Der umstrittene Sponsoringvertrag mit dem Rüstungshersteller Rheinmetall ist bei der Jahreshauptversammlung von Borussia Dortmund ein großes Thema.
Rheinmetall? Watzke mit Eingeständnis
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke verteidigte den Deal vor den versammelten Mitgliedern - gab aber zu, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen sei: „Am Anfang des Prozesses hatte ich schon ein paar schlaflose Nächste." Es habe ihm „alles abverlangt".
Letztlich handele es sich um „eine Abwägung zwischen ökonomischen Fragen und gesellschaftspolitischer Verantwortung.“ Er respektiere „jeden, der es anders sieht".
Vor der Westfalenhalle in Dortmund, wo die Veranstaltung am Sonntag um 11.00 Uhr begann, versammelten sich derweil Protestanten. So war die Partie Die Linke mit einigen Vertretern vor Ort und positionierte sich mit Plakaten.
„Kein Deal mit Rheinmetall!“, war dort zu lesen. Rund um Halle waren diverse Plakate angebracht, die auf eine Petition gegen den umstrittenen BVB-Deal hinwiesen.
BVB-Antrag will schnelles Ende von Rheinmetall-Deal
Außerdem fanden sich gleich zwei Panzer-Attrappen auf dem Platz vor dem Veranstaltungsort wieder. Einen davon hatte Die Linke platziert, der andere wies ein BVB-Logo auf.
Schon im Vorfeld der Versammlung waren unangenehme Fragen an die BVB-Bosse angekündigt worden. So liegt unter anderem der Antrag eines BVB-Mitglieds vor, der bewirken will, dass der Sponsorenvertrag „so rasch wie möglich“ beendet wird.
Letztlich wurde auch noch weitere Anträge zu der Thematik gestellt. Beanstandet wurde, dass die Kooperation mit einem Rüstungsunternehmen gegen den Grundwertekodex des Vereins verstoße.
Der BVB hatte vor einigen Monaten eine zunächst auf gut drei Jahre angelegte Partnerschaft mit Rheinmetall verkündet. Die Entscheidung hatte für einen kurzen Sturm der Empörung gesorgt, war nach dem Einzug der Borussia ins Finale der Champions League aber schnell wieder in den Hintergrund gerückt.
Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sagte damals, er sehe in dem Sponsoringvertrag einen Schutz für „Eckpfeiler unserer Demokratie“.