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Musiala über Klose: "Er zeigte keine Gnade"

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Musiala über Klose: "Er zeigte keine Gnade"

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Wie der Brexit Musiala zum FCB trieb

Jamal Musiala wird beim FC Bayern München vom Nachwuchs- zum Schlüsselspieler. Jetzt beschreibt der Hoffnungsträger seinen Weg auf die große Bühne - und wie ihn auch der Brexit nach Deutschland zurücktrieb.
Der FC Bayern arbeitet weiter an der Vertragsverlängerung mit Jamal Musiala. Dafür wird der Rekordmeister wohl sehr tief in die Taschen greifen müssen.
Jamal Musiala wird beim FC Bayern München vom Nachwuchs- zum Schlüsselspieler. Jetzt beschreibt der Hoffnungsträger seinen Weg auf die große Bühne - und wie ihn auch der Brexit nach Deutschland zurücktrieb.

Im Alter von 16 Jahren wechselte Jamal Musiala 2019 in die U17 des FC Bayern München. Rund 200.000 Euro soll der Rekordmeister damals für den Youngster des FC Chelsea aufgebracht haben. Wie erfolgreich diese Investition fünf Jahre später längst geworden ist, dürfte in der Fußballwelt überall bekannt sein. Längst ist Musiala Stammspieler beim FCB sowie in der Nationalmannschaft und zählt zu den talentiertesten Spielern der Welt.

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Bei The Players‘ Tribune blickte der heute 21-Jährige zurück auf seinen Weg zum FC Bayern und ins internationale Rampenlicht. „Ich, ich bin immer am Chillen. Das ist das Erste, was du über mich wissen musst. Ich mache nie zu viel, außer auf dem Fußballplatz“, leitet Musiala den Artikel über seinen Karriereweg ein. Eine Einstellung, die ihn offenbar weit vorangebracht hat.

In Deutschland aufgewachsen, zog Musiala mit seiner Familie nach England und lebte dort acht Jahre lang, während er sich aus der Jugend des FC Southampton in die Akademie des FC Chelsea spielte. Trotz der erfolgreichen Zeit in London erklärte Musiala „gab es eine Menge Unsicherheit in unserer Familie. Nicht über Fußball, sondern über das Leben. Der Brexit stand im Vereinigten Königreich kurz bevor, und meine Mutter machte sich Sorgen, wie sich das auf ihre Karriere als in London arbeitende Ausländerin auswirken könnte. Wir konnten keine klaren Antworten bekommen. Es war stressig.“

Bayern? „Es fühlte sich wirklich wie Schicksal an“

Umso passender kam zu dieser Zeit das lebensverändernde Angebot, wieder zurück nach Deutschland zu kehren und sich dem FC Bayern anzuschließen. „Ich habe England geliebt. Ich fühlte mich teilweise als Engländer, wenn ich ehrlich bin. Es ist nie eine leichte Entscheidung, sein Leben auf diese Weise umzukrempeln, aber es fühlte sich wirklich wie Schicksal an“, meinte Musiala und erklärte: „Irgendetwas an Bayern fühlte sich einfach natürlich an.“

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Doch die Anfangszeit beim deutschen Rekordmeister sei laut Musiala kein Selbstläufer gewesen, der ihn zu seiner heutigen Rolle geführt hätte. „Ich könnte die Version der Geschichte erzählen, in der ich zum FC Bayern fahre, meine Lederhosen anhabe und der kleine deutsche Junge bin, der nach Hause kommt, und es ist alles perfekt. Aber die Wahrheit ist viel komplizierter“, zeigte sich Musiala ehrlich.

Mit einem gebrochenen Kiefer, „etwa 60 Kilo“ und einem „lockeren, umgangssprachlichen Deutsch“ sei er beim FC Bayern angekommen und habe vermutet: „dass sich alle gegenseitig anschauten und fragten: ‚Er ist aus Chelsea? Der Dünne? Kann der eigentlich Fußball spielen?‘“

Sonderlob für Klose: „Er hat mich zu einem vollständigen Spieler gemacht“

Besondere Auswirkungen auf seine Entwicklung habe beim FCB der Ex-Nationalspieler und damalige U17-Trainer Miroslav Klose gehabt. Bei dem sich Musiala „für diese Zeit sehr bedanken“ müsse. „Er zeigte keine Gnade mit mir. Wenn es ums Verteidigen ging, habe ich es einfach nicht verstanden. In dieser Hinsicht war ich unreif“, meinte Musiala und erklärte: „Ich wollte einfach nur angreifen und die Leute attackieren, und er hat mir jeden Tag eingebläut, dass ich verteidigen muss.“

Zwar gab Musiala an, dass ihn die Anforderungen von Klose manchmal auch genervt hätten, dennoch zeigte er sich heute dankbar: „Er hat mich zu einem kompletteren Spieler gemacht, und wir haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Er ist jetzt so zufrieden mit meiner Verteidigung, dass er mich sogar in der Nationalmannschaft mit ihm den Abschluss üben lässt.“ Auch hätte Musiala demnach ohne Klose „den Sprung in die erste Mannschaft nicht so schnell geschafft“.

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Als der Moment schließlich gekommen war und Musiala 2020 erstmals bei den Profis trainieren durfte, sei für Musiala ein Traum wahr geworden. Doch auch Nervosität habe an diesem Tag eine große Rolle gespielt.

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Vom Bayern-Youngster zu „ein paar Champions-League-Trophäen in der Vitrine“?

Bei seiner Ankunft habe sich Musiala zunächst gefragt: „Ich hoffe, der Sicherheitsdienst lässt mich rein?“ und gedacht: „Verärgere niemanden. Verärgere einfach niemanden.“ Ein Vorhaben, das erfolgreich abgelaufen zu sein scheint. Auch im Training habe er das Trainingslevel schnell mitgehen können und gemerkt: „Ich wusste, dass ich dazugehörte. Ich konnte es einfach in ihren Gesichtern sehen. Das Niveau ist nicht gesunken.“

Allerdings merkte Musiala ebenfalls scherzhaft an: „Ich kann Leroy (Sané, Anm. d. Red.) den Spitznamen Bambi immer noch nicht verzeihen.“

Die nächsten Schritte in seiner Karriere folgten dann automatisch. So wolle er sich heute „an die kleinen Dinge zu erinnern“ und große Ziele verfolgen. „Mit 26 hoffe ich, dass ich eine Weltmeisterschaft und ein paar Champions-League-Trophäen in der Vitrine stehen habe. Ich hoffe, dass ich meine Familie stolz gemacht habe.“