Eiskalt und gnadenlos effektiv! Eintracht Frankfurt gewinnt auswärts beim VfB Stuttgart knapp mit 3:2 und beißt sich weiter in der Spitzengruppe der Bundesliga fest. Omar Marmoush, der Überflieger der bisherigen Saison, darf sich abermals als Mann des Tages feiern lassen.
VfB-Drama: „Fühle nur Leere“
Zunächst brachte Hugo Ekitiké die Hessen kurz vor der Pause in Führung, als er einen Eckball von Marmoush über die Linie köpfte (45.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte dann Nathaniel Brown (55.) auf 2:0, ehe Marmoush (62.) selbst wieder zauberte und den nächsten Freistoß auf herrliche Art und Weise verwandelte.
Die Hausherren bemühten sich danach fast schon verzweifelt um den Anschlusstreffer - und kamen mit viel Moral tatsächlich noch einmal zurück: Josha Vagnoman (86.) und Nick Woltemade (90.) ließen die Eintracht per Doppelschlag in einer völlig verrückten Schlussphase mächtig zittern. Denn Chris Führich jubelte sogar über das vermeintliche 3:3 (90.+7), stand aber im Abseits. Der VAR kassierte seinen Treffer deswegen wieder ein.
„Wir haben hier gegen eine richtig starke Mannschaft gespielt, die immerhin dazu in der Lage ist, zurückzukommen. Das zeigt die Stuttgarter Mentalität“, äußerte sich Frankfurts Trainer Dino Toppmöller bei DAZN. „Was wir uns ankreiden müssen, ist, dass wir am Ende etwas geduldiger spielen und nicht jeden Ball direkt lang hinter die Kette schlagen müssen.“ Bestraft wurde das aber nicht.
Demirović gleich dreimal unglücklich
Aus Sicht der Stuttgarter wurde es so ein bitterer Tag. Lange drückte der VfB und bot dem Gegner eigentlich gar nichts an. Allerdings scheiterte die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß - speziell in Person Ermedin Demirović - mehrfach an der eigenen Chancenverwertung. Der 26-Jährige vergab einen Elfmeter kläglich (22.) und traf dazu zweimal die Latte.
„Es ist sehr bitter und ich weiß nicht, was ich sagen soll. Ich fühle nur Leere. Eigentlich hatten wir das Gefühl, alles im Griff zu haben und kamen zu Chancen über Chancen - auch ich selbst“, sagte Demirović hinterher und fügte ratlos hinzu: „Wenn es hier gut läuft, mache ich hier einen Hattrick, so verlieren wir dieses Spiel. Das ist Wahnsinn. Schwer, diesen Abend in Worte zu fassen.“
Die Hessen gehen damit als Tabellendritter in die Länderspielpause, der Rückstand auf Spitzenreiter FC Bayern München beträgt sechs Punkte. Für die Hausherren, die sich vorwerfen lassen müssen, zu wenig aus ihren Chancen gemacht zu haben, bedeutet das Ergebnis dagegen den Absturz auf Rang elf.
„Wir stehen in der Tabelle nicht da, wo wir gerne stehen wollen, das ist klar“, betonte Hoeneß. „Trotzdem muss man ein Spiel wie heute immer differenziert betrachten. Es war nicht alles schlecht, aber wir haben einfach nicht die nötige Effizienz an den Tag gelegt. Da gibt es kein Selbstmitleid.“