Anfang 2022 trat Max Eberl wegen psychischer Erschöpfung als Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach zurück. Nachdem der 51-Jährige im Zuge seines Abschieds sein starkes Bedürfnis nach striktem Abstand zum Fußball offenbart hatte, wurde sein nur wenige Monate später erfolgtes Comeback bei RB Leipzig auch von kritischen Stimmen begleitet.
Eberl: „Großzahl wird dich hassen“
Im SPORT1-Podcast Leadertalk blickt Eberl auf diese Kritik ohne Groll zurück. „Wenn Menschen etwas lieben, und vielleicht etwas über die Maßen lieben und in diesen Menschen auch sehr viel hineinprojizieren, vielleicht auch zu viel und dieser Mensch enttäuscht dich, dann kann der eine traurig sein, ein anderer hat Verständnis, die Großzahl wird dich hassen. Weil sie was verlieren“, reflektiert der jetzige Sportvorstand des FC Bayern. „Es ist eigentlich ein Kompliment, es fühlt sich aber nicht als Kompliment an.“
- Leadertalk - der SPORT1 Podcast von und mit Business-Coach und Autor Mounir Zitouni - die aktuelle Folge bei SPORT1, auf meinsportpodcast.de, bei Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt
Dass sich Eberl ausgerechnet dem polarisierenden Bundesligisten RB Leipzig anschloss, sorgte für zusätzlichen Frust beim Gladbacher Anhang. „Darüber kann man diskutieren, ganz klar“, räumt Eberl ein. „Ich wollte mit RB Deutscher Meister werden. Und ich habe in RB diese Chance gesehen. Und die wollte ich einfach ergreifen.“
„Genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte“
Dass Menschen seine Entscheidung schlecht oder gut finden, sei völlig legitim, ergänzt Eberl. Jedoch schränkt er ein: „Aber wenn das in Hass umschlägt, dann ist das genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte.“
Im Herbst 2023 trennten sich die Sachsen von Eberl, ehe der Ex-Profi im März 2024 bei Rekordmeister München den vakanten Posten des Sportvorstands übernahm.