Leverkusen-Boss Fernando Carro hat die Forderungen einiger Traditionsklubs nach einer gerechteren Fernsehgelder-Verteilung scharf kritisiert.
Carro watscht Traditionsklubs ab
„Ich bin da knallhart: HSV, Schalke - und wie sie alle heißen - waren in den vergangenen Jahren nicht in der Lage, ihren Verein gut zu managen. Und nun sollen die Versäumnisse der Vergangenheit durch eine andere Verteilung kompensiert werden? Das widerspricht komplett meinem Verständnis von fairer Verteilung“, stellte er in einem Interview mit dem Kölner Stadtanzeiger klar.
Traditionsklubs wollen mehr vom TV-Geld
Zuletzt hatten vor allem die Traditionsklubs auf einen höheren Anteil gepocht. Unter anderem der Hamburger SV, Schalke 04 und der 1. FC Kaiserslautern forderten, dass der Faktor des öffentlichen Interesses an den jeweiligen Vereinen stärker gewichtet wird. Mit ihrer Forderung stoßen die Traditionsvereine bei anderen Klubs allerdings auf erheblichen Widerstand, wie auch bei Bayer und Fernando Carro.
Schalkes Aufsichtsratschef Axel Hefer kritisierte die DFL deshalb zuletzt heftig. „Ich bin der Meinung, dass die Wichtigkeit von Fans überhaupt nicht wertgeschätzt wird von der DFL. Stattdessen versucht sie, der Premier League in England hinterherzulaufen“, so Hefer in der Sport Bild.
Carro widersprach Hefers Forderung vehement. Der Spanier forderte eine finanzielle Belohnung nach Leistung statt einer Berücksichtigung, wie viele Zuschauer ein Verein an den TV-Bildschirmen habe.
DFL-Gipfel im Januar
Für Vereine wie Schalke oder der HSV sei es auch nicht ausgeschlossen, durch gute Arbeit wieder mehr Einnahmen zu generieren und in die Bundesliga aufzusteigen. „Diese Vereine sollen sich nicht durch eine andere Geldverteilung konsolidieren, sie müssen durch gutes Management gerettet werden. Punkt aus“, stellte Carro klar.
In der Diskussion um die künftige Verteilung der Mediengelder soll eine außerordentliche Versammlung der 36 Profiklubs für ein Meinungsbild sorgen. Die Klubchefs der Bundesliga und 2. Bundesliga wollen sich dazu am 16. Januar in Frankfurt am Main treffen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)