Besondere Ehre für Hans-Joachim Watzke: Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund hat den Leo-Baeck-Preis erhalten, die höchste Auszeichnung, die der Zentralrat der Juden (ZdJ) in Deutschland verleiht. „Dass unsere nachhaltige Arbeit gegen Antisemitismus durch den Leo-Baeck-Preis geehrt wird, freut mich sehr“, sagte Watzke am Mittwochabend bei der Verleihung im Berliner Olympiastadion.
Besondere Ehrung für BVB-Boss
"Der Kampf gegen Antisemitismus muss von der gesamten Gesellschaft geführt werden", so Watzke weiter: "Der Fußball kann und muss sich aber ebenfalls deutlich positionieren", der Sport und die Klubs hätten "eine Strahlkraft", die es zu nutzen gelte, um Menschen mitzunehmen. Bereits als Kind habe er sich sehr für die jüdische Geschichte interessiert und sich mit dem Holocaust auseinandergesetzt, "dem größten Verbrechen der Menschheitsgeschichte". Er habe daraus eine "geistige Grundhaltung" entwickelt: "Ein solches Leid darf dem jüdischen Volk nie mehr widerfahren."
Wüst würdigt Watzkes persönliches Engagement
Watzke sei "entscheidend für die Vorreiterrolle von Borussia Dortmund im Kampf gegen Antisemitismus", sagte ZdJ-Präsident Josef Schuster. Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, hielt die Laudatio und würdigte das "hohe persönliche Engagement". Watzke stehe "seit vielen Jahren glaubwürdig, klar und entschieden gegen Hass und Hetze ein", sagte der CDU-Politiker.
Mit dem Leo-Baeck-Preis ehrt der Zentralrat der Juden seit 1957 Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise um die jüdische Gemeinschaft verdient gemacht haben. Zu den Preisträgern gehören die Bundespräsidenten außer Dienst Richard von Weizsäcker (1994), Roman Herzog (1998) und Christian Wulff (2011) und auch die langjährige Bundeskanzlerin Angela Merkel (2007).