jährige war sogar schon zu Gesprächen in Italien.

{ "placeholderType": "MREC" }

„Mir ging es bei meiner Zukunftsentscheidung nicht darum, welcher Verein den bekannteren oder größeren Namen hat. Für mich war der Entwicklungsplan entscheidend“, erklärte Collins zuletzt in einem Interview mit fussball.news.

Da Collins gerne in Deutschland bleiben wollte und sich Krösche und Toppmöller so sehr für ihn ins Zeug legten, entschied er sich am Ende für Frankfurt. Die Eintracht überwies eine Ablösesumme in Höhe von gerade einmal 700.000 Euro an den BVB. Die Dortmunder entsprachen seinem Wechselwunsch und ließen ihn kampflos ziehen - ohne Rückkaufoption.

Hat der BVB die Qualitäten von Collins verkannt?

Der Plan der Frankfurter war es eigentlich, Collins direkt wieder auszuleihen, um ihm Spielzeit zu ermöglichen. Doch Leihen nach Linz und Utrecht zerschlugen sich. Der Neuzugang ließ sich davon nicht unterkriegen und überzeugte in der U23.

Der Lohn: Wenige Monate später, im November, wurde er voll in die Profimannschaft integriert. Anfang April feierte der gebürtige Düsseldorfer sein Debüt gegen den SV Werder Bremen (1:1). Seitdem gehört Collins, der seit der U15 alle Jugendmannschaften des DFB durchlief, fest zu Toppmöllers Kader.

Auch im Sommer gab es einige Interessenten. Sowohl die Glasgow Rangers als auch der 1. FC Nürnberg mit Trainer Miroslav Klose wollten Collins verpflichten. Klose wollte den Verteidiger schon zu seiner Zeit beim FC Bayern an den Campus lotsen.

Doch Collins überzeugte in der Sommervorbereitung der Frankfurter so sehr, dass ihn die Verantwortlichen nicht abgeben wollten. Und sie sollten Recht behalten.

In Frankfurt sorgt Collins mit den anderen jungen Wilden um Kaua Santos, Nathaniel Brown, Can Uzun und Jean-Mattéo Bahoya für Furore.

Die Dortmunder dürften sich über sie Entwicklung von Collins ärgern - vor allem in der aktuell zugespitzten Personalsituation in der Innenverteidigung. Vielmehr aber noch darüber, dass sie die Qualitäten von Nnamdi Collins verkannt hatten.