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BVB überwindet Auswärtsfluch! Aber Brandt legt Finger in die Wunde

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BVB überwindet Auswärtsfluch! Aber Brandt legt Finger in die Wunde

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Brandt legt den Finger in die Wunde

Borussia Dortmund erspielt sich in Wolfsburg zunächst eine komfortable Führung. Doch dann beginnt das Zittern - und der BVB schwächt sich selbst. Julian Brandt findet hinterher deutliche Worte.
Trotz Verletzung spielte BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck für Borussia Dortmund gegen Hoffenheim. Vor dem Spiel gegen Wolfsburg tätigt Dortmund-Coach Nuri Sahin eine spannende Aussage über den Einsatz von Schlotterbeck.
Borussia Dortmund erspielt sich in Wolfsburg zunächst eine komfortable Führung. Doch dann beginnt das Zittern - und der BVB schwächt sich selbst. Julian Brandt findet hinterher deutliche Worte.

Borussia Dortmund hat im siebten Anlauf den Auswärtsfluch überwunden. Der BVB holte beim VfL Wolfsburg seinen ersten Auswärtssieg der laufenden Bundesliga-Saison - doch trotz zunächst klarer Führung geriet der 3:1 (3:0)-Erfolg zur Zitterpartie.

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„Es repräsentiert ganz gut das Halbjahr, was wir gespielt haben“, sagte Julian Brandt bei DAZN. „Wir spielen eine sehr gute erste Halbzeit, schießen drei Tore und bringen uns in eine sehr gute Ausgangslage. Man könnte meinen: Ein 3:0 sollte einem eigentlich so viel Rückhalt geben, dass man das Spiel souverän durchspielt.“

Donyell Malen (25.), Beier (28.) und Brandt (30.) sorgten binnen fünf Minuten für einen vermeintlich komfortablen Vorsprung. Malen und Beier feierten ihre Tore ausgelassen mit einem Darts-Jubel.

Wolfsburg sorgt für Spannung - Groß sieht Rot

Doch im zweiten Durchgang brachte Denis Vavro (58.) die Gastgeber zurück ins Spiel. Zudem schwächte sich Dortmund selbst: Pascal Groß sah nach einem Foul an Mohamed Amoura als letzter Mann Rot wegen einer Notbremse (62.).

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„Es passiert auch gefühlt nur auswärts“, haderte Brandt. Nach der Roten Karte sei sein Team viel hinterhergerannt. „Wir bekommen ein blödes Gegentor und verteidigen dann nur noch. Wir sind mehr oder weniger offline gegangen und das muss man uns vorwerfen dürfen. Wir müssen souveräner spielen, erwachsener werden und das war auch der Grund dafür, warum wir viele Punkte haben liegen lassen.“

Für die Mannschaft von Trainer Nuri Sahin war es der erste Dreier nach drei Unentschieden in Serie. In der Tabelle kletterten die Dortmunder auf Rang sechs und brachten sich damit wieder in Schlagdistanz zu den Champions-League-Plätzen.

Brandt: „Das müssen wir schleunigst abstellen“

Der Sieg tue immens gut, ergänzte Brandt, wurde aber auch deutlich: „Wir müssen uns nichtsdestotrotz immer wieder vor Augen führen, dass das der Grund ist, warum wir nicht auf Platz zwei, drei oder vier stehen, sondern auf Platz sechs. Das müssen wir schleunigst abstellen.“

Trainer Sahin war mit den zwei Gesichtern seines Teams unzufrieden. „In der zweiten Halbzeit haben wir den Gegner völlig unnötig wieder ins Spiel zurückgeholt“, sagte der Coach und bezeichnete auch die Rote Karte als „total unnötig“.

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Sahin: „Waren uns zu sicher“

Er habe auch sein Trainerteam gefragt, „ob ich in der Halbzeit irgendwas Falsches gesagt habe. Der Tenor war, dass ich eigentlich schon alles richtig gesagt habe, und das glaube ich auch.“ Aber schon beim Anstoß zur zweiten Hälfte habe er gespürt, „dass wir uns zu sicher waren, das darf uns nicht passieren“, führte Sahin auf der PK weiter aus.

Torschütze Beier war insgesamt zufrieden. „Der schmeckt sehr gut“, sagte der Nationalspieler. „Wir haben gewonnen, das zählt. Wir probieren im nächsten Jahr, einen Reset-Knopf zu finden und besser zu spielen. Es kann nicht unser Anspruch sein, Sechster zu sein.“

BVB legt furios los

In der Anfangsphase standen Malen und der zuletzt verletzte Brandt, beide neu in der Startelf, sofort im Mittelpunkt. Nach starkem Dribbling Malens über den Flügel fand der Niederländer im Zentrum den aufgerückten Brandt, der den Ball aus kurzer Distanz leicht überrascht über das Tor jagte. Da waren gerade einmal 77 Sekunden gespielt. Früh war eine klare Steigerung der Dortmunder gegenüber dem schwachen 1:1 gegen die TSG Hoffenheim vom vorigen Wochenende zu erkennen.

Immer wieder fand der BVB die Lücken in der VfL-Abwehr, zeigte jedoch zu Beginn Mängel in der Chancenverwertung. Erst schoss Brandt (15.) nach Vorlage von Dortmunds Stürmer Serhou Guirassy erneut über das Tor, ehe Jamie Gittens nur drei Minuten später Guirassy (18.) erstklassig freispielte, der Torjäger jedoch kläglich verzog. Besser machte es erst Malen nach Ecke von Ramy Bensebaini, als er von den Wolfsburgern unbedrängt einschoss.

Angeführt von den glänzend aufspielenden Malen und Brandt, die Wolfsburg immer wieder Probleme bereiteten, drückte der BVB den Gastgeber in die eigene Hälfte - und spielte wunderschöne Treffer heraus. Erst schickte Brandt nach einem Abpraller den durchgestarteten Beier tief, der allein vor dem Tor eiskalt vollstreckte, dann revanchierte sich der Youngster, indem er im Zuge eines Bilderbuch-Angriffs für Brandt auflegte. Diesmal traf der 28-Jährige aus dem Rückraum ins linke untere Eck.

Wolfsburg stellt um - und Dortmund wackelt

Nach der Pause brachte VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl frische Kräfte - und der eingewechselte Lukas Nmecha (49.) vergab sofort eine Großchance. Im Eins-gegen-Eins scheiterte der Angreifer an BVB-Torwart Gregor Kobel. Dortmund gestand dem stärker aufkommenden Gegner nun zu viele Räume zu, Mohamed Amoura (53.) zielte knapp über die Latte.

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Als Vavro eine Ecke von Maximilian Arnold einköpfte, wuchs beim VfL gar neue Hoffnung. Jene stieg, als Groß nach einem Foul an Amoura an der Strafraumgrenze vom Platz gestellt wurde, der Nationalspieler war letzter Mann. Zu zehnt hatte der BVB alle Hände voll zu tun, die Wölfe im Zaum zu halten.

Für Aufregung sorgte noch eine strittige Szene im Dortmunder Sechzehner: Rückkehrer Waldemar Anton bekam aus kurzer Distanz einen Querpass von Amoura an den Arm (72.), Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied nicht auf Strafstoß, auch der VAR widersprach nicht.

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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)