Erst vor wenigen Tagen hatte sich Jamal Musiala erneut mit emotionalen Worten an das bittere EM-Aus der deutschen Nationalmannschaft gegen Spanien erinnert - und an das dabei so folgenschwere, weil ungeahndete Handspiel von Marc Cucurella.
Cucurella reagiert auf Musiala
Nun hat sich auch Spanier dazu einmal mehr zu Wort gemeldet - mit direktem Bezug auf den Starspieler des FC Bayern: „Er hat ganz klar meine Hand getroffen, man kann nicht sagen, dass es kein Strafstoß war“, erklärte Cucurella im Interview mit der Marca. „Aber ich habe sie in einer ganz normalen Position, ich kann mir auch nicht die Hand abschneiden. Sie zeigt zum Boden und der Typ (Musiala, Anm. d. Red.) schießt und trifft meine Hand.“
Cucurella: Banges Warten auf den Schiedsrichter
Er „verstehe die Kontroverse“, fügte der beim FC Chelsea spielende Abwehrmann an. „Wenn es gegen uns gewesen wäre, hätte ich protestiert und gesagt, dass es ein Elfmeter war. Aber so ist der Fußball...“
Cucurella gab auch zu, bange Sekunde angesichts eines möglichen Schiedsrichterpfiffes gehabt zu haben: „Zu der Zeit hatte ich Angst. Ich dachte: ‚Das war‘s, scheiß drauf.‘“
Doch der Referee, der „ganz nah bei mir“ stand, habe dazu keinerlei Anstalten gemacht: „Ich sah ihn an und er sagte: ‚Nein, das war kein Elfmeter!‘" Im Übrigen habe es seitens der UEFA „erst einen Monat zuvor“ die Erklärung gegeben, „dass diese Art von Handspiel kein Elfmeter ist. Ich sagte zu mir selbst: ‚Mal sehen, ob wir Glück haben...‘ Ich konnte sehen, dass sie nicht zum VAR gehen würden, dass nichts passieren würde. Ich bin damit durchgekommen.“
Dass seine Nation dadurch am Ende zu Unrecht Europameister geworden sei, verneinte Cucurella - und frotzelte indirekt in Richtung Deutschland: „Sie denken, dass sie deswegen ausgeschieden sind, aber es war noch viel Spielzeit übrig. Wir hätten auch sagen können, dass (Toni) Kroos einen Platzverweis hätte bekommen müssen.“
Musiala „kann es nicht mehr sehen“
Der 26-Jährige zog daher das Fazit: „Am Ende, wenn man verliert, sucht man immer nach etwas, aber das ist Fußball und man kann nichts dagegen tun. Wenn es einmal passiert ist, ist es passiert. Sie haben sich darüber beschwert und das war‘s.“
Musiala hatte unlängst in der Sport Bild eingeräumt, an der Situation noch immer zu knabbern: „Von der Handszene habe ich oft geträumt. Ich kann es nicht mehr ändern. Wenn es heute irgendwo zu sehen ist, klicke ich es immer weg – beispielsweise bei Instagram. Ich kann es nicht mehr sehen.“