In der Debatte um eine Vertragsverlängerung von Joshua Kimmich beim FC Bayern hat Lothar Matthäus erneut zu Wort gemeldet. Der Rekordnationalspieler und frühere Profi beim FCB meinte in der Münchner Abendzeitung: „Ich würde es schade finden, wenn er den FC Bayern verlässt.“
Kimmich? „Wäre bitterer Verlust“
Kimmich sei „ein Vorzeigeprofi und das Gesicht des Klubs in der Zukunft zusammen mit Jamal Musiala. Es wäre daher ein bitterer Verlust, wenn nach David Alaba wieder ein Topspieler ablösefrei geht.“
Dass Kimmich seine Zukunft nach wie vor offen lässt, kann Matthäus durchaus verstehen: Dem 63-Jährigen zufolge sei in den vergangenen Jahren der Eindruck entstanden, dass der FC Bayern nicht immer an Kimmichs Seite gestanden habe - etwa in der Zeit unter Ex-Coach Thomas Tuchel oder zuvor während der Corona-Impfdebatte um Kimmich.
„Vielleicht will Kimmich auch noch mal was anderes machen. Man weiß, dass in Barcelona ein Trainer ist, der ihn extrem schätzt: Hansi Flick“, so Matthäus weiter. Der FC Barcelona war bereits vor Flicks Amtsantritt im Juli mit Kimmich in Verbindung gebracht worden.
„Sollte Vergangenheit auch mal sein lassen“
Gleichwohl appellierte der Weltmeister von 1990: „Man sollte die Vergangenheit auch mal sein lassen. Bayern hat eine tolle Mannschaft, eine tolle Spielweise und eine super Atmosphäre.“ Nicht zuletzt habe sich auch Kimmichs Situation beim deutschen Rekordmeister durch Neutrainer Vincent Kompany „geändert“.
Kimmich selbst, der den Verein am Saisonende ablösefrei verlassen könnte, hatte unlängst während einer Pressekonferenz der deutschen Nationalmannschaft erklärt, mit den Bayern „im Austausch“ zu sein. „Wir wissen ja, wie meine Situation vor acht bis zehn Wochen noch war. Da war das Gefühl: Wann ist der Kimmich endlich weg? Jetzt sehen wir, wie schnell das Ganze im Fußball gehen kann. Acht oder zehn Wochen später sieht das Ganze etwas anders aus.“
Der DFB-Kapitän fügte mit Blick auf die komplizierte Vorsaison und immer wieder aufkommende Kritik an seiner Person an: „Das ist eine sehr, sehr wichtige Entscheidung in meiner Karriere, wobei man das ja immer von der Entscheidung denkt, die kurz bevorsteht. Es sollte schon wohlüberlegt sein. Natürlich spielt da die Vergangenheit eine Rolle - vor allem auch die Zukunft. Das werde ich mir überlegen.“