Emre Can hat nach dem erlösenden Sieg mit Borussia Dortmund im Topspiel gegen RB Leipzig ein emotionales Interview gegeben. Der häufig kritisierte Kapitän gab einen Einblick in sein Seelenleben - und zeigte sich von einem Lob von Lothar Matthäus geradezu gerührt.
Can gibt hochemotionales Interview
„Am Ende bin ich auch nur ein Mensch, ich versuche Leistung zu bringen“, sagte Can nach dem 2:1-Erfolg bei Sky zunächst: „Es kann nicht jede Woche klappen, nicht in jedem Spiel. Ich versuche, mich nicht zu verstecken. Ich versuche, in jedem Spiel da zu sein, in der Kabine da zu sein.“
Der Nationalspieler erklärte weiter: „Ich kann mit Kritik umgehen, aber wenn es unter der Gürtellinie ist, kann ich halt nicht damit umgehen. Und es war unter der Gürtellinie. Aber ich will nicht so viel meckern, ich will weiter Fußball spielen, für die Jungs da sein. Es ist nicht immer einfach, aber das versuche ich jeden Tag.“
Experten-Lob bedeutet Can viel
Als TV-Experte Matthäus, der Can zuletzt selbst kritisiert hatte, dem viel Gescholtenen dann ein „perfektes Spiel“ attestierte und auch dessen Kollegin Julia Simic lobende Worte fand, reagierte Can sichtlich erfreut.
„Wenn ich ehrlich sein darf, das ist reiner Balsam auf die Seele. Wie ich gesagt habe: Ich bin am Ende nur ein Mensch. Es ist nie schön, Kritik zu bekommen (...) Und das Spiel heute, das Lob von den Beiden (Matthäus und Simic) ist einfach Balsam für die Seele“, gestand Can ein.
Er versuche, sein „Herz auf dem Platz zu lassen. Es klappt nicht jeden Spieltag, aber ich werde es weiter versuchen.“ Verstellen werde er sich auch weiterhin nicht: „Ich bin einfach so, wie ich bin. Ich spiele nichts vor. Ich versuche, ich selbst zu sein. Manche kommen damit klar, manche nicht.“
BVB gebeutelt: „Müssen gegen dieses Schicksal ankämpfen“
Für Trainer Nuri Sahin und die gesamte, von Verletzungssorgen geplagten Mannschaft, hatte er wiederum selbst viel Lob übrig.
„Chapeau an die Mannschaft, was sie heute geleistet hat. Die letzten Wochen waren die Verletzungen unser Schicksal, wir müssen dagegen ankämpfen.“ Für Sahin sei es auch keine einfache Phase: „Aber wie er uns vorbereitet auf das Spiel ... wie ich auch vor dem Spiel gesagt habe: Wir müssen gegen dieses Schicksal ankämpfen. Die jungen Spieler, die von der 2. Mannschaft kommen, die machen einen super Job. Wir müssen dagegen ankämpfen, dann werden wir wieder erfolgreich.“
Dortmund ist nach der Partie gegen den Tabellenzweiten RB nun Fünfter. Auf den FC Bayern an der Tabellenspitze fehlen sieben Punkte.