Uli Hoeneß hat einmal mehr recht unverhohlen Kritik am früheren FC-Bayern-Trainer Thomas Tuchel geübt. Während einer Forum-Veranstaltung der Schweizer Zeitung Finanz und Wirtschaft in Rüschlikon im Kanton Zürich meinte der Ehrenpräsident des deutschen Rekordmeisters hinsichtlich eines Vergleichs mit Nachfolger Vincent Kompany: „Es ist ein Unterschied wie Tag und Nacht zu vorher. Er ist kommunikativ und kümmert sich um seine Spieler. Das wussten wir zuvor aber nicht.“
Hoeneß tritt erneut gegen Tuchel nach
Hoeneß, der auch ein klares Meisterschaftsversprechen abgab, fügte an: „Deshalb haben wir bei Pep Guardiola (Bayern-Coach zwischen 2013 und 2016, Anm. d. Red.) angerufen und ihn um Rat gefragt. Er sagte uns bloß, den könnten wir blind nehmen, er schaffe das. Eigentlich dürfte erfolgreichen Jahren beim FC Bayern nicht viel im Weg stehen.“ Hintergrund: Kompany hatte unter Guardiola einst als Verteidiger bei Manchester City gespielt, war von dem Spanier schon seinerzeit immer wieder in taktischen Dingen zu Rate gezogen.
„Ich habe total Respekt vor Uli Hoeneß. Er hat ein kleines bisschen mehr Erfahrung als ich“, sagte Kompany kurz vor dem Duell gegen den FC Augsburg am Freitagabend. „Wenn es am Ende so ist (dass Bayern Meister wird, Anm. d. Red.), ist es schön. Aber es geht nur um das Spiel heute und darum, es zu gewinnen.“
„Heißt immer, dass ich alles bestimme“
Tuchel, von März 2023 bis Juni dieses Jahres Trainer der Bayern und ab Januar Coach der englischen Nationalmannschaft, war in der vergangenen Saison ohne Titel geblieben und musste an der Säbener Straße daraufhin seinen Hut nehmen. Hoeneß hatte danach mehrfach öffentlich Kritik an Tuchel geübt, soll zu der Personalie dabei während einer internen Zusammenkunft auch von „einer Katastrophe“ für den Verein gesprochen haben.
Angetan zeigte sich Hoeneß dagegen von Sportvorstand Manager Max Eberl sowie Sportdirektor Christoph Freund. Der Klub-Patron spricht eigenen Angaben zufolge zwar kaum über tagesaktuelle Geschehnisse, sondern „immer nur bei Gelegenheit“.
Der 72-Jährige ergänzte indes: „Wenn sie eine Frage haben, dürfen sie mich immer kontaktieren. Meine Tür steht immer offen. Aber sie müssen den Job erledigen. Es heißt immer, dass ich alles bestimme. Aber das ist Blödsinn.“
Man bekomme nur gute Mitarbeiter, wenn man sie arbeiten lasse.