Platz zwei in der Bundesliga und dennoch dürfte die vergangene Woche nicht im Sinne von RB Leipzig gewesen sein. 1:2, 1:3, 0:0 - die Ergebnisse der letzten drei Spiele spiegeln nicht den Anspruch der roten Bullen wider. Das machte Geschäftsführer Marcel Schäfer im Stahlwerk Doppelpass auf SPORT1 mehr als deutlich.
RB-Boss mit klarer Ansage!
„Es war für unsere Ansprüche eine schlechte Woche, ohne Wenn und Aber“, sagte der 40-Jährige. Dabei stören Schäfer nicht nur die Ergebnisse, sondern auch „die Art und Weise, wie wir die Leistung auf den Platz bringen.“
Schäfer nimmt die Mannschaft in die Pflicht
Eine generelle Kritik am Kader oder dem Trainer wollte der RB-Boss allerdings nicht zulassen, verlangt dennoch eine Leistungssteigerung des Teams nach der Länderspielpause: „Wir sind überzeugt von unserem Kader und unserem Trainerteam, aber wir müssen auch liefern.“
Das unteranderem mit Xaver Schlager, Xavis Simmons und David Raum wichtige Leistungsträger fehlen, wollte Schäfer nicht als alleinige Ausrede für die Auftritte der vergangenen Woche gelten lassen. „Natürlich haben wir auch einen großen Aderlass, viele Spieler stehen uns nicht zur Verfügung. Trotzdem erwarte ich aber, dass wir ganz anders zu Werke gehen, dass wir aktiver verteidigen und zielstrebig nach vorn gehen.“
„Wir sind keinesfalls zufrieden“
Dabei vermisste der frühere Wolfsburg-Profi in den letzten Spielen besonders die eigene vertikale Spielweise, die Leipzig in den vergangenen Jahren so stark gemacht hat. „Wir wollen klarer nach vorn spielen – eben das, was man von RB kennt. Es gibt eine klare RB-DNA, die wir im Moment nicht auf den Platz bekommen. Wir spielen auch zu oft quer und haben dadurch Ballverluste.“
Zu der Kritik, dass bei RB zu schnell eine gewisse Zufriedenheit herrscht, wehrt sich Schäfer allerdings mit aller Macht: „Zufrieden ist man nie als Leistungssportler, das liegt schon in der Natur der Sache, man will ja mehr und sich weiterentwickeln. Wir sind also keinesfalls zufrieden.“
„Wir wollen das Maximum aus dem Kader rausholen“
Zu Trainer Marco Rose, der sein Team nach dem enttäuschenden 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach in Schutz genommen hatte, sagte der Geschäftsführer: „Ich weiß aber, was Marco in der Öffentlichkeit sagt und welche Worte er an die Mannschaft gerichtet hat. Marco ist schon jemand, der den Finger in die Wunde legt und der unglaublich ehrgeizig ist wie der ganze Klub - wir sprechen das schon in aller Deutlichkeit an.“
Ob diese deutlichen Worte fruchten wird sich nach der Länderspielpause, wenn es für RB nach Hoffenheim geht, zeigen. Die Ziele in Leipzig sind trotz der jüngsten Durststrecke weiterhin riesig, wie Schäfer abschließend betonte: „Wir wollen das Maximum aus dem Kader rausholen – da sind wir ein Stück weit weg, da wollen wir wieder hinkommen.“