Maximilian Beier hat am Samstagabend seine ärgsten Kritiker verstummen lassen: Beim 2:1-Erfolg gegen RB Leipzig steuerte Borussia Dortmunds Sommerneuzugang ein Tor und eine Vorlage bei, war einer der Unterschiedsspieler. Ein Befreiungsschlag von elementarer Bedeutung - für den Spieler und seinen Klub.
Sahin: „Wie er vernichtet wurde“
Nuri Sahins „absoluter Wunschspieler“ lässt sein Potenzial endlich aufblitzen. Was für den Coach selbst nur eine Frage der Zeit war. „Ich bin komplett überzeugt gewesen, der Verein ist komplett überzeugt von Maxi. Es war für mich nur eine Frage der Zeit, bis er seine Leistung bringt“, bekräftigte Sahin im Gespräch mit SPORT1.
Sahin kann Kritik an Beier nicht nachvollziehen
Die Kritik an Beier, konnte Sahin in keinster Weise nachvollziehen. „Ein deutscher Nationalspieler, ein junger Bursche, wie der vernichtet wurde, das ist Wahnsinn!“, ärgerte sich Sahin im Interview bei Sky.
Beier habe zum ersten Mal den Verein gewechselt und so viel Neues erlebt: „Ihn nach ein paar Wochen schon so hart zu kritisieren, das ist Wahnsinn!“
Gegen Leipzig war Beier einer der Aktivposten im Spiel der Dortmunder, schoss ganze sechsmal aufs Tor - mehr als jeder andere Akteur. Sahin lobte den Youngster für seinen Einsatz, auch gegen den Ball. „Er kommt jeden Tag ins Training und gibt Vollgas“, schwärmte der Coach von Beiers Arbeitsmoral.
Beier? „Er ist auch nur ein Mensch“
Bei jungen Spielern wie Beier müsse man unheimlich aufpassen, vorsichtig sein. „Man muss ihm Zeit geben. Solche Jungs sind die Zukunft des deutschen Fußballs.“ Ob Beier selbst von der Kritik beeinträchtigt worden war? „Er ist auch nur ein Mensch“, warnte Sahin. Aber: „Er hat immer einen klaren Eindruck gemacht.“
Beier wirkte wie ausgewechselt, erst recht nach seinem Treffer zum 1:1, war fortan kaum noch zu bremsen. Und die wenigen Zentimeter, die beim Pfostentreffer beim Pokal-Aus gegen Wolfsburg noch fehlten, machte er vergessen.
Und auch defensiv kämpfte er: So auch in der 89. Minute, als Beier eine brenzlige Situation entschärfte, indem er den Ball mit der Fußspitze gerade noch ins Aus klärte. Anschließend gab es Szenenapplaus vom Dortmunder Publikum.
Kurz darauf ging Beier völlig entkräftet zu Boden. Sahin erbarmte sich und wechselte den Wirbelwind in der Nachspielzeit aus (90.+4). Beim Schlusspfiff fingen die TV-Kameras den heutigen Unterschiedsspieler ein, er schickte einen erschöpften und dankbaren Blick in den Dortmunder Nachthimmel. Mit letzter Kraft machte sich Beier auf zur Ehrenrunde vor dem heimischen Publikum - weiterer verdienter Beifall inklusive.