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Wirtz? Bayern wäre der nächste Schritt | Basler-Kolumne

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Wirtz? Bayern wäre der nächste Schritt | Basler-Kolumne

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Sahin? Das waren seine Fehler

Mario Basler spricht Klartext zur Situation im DFB-Team nach dem Schützenfest in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina. Auch zur Zukunft von Florian Wirtz und Jamal Musiala, zu BVB-Coach Nuri Sahin sowie Bayern-Keeper Manuel Neuer hat der SPORT1-Experte eine Meinung.
Deutschland gewinnt in der Nations League souverän gegen Bosnien und Herzegowina. Bei dem Kantersieg glänzen vor allem Jamal Musiala und Florian Wirtz. Im STAHLWERK Doppelpass äußert sich SPORT1-Experte Mario Basler über die Zukunft der beiden.
Mario Basler spricht Klartext zur Situation im DFB-Team nach dem Schützenfest in der Nations League gegen Bosnien-Herzegowina. Auch zur Zukunft von Florian Wirtz und Jamal Musiala, zu BVB-Coach Nuri Sahin sowie Bayern-Keeper Manuel Neuer hat der SPORT1-Experte eine Meinung.

Liebe Fußball-Freunde,

diese Gala der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League mit einem 7:0 gegen Bosnien-Herzegowina entfacht natürlich weitere Euphorie, aber: Wir sprechen uns in 20 Monaten zur WM wieder, wenn wir gegen die großen Nationen spielen. Dann muss man sehen, ob es so weitergeht, ich bin da immer ein bisschen vorsichtig.

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Auch wenn es ein tolles Spiel war, darf man den Gegner dabei nicht vergessen. Bosnien war die Nummer 74 in der Welt - und wenn wir mitgespielt hätten, hätten wir immer noch mit 5:0 gewonnen. Also bitte die Kirche im Dorf lassen.

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„Da hieß es gleich, wir werden Europameister“

Ich wünsche uns natürlich den bestmöglichen Erfolg. Aber vor der Heim-EM hatten wir zwei Spiele gewonnen und da hieß es gleich, wir werden Europameister. Ich hatte dagegen erklärt: Mit dem Viertelfinale können wir zufrieden sein - und genauso ist es dann ja gekommen. Ich bin da vielleicht ein bisschen geschädigt. Denn ich habe mit meinen Aussagen ja immer recht gehabt in den vergangenen Jahren. Zur Erinnerung: Auch das WM-Vorrunden-Aus in Katar hatte ich vorausgesagt.

Spaß macht derzeit aber Jamal Musiala. Vor ein paar Wochen hatte Didi Hamann noch so ganz komische Sätze über Musiala gesagt (dass der Shootingstar des FC Bayern eine wirkliche Entwicklung vermissen lasse; Anm. d. Red.) – das widerlegt Musiala nun. Ich habe schon immer an diesen Jungen und seine Fähigkeiten geglaubt, nun ist auch noch das Kopfballspiel da. Er entwickelt sich dahin, das Aushängeschild des deutschen Fußballs zu werden.

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Du siehst von Woche zu Woche eine Weiterentwicklung. Der Junge ist ein Ausnahme-Fußballer. Er kommt selbst aus Situationen gegen vier Leute mit dem Ball noch raus - es macht Spaß, ihm zuzuschauen. Ich hoffe, dass er bei den Bayern bald noch einmal unterschreibt und weiter in der Bundesliga bleibt.

Und was Musialas Zusammenspiel mit Florian Wirtz angeht: Gute Spieler finden immer zusammen. Du musst dich gar nicht unbedingt außerhalb des Platzes gut verstehen. Es geht am Ende immer darum, wie du dich in der Mannschaft in den 90 Minuten auf dem Platz verstehst.

Wirtz und Musiala? „Die zwei machen Spaß“

Die wissen genau in diesen Spielen: Da müssen wir zusammenspielen. Trotzdem gilt: Wirtz hat noch nicht mal so ein überragendes Weltklasse-Spiel gemacht.

Die zwei da vorne machen schon Spaß - zuzuschauen, wie sie mit der Murmel umgehen. Hoffentlich spielen sie bald bei Bayern zusammen. Für Wirtz wäre es schon noch wichtig, das eine oder andere Jahr in der Bundesliga zu spielen - ich weiß nicht, ob es Leverkusen sein muss. Bayern wäre der nächste Schritt. Dort vielleicht dann drei Jahre zu bleiben, ehe er den großen Schritt zu Real Madrid macht. Falls er nicht schon Xabi Alonso zu den Königlichen folgt ...

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Apropos Bayern: Oliver Kahn hat Manuel Neuer ja kürzlich davor gewarnt, den richtigen Zeitpunkt für das Karriereende nicht zu verpassen. Aus der Nationalmannschaft zurückzutreten, war ja schon der richtige Schritt.

Ich finde aber, Neuer muss am Schluss selbst entscheiden, ob er sich in der Lage fühlt, auf diesem hohen Niveau in der Bundesliga und in der Champions League mitzuspielen. Er hatte zuletzt immer mal wieder den einen oder anderen Fehler - deswegen schaut man da vielleicht etwas genauer hin, weil man es von ihm nicht gewohnt ist.

Basler: Es liegt an Neuer

Es liegt aber an Neuer zu sagen: „Ich mache noch ein, oder zwei Jahre weiter.“

Wenn er verlängern will, würde ich ihm erst einmal ein Jahr geben, weil er ja auch nicht mehr der Jüngste ist. Und mit Alexander Nübel hat man jemanden in der Hinterhand, der beim VfB Stuttgart keine schlechten Leistungen gezeigt hat. Die Bayern werden aber schon wissen, was sie machen müssen.

Schwierig ist die Situation für Nuri Sahin bei Borussia Dortmund. Es ist doch klar, dass er als Cheftrainer in der Verantwortung steht. Er hat auch schon vorher unheimlich viele Fehler gemacht - das hatte schon vor dem ersten Spieltag begonnen, als er Marcel Sabitzer aus der ersten Elf rausgenommen oder ihn dann auf die falsche Position gesetzt hat.

Und als Sahin damals installiert wurde: Dass er sich da hingestellt hat nach der Entlassung von Edin Terzic und gesagt hat, da habe wirklich einiges nicht funktioniert ... Sahin hat dann vieles anders gemacht, aber das hat ja auch nicht funktioniert. Dann noch die Auswechslungen kürzlich in der Champions League bei Real Madrid, als er ohne Not umgestellt hat und das Spiel nach einer 2:0-Führung noch verloren ging.

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Sahin? Nur dann wäre Terzic geblieben

Daran muss er sich messen lassen, das waren seine Fehler. Und dass sie gegen Leipzig gewonnen haben, da sprechen wir gerade mal über ein gutes Spiel. Ich sage ja nicht, dass man bei Sahin keine Ideen erkennt, aber er hat die Fehler doch selbst eingeleitet.

Und beim BVB hast du keine Zeit – da darf es nicht passieren, eine Saison mal ohne Champions League zu spielen. Aber: Es war klar, dass Sahin nach der Saison Cheftrainer wird. Terzic wäre nur geblieben, wenn er die Champions League gewonnen hätte.

Mario Basler hat 1996 mit der deutschen Nationalmannschaft den EM-Titel gewonnen. Mit dem FC Bayern wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger. Seit mehreren Jahren gehört der 55-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.