Gegen TSG Hoffenheim kassierte RB Leipzig den nächsten Rückschlag, trotz dreimaliger Führung verlor das Team von Marco Rose 3:4 gegen den vor dem Spieltag Tabellen-Fünfzehnten. Nach dem Remis gegen Gladbach und der Niederlage in Dortmund der dritte Bundesliga-Tiefschlag infolge.
Roses Worte lassen tief blicken
Der Coach sieht dabei mehrere Baustellen in seiner Mannschaft: „Wir wehren uns zu wenig in bestimmten Situationen, Qualität ist da, das sieht man an unseren Toren. Wir nutzen dann aber auch jeweils Führungen nicht, um dann auch ein Gefühl für das Spiel zu bekommen, weil wir waren nicht so im Spiel, wie wir im Spiel sein können und sein wollen.“
Selbstkritischer Rose braucht „ein, zwei Tage Zeit“
Dennoch stellt sich Rose vor die Mannschaft und kritisiert in erster Linie seine eigene Trainer-Leistung: „Den Schuh muss ich mir als Trainer anziehen, wenn ich es nicht schaffe, meiner Mannschaft vor einem Bundesligaspiel so viel Feuer und Mut und Leidenschaft mit auf den Weg zu geben.“
Auf die Nachfrage, ob er die Mannschaft nicht erreichen würde reagierte der gebürtige Leipziger jedoch unbeirrt: „Jetzt bin ich ein paar Jahre dabei. Ich glaube, dass die Jungs mir zuhören, dass wir insgesamt ein sehr anständiges Verhältnis haben, das wir gut zusammenarbeiten.“
Eine richtige Lösung konnte der Coach jedoch nach dem Spiel noch nicht nennen, dafür müsse man ihm „schon noch ein, zwei Tage Zeit geben, um ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob meine Ansprache zu leicht, zu scharf oder was auch immer war.“ Eines steht aber schon jetzt fest: „Fakt ist, dass wenn wir so auftreten, in der Bundesliga nicht viele Punkte holen können.“
Den Kopf in den Sand zustecken, ist für Rose keine Option: „Wir werden schon Ansätze finden und wir werden uns da gemeinschaftlich herausarbeiten.“ Und „trotzdem wäre es heute hier wichtig gewesen, die Signale auszusenden und das haben wir nicht geschafft“, führte der Leipziger Coach seine Gedanken fort.
Der Druck steigt - Rose braucht Erfolgserlebnisse
Eins steht fest! Die Niederlage tut weh, nicht nur der Abstand nach vorne auf den FC Bayern wächst an und beträgt jetzt schon acht Punkte, auch den zweiten Platz musste RB an die Eintracht aus Frankfurt abgeben. Der Druck steigt in Leipzig, das ist auch Rose bewusst: „Wenn man bei einem ambitionierten Verein spielt und arbeitet, mit großen Zielen, dann bedeuten vier nicht gewonnene Spiele hintereinander natürlich was. Das schafft Unruhe.“
Jetzt sei es nötig „Ruhe in die ganze Angelegenheit zu bringen mit Erfolgserlebnissen.“ Rose hat dabei schon das kommende Spiel bei Inter Mailand im Auge und hat klare Forderungen: „Ein Erfolgserlebnis wäre schon einmal in Mailand anders aufzutreten, mehr Zugriff zu haben, Führungen dann auch so zu verteidigen, wie man sie als Mannschaft verteidigt, weil in einem Spiel, das nicht zu 100 Prozent so läuft, wie du es die wünscht, von der Leistung her, kann man Unentschieden spielen oder gewinnen.“
Vor allem die Defensive müsse zur Form des Saisonbeginns finden, denn „wenn man auswärts vier Tore bekommt, dann wird man wahrscheinlich, auch wenn man drei Tore schießt, nicht die Chance haben.“