Home>Fußball>Bundesliga>

Nicht nur Musiala muss leiden: Ist er zu brutal für die Bundesliga?

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Zu brutal für die Bundesliga?

Harte Zweikämpfe, zahlreiche Fouls und Gelbe Karten im Dauer-Abo: Bei Dominik Kohr ist der Spitzname „Hard-Kohr“ Programm. Für seine rustikale Spielweise erntet der Mainzer viel Kritik.
Der Mainzer Defensivspieler sammelt reihenweise Gelbe Karten und ist bereits am sechsten Spieltag gesperrt. Er langt oft gnadenlos hin und übertritt manchmal Grenzen.
SPORT1 Angebote | Anzeige
Harte Zweikämpfe, zahlreiche Fouls und Gelbe Karten im Dauer-Abo: Bei Dominik Kohr ist der Spitzname „Hard-Kohr“ Programm. Für seine rustikale Spielweise erntet der Mainzer viel Kritik.

Am Rande des Erlaubten: Dominik Kohr hat sich beim deutlichen Aus des FSV Mainz im DFB-Pokal mal wieder für Kopfschütteln gesorgt. Erst mit Aktionen auf dem Platz, dann in Interviews vor der Kamera. Nach dem 0:4 gegen den FC Bayern schlug dem Mann mit dem vielsagenden Spitznamen massive Kritik entgegen.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle" }

Denn „Hard-Kohr“ war einem Platzverweis im Duell mit den Münchner nur knapp entkommen. In der 20. Minute rauschte er mit rasender Geschwindigkeit in einen Zweikampf mit Jamal Musiala, schlug ihm dabei mit dem Ellenbogen gegen den Kopf. Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigte nur Gelb, Kohr durfte auf dem Platz bleiben.

Jamal Musiala (l.) wurde im DFB-Pokal von Dominik Kohr brutal gefoult
Jamal Musiala (l.) wurde im DFB-Pokal von Dominik Kohr brutal gefoult

Selbst Musiala, der häufige und harte Fouls gewohnt ist, zeigte sich nach der Partie verstimmt: „Fouls sind Teil des Spiels. Aber in dem Fall war es mehr als ein kleines Foul.“ Es war die wohl zahmste Reaktion auf die Brutalo-Szene - das Netz tobte.

Mainz-Trainer ermahnt Wiederholungstäter Kohr

Der 30 Jahre alte ist ein gnadenloser Wiederholungstäter, bereits am siebten Spieltag der diesjährigen Bundesliga-Saison fehlte der Mainzer gelbgesperrt. Ende September packte Kohr dem Heidenheimer Benedikt Gimber kurz an den Hoden, eine Woche später räumte der gebürtige Trierer auf so brutale Art und Weise St. Paulis Elias Saad ab, dass dieser langfristig pausieren muss.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle2" }

Und so werden die Stimmen immer lauter, Kohr müsse endlich adäquat bestraft werden. Auch Trainer Bo Henriksen bereitet diese Gangart vor dem Bundesliga-Spiel seiner Mannschaft am Sonntag (15.30 Uhr) beim SC Freiburg Sorgen.

„Du musst einen Spieler haben, der auch mal ein Signal setzt“, sagte der Däne: „Aber das muss vielleicht nicht unbedingt Dominik Kohr sein.“ Eine frühe Gelbe Karte sorge dafür, dass er „nicht sein Spiel spielen kann. Dann ist es schwierig für ihn.“ Es sei nun wichtig, dass der 30-Jährige „klüger spielt“.

Kohr sieht sich in keiner Weise bevorzugt. Im Gegenteil: Nach der Klatsche gegen den Rekordmeister haderte er selbst mit der Leistung des Unparteiischen. „Da war mir auch ein bisschen klar, dass der Schiedsrichter ein Bayern-Trikot anhat“, monierte der Sechser, nachdem er zuvor schon mehrere Entscheidungen von Stegemann kritisiert hatte. Aussagen, bei denen ein brisanter Vorwurf mitschwingt. Mal wieder am Rande des Erlaubten.

Muss man Gegner vor Kohr beschützen?

Übrigens: In der Liste der ewigen Gelb-Sünder der Bundesliga findet sich Kohr mit 93 Verwarnungen auf dem geteilten dritten Platz wieder. Spitzenreiter Stefan Effenberg (111) ist nicht mehr weit entfernt. In der vergangenen Saison war er mit 13 Gelben in einer Klasse für sich unterwegs. Aktuell liegt er mit fünf Verwarnungen nach acht Spielen schon wieder klar in Front.

{ "placeholderType": "MREC", "placement": "rectangle", "placementId": "rectangle3" }

Immerhin: Ein Platzverweis war in der laufenden Spielzeit noch nicht dabei - was aber nicht nur beim Spiel gegen die Bayern mit den Entscheidungen des Schiedsrichters zu tun hatte. In gleich drei Spielen (gegen Bremen, Augsburg und Heidenheim) befand er sich an der Grenze zu Rot.

Die jüngsten Schlagzeilen zu Kohr fielen entsprechen aus: „Gegenspieler müssen vor Dominik Kohr beschützt werden“, schrieb die Süddeutsche Zeitung. Der Kicker kommentierte: „Kohr schadet sich und Mainz 05″ und t-online.de ergänzte: „Vor ihm haben sie Angst“.

An seiner Spielweise wird der Mainz-Profi wohl kaum etwas ändern. „Ich versuche auf dem Platz einfach nur, hart in die Zweikämpfe zu gehen und meinen Gegner mit allen erlaubten Mitteln vom Ball zu trennen“, sagte Kohr einst: „'Hard-Kohr‘ passt auf jeden Fall sehr gut.“

----- mit Sport-Informations-Dienst